Über zehn Millionen Euro investiert die Stadt in den Gewerbepark "Söllershöhe" in unmittelbarer Nähe zum Stadtteil Altfeld und zum Gewerbegebiet Schlossfeld. Am Donnerstagnachmittag war Spatenstich auf dem 47 Hektar großen Areal, von dem über 14 Hektar als öffentliche Grünfläche angelegt werden. Die Gewerbeflächen reichen für kleine und mittlere Betriebe, dazu kommt ein Supermarkt am Rande. Mittelfristig soll in der Nähe noch ein neues Wohngebiet entstehen, für das das Verfahren läuft.
Viel Wert wurde nach den Worten von Bürgermeister Helga Schmidt-Neder auf "qualitätsvolle Grünbereiche" als Abstandsflächen zum Wohnort gelegt, auf die Berücksichtigung von Fuß-, Rad- und Wirtschaftswegen und die Belange von Landwirtschaft und Naturschutz. Wie Planer Markus Fleckenstein ausführte, finden auf weiteren 16 Hektar im Umfeld Artenschutzmaßnahmen statt. Insgesamt bezuschusse die Stadt zeitlich rollierend in den nächsten Jahren auf 100 Hektar Ackerbrachen, Feldlerchenfenster, Blühstreifen und extensiven Ackerbau.
Für Familien gute Bedingungen schaffen
Bei der "Söllershöhe" geht es der Stadt einmal mehr darum, für Familien gute Bedingungen zu schaffen, damit sie in Marktheidenfeld und den Stadtteilen bleiben, beziehungsweise wieder oder neu kommen. Der neue Gewerbepark steht somit auch für ein wohnortnahes Angebot an Arbeitsplätzen. Einmal mehr dankte Schmidt-Neder den Altfeldern für ihr Verständnis und Entgegenkommen und räumte ein: "Marktheidenfeld hätte sich ohne Altfeld nie so entwickelt."
Das Bemühen, Ökologie und Ökonomie in Einklang zu bringen, hoben die Bürgermeisterin und Planer Fleckenstein bei ihren Reden vor fast 50 Zuhörern, darunter die Ehrenbürger Altlandrat Armin Grein und Altbürgermeister Leonhard Scherg, hervor. Nehmen laut Schmidt-Neder in bisherigen Gewerbegebieten "Parkplätze einen unangemessen großen Raum ein", so böte sich auf der nicht topfebenen Söllershöhe die Möglichkeit, mit den Stellplätzen nicht nur in die Höhe, sondern auch in die Tiefe zu gehen. Und für die Auflagen wie Dach- und Fassaden-Teilbegrünung finde die Stadt angesichts "sehr moderater Gewerbegrundstückspreise" Verständnis und Mitwirkung.
Schmidt-Neder: ÖPNV muss erheblich besser werden
Angelegt wird am Gewerbepark auch eine Bushaltestelle, für deren Bedarf der Stadtrat zuversichtlich ist, wenn der ÖPNV so wie von Schmidt-Neder gefordert, in Zukunft "erheblich besser werden" wird. Am nahen Gewerbegebiet Schlossfeld hat das noch nicht funktioniert. Eine Umfrage vor Jahren habe den Bedarf für eine Buslinie ergeben. Schmidt-Neder: "Wir haben sie umgehend eingerichtet – leider wurde sie jedoch nicht genutzt und wir haben sie wieder zurückgenommen."
Bevor es an die Spaten ging, hieß es für Markus Fleckenstein und die Bürgermeisterin, noch Dank zu sagen für alle, die sich in die Planung des Gewerbeparks eingebracht haben und jene, die unter der Bauleitung von Planer Ulrich Schebler und seinem Team nun für seine Umsetzung sorgen. Fleckenstein ist zuversichtlich, "die Söllershöhe zu einer der attraktivsten und erfolgreichsten Gewerbefläche im Landkreis Main-Spessart zu machen".