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Gemünden
Widerstand aus Gemünden gegen geplante Stromtrasse
Gemündens Bürgermeister Jürgen Lippert will keine neue Stromtrasse im Stadtgebiet. Er ruft die Bürger dazu auf, sich gegen die geplante Fulda-Main-Leitung zu engagieren.
Solche Strommasten wie bei Wiesenfeld bringt die neue Fulda-Main-Leitung mit sich. Wird Main-Spessart betroffen sein?
Foto: Björn Kohlhepp | Solche Strommasten wie bei Wiesenfeld bringt die neue Fulda-Main-Leitung mit sich. Wird Main-Spessart betroffen sein?
Björn Kohlhepp
 |  aktualisiert: 09.02.2024 20:32 Uhr

"Wir versuchen möglichst gut aus der Situation rauszukommen", sagte Gemündens Bürgermeister Jürgen Lippert am Montag bei der Sitzung des Hauptausschusses, der in Coronazeiten den Stadtrat ersetzt. Die "Situation" ist die, dass zwei der von Tennet vorgeschlagenen Trassenkorridore für die geplante Fulda-Main-Leitung (P43) mit rund 65 Meter hohen Strommasten Gemünden betreffen. Stadtrat Wolfgang Remelka appellierte an den Bürgermeister und die Stadtratskollegen: "Wir sollten nichts unversucht lassen, Widerstand zu leisten."

Gemünden wäre zum einen vom Trassenverlauf entlang der ICE-Strecke durch den Sinngrund betroffen. Die Stromleitung würde dabei an Schaippach, Reichenbuch und Seifriedsburg vorbeiführen und dann zwischen Höllrich und Karsbach Richtung Arnstein und schließlich Bergrheinfeld weiterlaufen. Zum anderen könnte die Trasse auch entlang der Gasleitung verlaufen und damit an den Gemündener Stadtteilen Neutzenbrunn und Aschenroth vorbei. Eine Erdverkabelung ist bei der P43-Wechselstromleitung, anders als bei der SuedLink-Gleichstromleitung, kaum möglich.

Lippert hält Trasse entlang der A7 für die beste Lösung

Im Verein "MSP-Link", bei dem Landrätin Sabine Sitter Vorsitzende und Lippert gemeinsam mit Burgsinns Bürgermeister Robert Herold stellvertretender Vorsitzender ist, ist der Widerstand gegen die Fulda-Main-Leitung institutionalisiert. Er finde ja für die Fulda-Main-Leitung die Ideallinie entlang der A7 die beste Lösung, so Lippert. Das sei für ihn die "Vorzugstrasse". Dabei wäre praktischerweise Main-Spessart auch nicht betroffen. "Wichtig ist, dass wir sensibilisiert sind", so Lippert. Er will sich mit den Kollegen im Sinngrund und Bachgrund austauschen.

Raumwiderstände in Gemünden seien bereits angezeigt worden. Dazu gehören das geplante Baugebiet Mühlwiesen II, das bei der Sinngrundvariante betroffen wäre, aber auch Bodendenkmäler in Gemünden, Seifriedsburg und Reichenbuch. Außerdem sind Flächen des künftigen Wasserschutzgebietes rund um die neuen Brunnen in Schaippach und die geplante Vergrößerung des Wasserschutzgebiets bei Seifriedsburg angemeldet.

Widerstand aus Gemünden gegen geplante Stromtrasse

Stadtrat Remelka merkte an, dass es bei jeder Variante Widerstände gebe, und verwies auf Widerstand der Bundestagsabgeordneten Anja Weisgerber in der Rhön. Er glaubt, dass die Trasse realisiert werde, wo es den geringsten Widerstand gibt – "und das sollte nicht bei uns sein".

Lippert appelliert an Bürger sich zu beteiligen

Bürgermeister Lippert sieht dabei auch die Bürger gefragt. Wie bei SuedLink sollten sich auch bei der Fulda-Main-Leitung wieder Bürger engagieren. Er rief die BI-Akteure dazu auf, "SuedLink" einfach durch "P43" zu ersetzen.

Eine erste Bürgerbeteiligung durch Tennet, noch vor Beginn des offiziellen Verfahrens durch die Bundesnetzagentur, ist inzwischen abgeschlossen. Bei der offiziellen Bundesfachplanung durch die Bundesnetzagentur können Träger öffentlicher Belange, aber auch Politiker und Bürger, teilnehmen und eigene Stellungnahmen abgeben.

 
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