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BINSBACH
Normalität soll wieder einkehren
Den stolzen Betrag von 7500 Euro verteilte die DJK Binsbach unter dem Vorsitz von Melanie Gryska gemeinsam mit Pfarrer Tadeusz Falkowski an die Familien, die bei dem Unwetter Anfang Juli 2009 am schwersten betroffen waren. Kurz nach der Unwetterkatastrophe hatte die DJK Binsbach eine Spendenaktion ins Leben gerufen.
Wegen der Unwetterkatastrophe im Juli 2009 rief die DJK Binsbach eine Spendenaktion ins Leben, die den Gesamtbetrag von 7500 Euro erbrachte. Vorsitzende Melanie Gryska und Pfarrer Tadeusz Falkowski verteilten die Spendengelder an die am schwersten betroffenen Familien. Im Bild von links Pfarrer Tadeusz Falkowski, Willibald Bausewein, Monika Bausewein und DJK-Vorsitzende Melanie Gryska.
Foto: FOTO Ulrike Wecklein | Wegen der Unwetterkatastrophe im Juli 2009 rief die DJK Binsbach eine Spendenaktion ins Leben, die den Gesamtbetrag von 7500 Euro erbrachte.
Von unserer Mitarbeiterin Ulrike Wecklein
 |  aktualisiert: 16.10.2009 16:57 Uhr

Viele Privatspender sowie viele Vereine aus der umliegenden Region fühlten sich angesprochen und leisteten einen finanziellen Beitrag für die Familien, die auch noch Wochen nach dem Unwetter die Folgen des Unwetters beseitigen mussten. Der Caritasverband Würzburg spendete allein 3000 Euro.

Die Aufteilung der Spendensumme erfolgte in Absprache mit der Stadt Arnstein und dem Pfarramt Arnstein. Der Betrag wurde auf fünfzehn Binsbacher Haushalte in Bezug auf die Schwere der Unwetterschäden verteilt. „Wir wollen Hilfe zur Behebung der Schäden der Unwetterkatastrophe leisten und hoffen, dass nun nach und nach wieder Normalität bei Euch einkehrt“, diese netten Worte stehen auf dem Begleitschreiben, das mit dem Geldbetrag an die jeweilige Familie überreicht wurde.

Aber Hilfe und Unterstützung erfuhren die Geschädigten nicht nur in finanzieller Hinsicht. Das Unwetter fand in den Abendstunden des 3. Juli 2009, an einem Freitag, statt. Während der gesamten Nacht waren Feuerwehren und Rettungskräfte vor Ort, um die überfluteten Keller und Gebäude leer zu pumpen. In den frühen Morgenstunden begannen die Aufräumarbeiten. „In solchen Situationen wird einem erst bewusst, wie wichtig die nachbarschaftliche Hilfe und Unterstützung ist“, sagen die Betroffenen.

Gleich am Morgen danach kamen viele, freiwillige Helfer zu den Anwesen, räumten den Schlamm aus den Kellern, entsorgten die unbrauchbar gewordenen Gegenstände und reinigten die Dinge, die noch brauchbar waren. Während des Unwetters war die Stromversorgung im Raum Binsbach ausgefallen. Es konnte nicht einmal Kaffee gekocht werden.

Für die Helfer hatte so keiner der Geschädigten Getränke noch Essen parat. Kurzerhand organisierte Karin Wecklein von der DJK Binsbach im DJK Sportheim eine Verpflegungsstelle. Hier wurde Kaffee gekocht, Brote gerichtet und schließlich zu den Anwesen getragen. „Eine Geste, die einem im Herzen gut tat“, erklären die Unwetter-Opfer.

Eines der am schwersten geschädigten Anwesen war das Haus der Familie Bausewein (wir berichteten). Ihr Haus ist mit am tiefsten Punkt von Binsbach gelegen. Die Wassermassen, die binnen zwei Stunden vom Himmel fielen, kamen im Ort als eine über ein Meter hohe Wasserwelle an, die alles mitriss, was ihr im Wege stand. In Binsbach standen viele Keller, Garagen und alle ebenerdige Gebäude unter Wasser.

Der Wohnraum der Familie Bausewein liegt im Erdgeschoss. Dort stand alles bis zu einer Höhe von 50 Zentimeter unter Wasser. Der Wohnzimmertisch war nicht mehr zu sehen. Die braune Schlammbrühe hatte alles bedeckt. Die Einrichtung war unbrauchbar. Selbst in der Backröhre in der Küche stand der Schlamm. Wenigstens befanden sich die Schlafräume im oberen Stockwerk, so dass die Familie einen Platz zum Schlafen hatte. „Die Alternative wäre der Auszug aus dem Haus gewesen“, berichtete Willibald Bausewein weiter.

Aber trotz der Schäden wollten weder er noch Ehefrau Monika das Haus verlassen. Vieles musste schweren Herzens entsorgt werden. Auch hier waren viel helfende Hände mit am Werk. „Die finanziellen Folgen waren nicht einzuschätzen“, berichtete Willibald Bausewein. Sämtliche Gipsplatten wurden von den Wänden genommen, damit die darunter liegende Bruchsteinwand während der warmen Sommermonate trocknen konnte.

In den vergangenen Wochen und Tagen wurden die Wände neu verkleidet, Tapeten angebracht und die Wände mit hellen, warmen Farben gestrichen. Die Spendengelder werden helfen, ein Teil zu finanzieren. In den Wohnungen und Häusern ist nun wieder Normalität eingekehrt, aber bis das Unwetter innerlich verarbeitet ist, wird es lange dauern.

 
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