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Marktheidenfeld
Warum Besitzer einer Solaranlage länger warten müssen, bis sie Strom ins Netz einspeisen können
Der Netzbetreiber Bayernwerk hat gut zu tun mit der Energiewende. Im Landkreis Main-Spessart soll deswegen das Netz ausgebaut werden.
Damit Privatleute Strom von ihrer Photovoltaikanlage dem Stromnetz zuführen können, brauchen sie eine Zusage vom Netzbetreiber. Beim Bayernwerk hat sich die Bearbeitungszeit der Anträge verdoppelt. (Symbolbild)
Foto: Marijan Murat/dpa | Damit Privatleute Strom von ihrer Photovoltaikanlage dem Stromnetz zuführen können, brauchen sie eine Zusage vom Netzbetreiber. Beim Bayernwerk hat sich die Bearbeitungszeit der Anträge verdoppelt. (Symbolbild)
Carolin Schulte
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:29 Uhr

Immer mehr Menschen erzeugen ihren eigenen Strom – das stellt Netzbetreiber wie das Bayernwerk vor Herausforderung. Im Bereich des Kundencenters Marktheidenfeld, das 107 Gemeinden und 224.000 Einwohner in den Landkreisen Main-Spessart, Miltenberg, Würzburg und Aschaffenburg versorgt, hat sich die Zahl der sogenannten Einspeise-Anträge im Laufe eines Jahres etwas mehr als verdoppelt: In diesem Gebiet wurden im Januar und Februar 2022 etwa 300 Anträge von Menschen gestellt, die zum Beispiel aus ihrer Fotovoltaikanlage Strom in das Netz einführen wollten. Im selben Zeitraum 2023 gab es etwa 700 Anträge.  

Für Kunden bedeutet das, dass sie länger auf eine Einspeise-Genehmigung warten müssen. Für ganz Franken lag die Bearbeitungszeit eines Antrags 2022 etwa bei sieben Tagen. Anfang 2023 dauerte es eher 13 bis 14 Tage, bis das Go vom Bayernwerk kam. Das teilten Vertreter des Bayernwerks bei einem Pressetermin mit. Gleichzeitig entnehmen Privatverbraucher auch immer mehr Strom aus dem Netz, zum Beispiel für Wärmepumpen oder Elektroautos. So wurden in allen fränkischen Gebieten, die das Bayernwerk betreut, 2021 knapp 4000 Ladeeinrichtungen für E-Autos gemeldet, 2022 waren es mehr als 9000. Darüber hinaus erwartet der Netzbetreiber in den kommenden Jahren einen Wärmepumpen-Boom.

Netzausbau in Trennfeld, Steinmark, Hafenlohr

Das Bayernwerk will darum das Netz ausbauen und investiert in der Region zwischen Würzburg und Aschaffenburg 2023 26 Millionen Euro. Zwischen Trennfeld und Großheubach sollen zum Beispiel im kommenden Jahr die Freileitungen modernisiert und Masten ersetzt werden. In den Orten Steinmark, Marienbrunn und Hafenlohr werden die Leitungen des Mittelspannungsnetzes zu einem Ring geschlossen – das soll die Versorgungssicherheit erhöhen. Hier wird auch eine "intelligente Ortsnetzstation" eingebaut. Diese kann zum Beispiel besser ausgleichen, wenn die eingespeiste Strommenge starkt schwankt - zum Beispiel weil die Solaranlage nicht immer produziert. Dieses Projekt soll etwa eine Million Euro kosten.

 
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    Bayernwerk war schon immer sehr langsam in der Bearbeitung der Einspeiseanlagen gewesen. Leider haben aber auch andere Netzbetreiber teilweise Bearbeitungszeiten von 4-5 Monaten.
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  • B. K.
    Meine PV-Anlage ist längst installiert. Die Anlage soll diese Woche angeschlossen und in Betrieb genommen werden. Bin sehr gespannt, wie lange ich warten muss bis das go vom Bayernwerk kommt.
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  • P. S.
    Guten Tag,
    ich bin beeindruckt über diesen Artikel. Meine Fotovoltaikanlage wurde am 01.03.2023 als betriebsbereit gemeldet. Bis heute habe ich weder Netzanschlussvertrag noch einen Zähler. Die Elektrofirma und ich haben mehrfach den Kontakt zu Bayernwerk Netze gesucht: Kommentar von Bayernwerk: Intere Prüfungen. Am 31.05.2023 kam eine Mail: "... Die Elektrofirma habe den Antrag storniert ......". Es scheint ein tototales Chaos seit einer Softwareumstellen im Bayernwerk zu herschen. Von 14 Tage Bearbeitungszeit kann man träumen. Umgesetzt wird das nicht.
    Zu den Fotovoltaikanlage mit Speicher habe ich mir parallel ein E -Auto zugelegt, um die erzeugte Energie sinnvoll einzusetzen und einen Beitrag zur CO2 Reduzierung zu leisten. Beide Investitionen liegen nun brach. Ganz zu schweigen von den privaten Investeitionen (beide im 5-stellingen bereich)
    Peter Soetebeer, Am Kelterhaus 4, 97280 Remlingen.
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  • C. S.
    Hallo Herr Soetebeer,

    würde Sie uns Ihre Probleme einmal im Detail schildern wollen, für einen redaktionellen Bericht? Sie sind sicher nicht der einzige, dem es so geht - gern würden wir das Thema aufgreifen.

    Melden Sie sich gern bei uns unter redaktion.main-spessart@mainpost.de

    Herzliche Grüße aus der Redaktion,

    Carolin Schulte
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