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Arnstein
Wassermassen im Raum Arnstein teilweise meterhoch: Gänheim und Binsbach besonders betroffen
450 Helfer waren vor allem im Raum Arnstein im Einsatz. Lebensgefährliche Situationen haben sich durch nach oben schießende Gullydeckel ergeben. Am Freitag liefen Aufräumarbeiten.
In Gänheim packen Jung und Alt bei den Aufräumarbeiten mit an und unterstützen die örtliche Feuerwehr. Die Ortschaft war nachts zeitweise von der Zufahrt abgeschnitten.
Foto: Frieda Wecklein | In Gänheim packen Jung und Alt bei den Aufräumarbeiten mit an und unterstützen die örtliche Feuerwehr. Die Ortschaft war nachts zeitweise von der Zufahrt abgeschnitten.
Frieda Wecklein
 |  aktualisiert: 09.05.2024 02:47 Uhr

Heftiger Starkregen hat am Donnerstag vor allem im Raum Arnstein einen massiven Einsatz von Rettungskräften nötig gemacht. Gegen 23 Uhr begann eine Serie von Einsätzen, die teilweise erst am nächsten Tag unter Kontrolle gebracht werden konnte. Im Bereich Arnstein wurden Straßen durch die Wassermassen teilweise meterhoch überflutet, schreibt die Kreisbrandinspektion Main-Spessart in einer Pressemitteilung. Gänheim und Binsbach waren zeitweise überflutet, Gänheim sogar eine Zeit lang nicht erreichbar. Einsatzkräfte mussten auf Umwege ausweichen, um die betroffenen Gebiete zu erreichen.

Fotoserie
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In Gänheim und Binsbach sind in der Nacht zahlreiche Keller bis zur Decke vollgelaufen. Einige Gullydeckel wurden sogar meterhoch angehoben, was zu lebensgefährlichen Situationen geführt habe, so die Feuerwehr.

Einsatzleitung im Feuerwehrhaus Gemünden

Nach den ersten Alarmierungen wurde die Einsatzleitung im Feuerwehrhaus Gemünden eingerichtet. Unterstützt durch die Feuerwehr Arnstein sei es gelungen, die Einsätze strukturiert abzuarbeiten. Neben einem Großaufgebot an Feuerwehren waren auch das Technische Hilfswerk (THW) aus Lohr, Karlstadt und Marktheidenfeld sowie der Katastrophenschutzzug des Landkreises im Einsatz. Insgesamt waren rund 450 Helfer im Einsatz.

Mit dem Wasserschlauch wurde am Freitag der feine Dreck auf dem Asphalt noch weggekärchert. Einige Gänheimer Feuerwehrleute waren zu dem Zeitpunkt schon seit zwölf Stunden im Einsatz.
Foto: Frieda Wecklein | Mit dem Wasserschlauch wurde am Freitag der feine Dreck auf dem Asphalt noch weggekärchert. Einige Gänheimer Feuerwehrleute waren zu dem Zeitpunkt schon seit zwölf Stunden im Einsatz.

Gänheim – Das Unwetter vereint

Eine Höhe von eineinhalb Meter erreichte in Gänheim das Schlammwasser unter der Unterführung am Ortsausgang nach Arnstein. "Wir haben die ganze Nacht durchgearbeitet, das Gröbste ist jetzt getan", erzählt der Gänheimer Feuerwehrkommandant Stefan Münch am Freitagvormittag. Teile des Sportplatzes wurden weggeschwemmt, zudem mussten 14 Keller leergepumpt werden. Was auffällt: Die Dorfgemeinschaft hält zusammen, viele Gänheimer helfen spontan freiwillig mit. 

Wasser im Keller und Schlamm im Hof hatte Daniel Zeisner aus Binsbach. Im Vergleich zum Hochwasser 2009 sei dies allerdings harmlos gewesen, damals stand bei Zeisner die Heizung 1,80 Meter unter Wasser.
Foto: Frieda Wecklein | Wasser im Keller und Schlamm im Hof hatte Daniel Zeisner aus Binsbach. Im Vergleich zum Hochwasser 2009 sei dies allerdings harmlos gewesen, damals stand bei Zeisner die Heizung 1,80 Meter unter Wasser.

Binsbach – Nach 2009 nachgerüstet

"Wir haben aus dem Hochwasser von 2009 gelernt", erklärt sich Kevin Markert von der Feuerwehr Binsbach das diesmal geringere Ausmaß der Schäden. Einige Binsbacher hätten nach dem starken Unwetter vom 3. Juli 2009 nachgerüstet, beispielsweise mit wasserdichten Türen. Dennoch zählte die Binsbacher Feuerwehr mindestens 15 Einsätze in Kellern, Scheunen und Nebengebäuden. In der Brunnenstraße rutschten drei Autos aufeinander. Unterstützung kam in der Nacht von Feuerwehren aus dem gesamten Landkreis, unter anderem räumte das THW Marktheidenfeld die mit Steinen verstopften Gräben zur Ortsausfahrt in Richtung Rieden. "Der ganze Ort war auf den Beinen, nachts gab's sogar Brotzeit und Bratwürste für die Helfer", erzählt Markert und lobt den Binsbacher Zusammenhalt.

Der gesamte Arnsteiner Friedhof um Maria Sondheim war am Freitag verschlammt.
Foto: Frieda Wecklein | Der gesamte Arnsteiner Friedhof um Maria Sondheim war am Freitag verschlammt.

Arnstein – Friedhof unter Schlamm

Vom Sichersdorfer Berg in Arnstein kamen die Wassermassen ins Tal: Im Autohaus Müller stand das Wasser knapp 50 Zentimeter hoch, beim anliegenden Netto waren es noch fünf Zentimeter. Auch die  Bäckerei Peter Schmitt war betroffen. "Aufwändig und schmutzig" seien die Aufräumarbeiten in der Filiale, die wenige Stunden zuvor noch komplett "unter Schlamm" stand, erzählt Patrick Stobert von der Gebäudereinigung Weigand aus Schweinfurt. 

Besonders betroffen war auch die Gegend um Maria Sondheim, von oberhalb der Kirche schob sich die Schlammmasse über den gesamten anliegenden Friedhof. "Mit einem Schneeschieber versuchen wir jetzt den groben Schlamm zu räumen", erklärt Christian Anders. Er kam spontan zum Helfen vorbei. Aufgrund der dicken Matschschicht dürfte auch die Grabbepflanzung großflächig weggerissen sein, vermutet er.

Das Pfarrheim nebenan wurde noch in der Nacht von der Feuerwehr ausgepumpt, bis zu 50 Zentimeter hoch stand im Untergeschoss das Wasser. Die Kirchenband "Spontan", welche während ihrer Probe von dem Unwetter überrascht wurde, blieb spontan länger, um bei den Auspumparbeiten zu unterstützen.

Binsbach stand in der Nacht von Donnerstag auf Freitag unter Wasser.
Foto: Benedict Rottmann/Kreisbrandinspektion | Binsbach stand in der Nacht von Donnerstag auf Freitag unter Wasser.
 
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Kommentare
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  • Manfred Starz
    Das Foto mit dem Gelben Auto ist nicht Binsbach sondern Karsbach !
    Auch dort sowie in Heßdorf waren einige Straßen überflutet.
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  • Anni Lambrecht
    Das THW Karlstadt war auch im Eonsatz.
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  • Björn Kohlhepp
    Vielen Dank, ist eingebaut.
    Schöne Grüße, Björn Kohlhepp (Redaktion)
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