Marktheidenfelds Kämmerin Christina Herrmann hat "Bedenken", wenn sie auf die Finanzplanung der Stadt schaut. "Es war schwierig, den Haushalt auszugleichen", erklärte sie am Donnerstag im Stadtrat. Um die Ausgaben zu decken, muss Herrmann dieses Jahr mehr als 13 Millionen aus den Rücklagen der Stadt nehmen.
Doch die Bedenken hat sie vor allem im Ausblick auf die Jahre 2027 und 2028, denn in diesen Jahren wird die Stadt wohl keine sogenannte freie Finanzspanne erwirtschaften können. Diese Finanzspanne bleibt, wenn aus dem Verwaltungshaushalt mehr Geld übrig bleibt als für die Tilgung der Kredite gebraucht wird. 2026 könnte das noch gelingen, weil dann die Kreisumlage sinken wird, die die Stadt an den Landkreis zahlen muss und die an die Gewerbesteuereinnahmen der Stadt geknüpft ist.
Kanal- und Wassergebühren waren bisher zu niedrig angesetzt
Nach ihrer neuesten Hochrechnung werden die Einnahmen aus der Gewerbesteuer in diesem Jahr nur 9,3 Millionen Euro betragen, so Herrmann. Im Rekordjahr 2020 waren es über 30 Millionen gewesen.
"Positiv" für die Stadt sei, dass die Wasser- und Kanalgebühren heuer neu kalkuliert werden müssen. Diese waren in den vergangenen Jahren wohl zu niedrig angesetzt und haben der Stadt ein Defizit beschert, das nun ausgeglichen werden soll. Über eine Erhöhung der Gebühren zum 1. Januar 2025 wird der Stadtrat also in einer seiner kommenden Sitzungen entscheiden müssen.
Die Haushaltssatzung wurde vom Stadtrat einstimmig beschlossen, nun muss sie noch vom Landratsamt genehmigt werden. "Durch die steigenden Gebühren kann ich gegenüber dem Landratsamt argumentieren, dass wir unsere Einnahmen steigern. Ich hoffe, dass wir schnell die Genehmigung bekommen", so Herrmann.