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Urspringen
Wärmepumpe im Altbau: Heizungsbauer Roman Weimann erklärt, worauf man achten sollte
Der Wärmepumpen-Pionier aus Urspringen zeigte in einem Online-Vortrag, dass die Geräte meist auch problemlos in Altbauten funktionieren. Ein Umstieg kann sich finanziell dank Förderungen deutlich lohnen.
Dass Wärmepumpen in den allermeisten Fällen auch in Altbauten installiert werden können, erklärte Heizungsbauer Roman Weimann.
Foto: Silas Stein (Symbolfoto) | Dass Wärmepumpen in den allermeisten Fällen auch in Altbauten installiert werden können, erklärte Heizungsbauer Roman Weimann.
Wolfgang Dehm
 |  aktualisiert: 31.05.2024 03:07 Uhr

Im Neubau ist die Wärmepumpe angekommen. Aber funktioniert diese Art der Heizung auch im Altbau? "Ja", sagte Wärmepumpen-Pionier Roman Weimann in einem von rund 50 Leuten verfolgten Online-Vortrag am Donnerstagabend, zu dem der Klimaschutzbeauftragte des Landkreises, Michael Kohlbrecher, und die Volkshochschule Marktheidenfeld eingeladen hatten. Laut Weimann kommt es nur selten vor, dass ein Altbau ungeeignet ist für eine Wärmepumpen-Heizung.

Der 65-jährige Weimann ist Heizungsbaumeister und hat sich, wie er sagte, bereits vor mehr als zwanzig Jahren mit Wärmepumpen befasst. Mittlerweile sei er zwar im Ruhestand, aber er beschäftige sich nach wie vor mit dieser Technologie.

Zunächst erläuterte Weimann die Funktionsweise einer Wärmepumpe und ging auf verschiedene Typen ein. Demnach ist es so, dass Wärmepumpen der Luft, dem Wasser oder dem Boden Wärme entziehen, die dann zum Heizen genutzt wird. Wärmepumpen werden mit Strom betrieben.

Manchmal müssen Heizkörper nachgerüstet werden

Da es sich bei einer Wärmepumpen-Heizung um ein Niedertemperatursystem handelt, kann es laut Weimann nötig werden, die Heizkörper nachzurüsten. Möglich sei allerdings oftmals auch der Einbau einer Fußboden- oder Deckenheizung.

Roman Weimann aus Urspringen.
Foto: Thomas Obermeier | Roman Weimann aus Urspringen.

Wärmepumpen können ihm zufolge nicht nur in Neubauten, sondern auch in vielen Bestandsgebäuden installiert werden. Eine komplette energetische Sanierung sei meist nicht notwendig.

Vielfach reichten einzelne Maßnahmen wie Fenstertausch, Dämmung der obersten Geschossdecke oder der Austausch von Heizkörpern aus, um ein Gebäude für den Einsatz einer Wärmepumpe fit zu machen.

Niedrige Vorlauftemperatur entscheidend bei einer Wärmepumpe

Entscheidend sei ein niedriger Vorlauf der Heizungstemperatur, so Weimann. Idealerweise sollte dieser unter 45 Grad Celsius liegen. Aber auch mit einer Vorlauftemperatur von bis zu 55 Grad Celsius könne eine Wärmepumpe noch effizient arbeiten. Überschlägig sollte der Endenergiebedarf laut Weimann bei unter 120 Kilowattstunden pro Quadratmeter liegen; dies entspreche der Energieeffizienzklasse D bei Wohngebäuden.

Weimann betonte, dass ein Wechsel zur Wärmepumpe sogar bei noch funktionierender Gas- oder Ölheizung dank hoher Förderung wirtschaftlich sein könne.

Da Wärmepumpen mit Strom betrieben werden, riet er dazu, dies mit selbsterzeugtem Photovoltaik-Strom zu tun, denn dadurch erführe das Gebäude einen Mehrwert.

Lebensdauer einer Wärmepumpe bei über 20 Jahren

Auf Nachfrage aus dem Online-Publikum sagte Weimann, die Lebensdauer einer Wärmepumpe liege bei weit über 20 Jahren – und zudem benötige man weniger Energie, als bei einer Gas- oder Ölheizung.

Eine weitere Frage betraf die Geräuschbelästigung der Nachbarn durch eine Wärmepumpe bei enger Bebauung. Dazu sagte Weimann, es gebe sehr leise Geräte, bei denen nur das Gebläse außen sitze, der Kompressor jedoch innen. Wenn man allerdings einen Nachbarn habe, "der die Wärmepumpe hört, obwohl sie ausgeschaltet ist, wird's schwierig". Weimann riet dem Fragesteller, mit den Nachbarn zu reden.

Auch weitere Fragen beantwortete Weimann geduldig, viele Vortragsteilnehmer dankten ihm ausdrücklich dafür.

 
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