
Im Gemündener Stadtrat am Montag ging es unter anderem um Snack- und Zigarettenautomaten. Stadtrat Ferdinand Heilgenthal (SPD) stellte die Frage, welche Handhabe die Stadt da habe. "Es werden ja immer mehr Automaten mit Energydrinks und so weiter." In Lohr wolle man die Aufstellung einschränken und in Karlstadt sei im Gespräch, die Öffnungszeiten zu beschränken. In Hofstetten hänge in der Kurve gegenüber vom Kindergarten zudem jetzt ein neuer "voluminöser" Zigarettenautomat und reiche etwas in den Gehweg. "Ideal ist das nicht."
Bürgermeister Jürgen Lippert sagte, dass die Aufstellung von Automaten auf öffentlichem Grund eine Sondernutzung sei. Aber zunächst einmal müsse man überhaupt erfahren, dass solche Automaten aufgestellt werden. Ein Bauantrag sei nicht nötig, aber wenn eine öffentliche Fläche betroffen sei, müsse die Aufstellung genehmigt werden. Er möchte den Standort des Zigarettenautomaten in Hofstetten und des Verkaufsautomaten beim Babylon City in Gemünden überprüfen lassen.
Warum Zuhörer Reinhold Weber fehlte
Zu Beginn der Sitzung hatte Lippert wie gewohnt aufgezählt, welche Stadträte entschuldigt fehlen. Wer aber auch fehlte, war Dauerzuhörer Reinhold Weber, der seit 14 Jahren praktisch keine Sitzung verpasst. Ob der sich auch entschuldigt habe, witzelten einige Stadträte. Weber sagt auf Anfrage, dass er zeitgleich eine Sitzung im Film-Photo-Ton-Museumsverein hatte, weil das Museum 25 Jahre alt werde und der 80. Jahrestag der Zerstörung Gemündens im kommenden Jahr anstehe.
Lippert berichtete von der spontanen Sperrung der Ortsverbindungsstraße Kleinwernfeld–Massenbuch in den Herbstferien. "Das hat sich ganz schnell ergeben." An der vor zwei Jahren sanierten Straße waren durch Bewegungen im Untergrund Schäden entstanden. Am 10. Oktober sei ein Bodengutachten eingegangen, sagte Lippert. In der Woche vor den Herbstferien habe die Stadt Kontakt mit dem Planer gehabt. Weil die Straße für eine Reparatur voll gesperrt werden musste und in den Herbstferien kein Busverkehr nach Massenbuch stattfand, habe man entschieden, die Maßnahme schnell anzugehen. Die Osterferien wollte Lippert bei der eiligen Sache ungern abwarten.
Baufirma konnte spontan die Straße Kleinwernfeld–Massenbuch sanieren
Der Zufall kam der Stadt dabei zu Hilfe, denn die Mittelsinner Baufirma Engelhaupt sei ohnehin gerade in der Gegend tätig. Deren Angebot lag bei rund 21.000 Euro. Die Straße musste auf einer Länge von 20 und einer Breite von 2,50 Metern etwa drei Meter tief abgegraben und neu aufgebaut werden. Man habe versucht, die kurzfristige Sperrung auf allen möglichen Kanälen bekannt zu machen, auch die Massenbucher Gewerbetreibenden seien angesprochen worden. Walter Volpert (BfB) hätte sich gewünscht, dass auch Behindertentransporte informiert werden, die keine Herbstferien hatten. Die seien etwas irritiert gewesen.
Am Mainsteg, der Wernfeld mit Kleinwernfeld verbindet, müssen die verschlissenen Verformungsgleitlager saniert werden. Laut Bauamtsleiter Jörg Breitenbach handelt es sich dabei um die Lager, auf denen die fast 30 Jahre alte Brücke aufsitzt, und auf denen sie sich längs oder quer verschieben könne. Die Sanierung ist für Frühjahr/Sommer 2025 vorgesehen, Einschränkungen werde es geben, auch wenn die Arbeiten vor allem darunter stattfinden. Der Auftrag wurde für gut 42.000 Euro einstimmig an die Firma Other Montagen in München vergeben.
Telekommitarbeiter irritierte in Aschenroth und Neutzenbrunn
Stadtrat Hubert Fröhlich (Öko-Kreis) berichtete von verschreckten Neutzenbrunnern und Aschenrothern, die am Samstag von einem Telekommitarbeiter angesprochen wurden, obwohl sie von Habnet gut versorgt seien. Bürgermeister Lippert konnte aufklären, dass Telekommitarbeiter zur Zeit auch in Seifriedsburg unterwegs seien und informieren. "Die Leute können sich auch ausweisen." Man hätte sich sein Anliegen ja einmal anhören können. Die Telekom/GlasfaserPlus habe unter anderem das Los zum Glasfaserausbau in Seifriedsburg, Neutzenbrunn, Aschenroth und Reichenbuch gewonnen. Zum Glasfaserausbau in der Stadt wusste Lippert, dass die Gräben, wo bereits Glasfaser verlegt wurde, asphaltiert werden sollen. In der Innenstadt soll die Verlegung im November losgehen.
Erhard Wiltschko (FWG) monierte, dass der nach einem Brand frisch aufgestellte Altkleidercontainer in Schaippach seit Wochen nicht geleert worden sei. "Es ist eine Schande." Lippert: "Es ist kein neuer Sachverhalt." Wolfgang Remelka (BfB) wies auf die marode Oberfläche des Gehwegs im Kurvenbereich der Grautalstraße/Annastraße hin.
Ferdinand Heilgenthal wurde auf seine Frage, ob Stadträte alle Anliegen immer im Stadtrat anfragen müssten, vom Bürgermeister auf die Möglichkeit verwiesen, das Vorzimmer oder auch das jeweilige Amt zu informieren. Auch im Mitteilungsblatte stehe ein Hinweis, wohin man sich wenden könne, wenn etwas im Argen liege. Er müsse nicht immer alles wissen, sagte Lippert.