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Karlstadt
Was macht eigentlich ein Spengler? Workshop im Klempner- und Kupferschiedemuseum in Karlstadt soll aufklären und werben
Eine Spenglerklasse und eine achte Klasse einer Mittelschule kamen in Karlstadt zusammen: Dort konnten sie etwas über die Spenglerarbeit lernen.
Schüler aus der Berufsschule Miltenberg und der Mittelschule Veitschöchheim kamen im Klempner- und Kupferschmiedemuseum Karlstadt zusammen, um einen Workshop zur Spenglerarbeit zu besuchen. 
Foto: Max Tischler | Schüler aus der Berufsschule Miltenberg und der Mittelschule Veitschöchheim kamen im Klempner- und Kupferschmiedemuseum Karlstadt zusammen, um einen Workshop zur Spenglerarbeit zu besuchen. 
Max Tischler
 |  aktualisiert: 06.06.2024 02:43 Uhr

Auf dem großen Tisch in der Mitte des Raumes liegen Bleche, aus denen Berufs- und Mittelschüler eine Rinne formen sollen. Dort hinein sollen später einmal Blumen gepflanzt werden. In der vergangenen Woche kamen im Europäischen Klempner- und Kupferschmiedemuseum in Karlstadt zwei Schulklassen zusammen, die gemeinsam handwerkelten.

Heinz Neckermann, Spenglermeister und Hausmeister des Museums, leitet den Workshop mit den Spengler-Azubis des zweiten Lehrjahres der Berufsschule Miltenberg und den fünf Schülern einer achten Klasse der Mittelschule Veitshöchheim (Landkreis Würzburg).

Neckermann würde sich wieder für den Spengler-Beruf entscheiden

Während im Hintergrund Hämmer auf Metall schlagen und sich langsam aus den Blechen Rinnen formen, sagt Neckermann: Er freue sich, dass man mithilfe der Workshops bei jungen Menschen das Interesse für den Beruf wecken kann. "Hier können sie was in der Hand halten", sagt er. Wäre er heute an Stelle der Schüler, würde er sich wieder dafür entscheiden, Spengler zu lernen.

Mithilfe von Werkzeugen und den richtigen Handgriffen wird beim Workshop im Klempner- und Kupferschmiedemuseum in Karlstadt aus einem Blech eine Pflanzschale.
Foto: Max Tischler | Mithilfe von Werkzeugen und den richtigen Handgriffen wird beim Workshop im Klempner- und Kupferschmiedemuseum in Karlstadt aus einem Blech eine Pflanzschale.

Torben Passer ist im zweiten Lehrjahr zum Spengler und hat seine Berufswahl nicht bereut. "Ich bin gerne draußen und auf dem Dach ist die Stimmung sehr gut", sagt er. Mit Metall habe er schon immer gerne gearbeitet. Am Workshop würden er und seine Klassenkameraden gerne teilnehmen. "Wenn der ein oder andere dazu kommt, ist das nicht schlecht", sagt Passer. Spengler gäbe es zu wenig.

Den Ausbildungsberuf Spengler bekannter machen

Die fünf Mittelschüler besuchen alle die Technik-Gruppe. Sie werden von Michael Stadtmüller, ihrem Fachlehrer für Technik und Wirtschaft im Beruf, begleitet. Er war schon einige Male mit Schülerinnen und Schülern bei den Workshops zu Gast. "Bei den letzten Malen hat es dem Großteil gefallen", sagt er. Manche interessiere es gar nicht, das ließen sie einen dann auch spüren.

Spenglermeister Heinz Neckermann (rechts) zeigt Schülern der Berufsschule Miltenberg und der Mittelschule Veitshöchheim das Spengler-Handwerk.
Foto: Max Tischler | Spenglermeister Heinz Neckermann (rechts) zeigt Schülern der Berufsschule Miltenberg und der Mittelschule Veitshöchheim das Spengler-Handwerk.

"Die Metallarbeit, die ich den Schülern beibringen will, versuche ich immer hier abzuhalten", sagt Stadtmüller. Er sei sehr froh um den Kontakt zum Museum und die Nähe zu Veitshöchheim. Der Fachlehrer hält den Workshop auch deshalb für eine sinnvolle Veranstaltung, da Spengler ein Beruf sei, den man bei der Berufswahl oft gar nicht auf dem Schirm habe, sagt er.

Schulze: Auch kleine Firmen sollten Spengler ausbilden

Das sieht auch Stefan Schulze so. Er ist Lehrer an der Berufsschule Miltenberg und hofft, durch den Workshop auf den Beruf aufmerksam machen zu können. "Unter Klempner kann man sich nichts vorstellen, deshalb dient der Workshop auch zur Aufklärung", sagt er. Auch kleinere Firmen sollten animiert werden, Spengler-Lehrlinge einzustellen. Aus seiner Berufsschulklasse hätten zwei junge Männer sogar schon eine fertige Ausbildung zum Zimmermann gemacht, sich aber dazu entschieden, noch den Spengler draufzusetzen, so Schulze.

 Annika Roth, Museumsreferentin und Leiterin der Geschäftsstelle des Internationalen Interessenbunds Baumetalle, würde gerne mit mehr Schulen zusammenarbeiten. Sie empfindet den Workshop als "Win-Win-Veranstaltung" und sagt: "Die Firmen, mit denen wir zusammenarbeiten, sind scharf auf Nachwuchs und die jungen Leute bekommen Praktikumsplätze". Die Möglichkeit, einen solchen Workshop zu besuchen, besteht auch für andere Schulen: Ansprechpartnerin ist Annika Roth. Informationen gibt es auf der Website des Museums, www.klempnerundkupferschmiedemuseum.eu.

 
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