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Altfeld
Von Rettersheim auf die Söllershöhe: Warum die Zimmerei Behl ins neue Gewerbegebiet in Marktheidenfeld zieht
Das Gewerbegebiet Söllershöhe im Stadtteil Altfeld wächst. Derzeit entstehen mehrere Gebäude. Eines davon beherbergt zukünftig die Zimmerei Behl.
Von Rettersheim auf die Söllershöhe: Ulrich Behl baut im neuen Marktheidenfelder Gewerbegebiet ein neues Betriebsgebäude für seinen Zimmerei-Dachdeckerei-Betrieb.
Foto: Lucia Lenzen | Von Rettersheim auf die Söllershöhe: Ulrich Behl baut im neuen Marktheidenfelder Gewerbegebiet ein neues Betriebsgebäude für seinen Zimmerei-Dachdeckerei-Betrieb.
Lucia Lenzen
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:38 Uhr

Der holländische Blumengroßhändler Jens Kralt war das erste Unternehmen, das sich im Gewerbegebiet Söllershöhe im Marktheidenfelder Stadtteil Altfeld ansiedelte. Mittlerweile ist er nicht mehr allein. Bereits von Weitem sieht man auf dem Gelände gleich mehrere Baustellen. Nahe der Einfahrt im vorgesehenen Sondergebiet werden zurzeit ein Norma-Markt sowie eine Bäckereifiliale mit Café gebaut. Zudem wird dort ein weiterer Markt entstehen.

Weiter unten im Gewerbegebiet, derzeit noch in Alleinlage, fällt sofort die große Hallenkonstruktion in Holzbauweise ins Auge, die dort entsteht. Bauherr: Der Zimmerei-, Dachdeckerei- und Spenglerei-Betrieb von Ulrich Behl. Die Triefensteiner Firma hat ihren Sitz bisher in Rettersheim. Gearbeitet wurde aber von einer angemieteten Halle am Dillberg aus. 

Freut sich auf die neue Arbeitsstätte: Ulrich Behl vor dem Rohbau seiner neuen Halle. 
Foto: Lucia Lenzen | Freut sich auf die neue Arbeitsstätte: Ulrich Behl vor dem Rohbau seiner neuen Halle. 

Dass sich der Betrieb nun nach Altfeld verlagert, hat zwei Gründe: Zum einen musste die Firma aus der Halle am Dillberg raus. Zum anderen war im Triefensteiner Gewerbegebiet nichts Passendes frei. "Ich habe mich schon vor Jahren um einen Platz auf der Söllershöhe beworben", erläutert Ulrich Behl. Was den Gewerbepark in Altfeld für ihn interessant macht: Zum einen hat er es nicht weit zu seinem Wohnort Rettersheim. Zum anderen sieht er das Grundstück und die Halle auch als Anlage. "Die Söllershöhe mit dem nahen Autobahnanschluss ist für viele attraktiv. Sollte ich mal keinen Betriebsnachfolger haben, fällt es wahrscheinlich leichter, hier oben etwas weiterzuveräußern", sagt er. Und zuletzt spielte auch eine Rolle, dass die Söllershöhe ein naturnahes Baugebiet werden sollte, mit Biotopen und Streuobstwiesen. Denn auch das Behlsche Firmen-Konzept setze auf Nachhaltigkeit und ökologische Baumaterialien. 

Insofern hat er die Halle in erster Linie für die eigenen Bedürfnisse konzipiert. Aber auch so, dass sie anderweitig nutzbar ist. Insgesamt 1200 Quadratmeter misst das entstehende Gebäude, rund 800 Quadratmeter hat der Innenbereich. Aufgeteilt ist es in Bürotrakt, Werkstatt, Technikraum und  Arbeitshalle. Deren Größe bemisst sich nach dem Arbeitsmaterial – das liegt im Standard bei 13 Metern. 

Sonderanfertigung: Die sogenannten 'Fischbauchträger', die die Dachkonstruktion tragen und die Form eines  Fischbauches haben, wurden individuell gefertigt.
Foto: Lucia Lenzen | Sonderanfertigung: Die sogenannten "Fischbauchträger", die die Dachkonstruktion tragen und die Form eines  Fischbauches haben, wurden individuell gefertigt.

Geplant und gebaut wird in Eigenregie. Das bestimmende Baumaterial ist – klar – Holz . "Mit einem fitten Statiker ist eine Halle komplett in Holzkonstruktion kein Problem", erläutert Behl. Das benötigte Holz orderte Behl bei verschiedenen Herstellern. Bauteile wie die sogenannten "Fischbauchträger", die die Dachkonstruktion tragen und die Form eines Fischbauches haben, wurden individuell gefertigt. Verarbeitet wird fast ausschließlich Fichte. 

Ebener Bauplatz und nur ein Nachbar

Rein energetisch entspricht der Bau den Anforderungen eines KfW-Effizienzhauses 40, ist also relativ energiearm. "Wir überlegen noch, ob sich eine Solaranlage auf dem Dach lohnt, da wir keinen hohen Eigenverbrauch haben", so Behl. Vertraglich festgelegt ist die Dachbegrünung, die die Firma selbst ausführt. 

Für die Lage eher am Rand des Gewerbegebiets und ein Stück weiter unten hat sich Behl entschieden, weil es einer der ebensten Bauplätze war. Zudem gefällt ihm, dass er hier nur maximal einen direkten Nachbarn bekommen kann. Oberhalb von seinem Grundstück wird eine öffentliche Grünfläche angelegt. 

In Sichtweite: Der holländische Blumengroßhändler Jens Kralt 
Foto: Lucia Lenzen | In Sichtweite: Der holländische Blumengroßhändler Jens Kralt 

Derzeit arbeiten sie zu dritt an dem Bau – damit ist sein Team auch schon komplett. Zwei seiner Mitarbeiter fallen momentan aus. Und neue Leute zu bekommen sei schwer. "Der Markt ist leergefegt", so Behl. Ebenso bemerkbar macht sich die allgemeine Preissteigerung. So seien Schrauben rund 20 Prozent teurer geworden, bei Holz seien es rund 15 Prozent. 

Bis zum Sommer soll der Rohbau fertig sein

Sein Wunschziel: Bis zum Sommer soll der Rohbau fertig sein. Sind die Wände gedämmt, das Dach dicht und die Fassade gemacht, kann er endlich all seine Geräte, Werkzeuge und sein Material, das er vorübergehend an vielen verschiedenen Stellen untergebracht hat, in die Halle bringen.

Im Bau: Im vorgesehenen Sondergebiet, nahe der Einfahrt, wird zurzeit ein Norma-Markt sowie eine Bäckereifiliale mit Café gebaut.
Foto: Lucia Lenzen | Im Bau: Im vorgesehenen Sondergebiet, nahe der Einfahrt, wird zurzeit ein Norma-Markt sowie eine Bäckereifiliale mit Café gebaut.

Worauf er sich bei seinem Neubau besonders freut? Endlich sein eigener Herr in der Halle zu sein. Viel Platz, auch zum Vorbauen, zu haben. Und auf die Fußbodenheizung: Sie funktioniert über Betonkernaktivierung. Dabei werden Rohrleitungen in die Bodenplatte verlegt, durch die, je nach Saison, kühles oder warmes Wasser fließt. Die schöne Aussicht: Ein kühler Boden im Sommer und warme Füße im Winter. 

Gewerbegebiet Söllershöhe

Wie ist die Nachfrage nach den Plätzen?

Bisher sind im Gewerbegebiet Söllershöhe sechs bis sieben Baufelder vergeben, rund 20 sind aktuell noch frei. Insgesamt besteht eine rege Nachfrage für die Baufelder, die eine Größe zwischen 3000 und 50.000 Quadratmetern haben. Die Stadt erreichen wöchentlich mehrere Anfragen.

Was ist noch zu tun?

Die Straßeninfrastruktur ist fertiggestellt. Versorgungsleitungen wie Kanal, Wasser, Strom oder Glasfaser sind verlegt. Zurzeit werden letzte Pflanzarbeiten für Grünausgleichsflächen getätigt, die, laut Stadt, in Kürze abgeschlossen sind. 

Quelle: Stadt Marktheidenfeld
 
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