
Soll die Entwicklung und Verschönerung von Stetten weiterhin über das Instrument der "vereinfachten Dorferneuerung" vorangetrieben werden? Oder wäre es besser, eine sogenannte "umfassende Dorferneuerung" anzustreben? Gar nicht so einfach, die richtige Antwort zu finden. Doch nach eingehender Diskussion stimmten die Karlstadter Stadtratsmitglieder allesamt für ein Umschwenken auf die "umfassende Dorferneuerung".
2013 hatten sie sich für die "vereinfachte Dorferneuerung" entschieden, bei der punktuell einzelne Vorhaben verwirklicht werden. So wurde der Platz am Torbogen bereits umgestaltet. Doch ob die weiteren vier Vorhaben in Stetten verwirklicht werden können, steht in den Sternen.
In Laudenbach und Mühlbach tut sich nichts
Bauabteilungsleiter Marco Amrhein berichtete von einem regelrechten Ansturm auf die punktuelle Dorferneuerung. Ob die in Stetten als nächstes geplante Erneuerung des Platzes um die Kulturgaden im Bereich der ehemaligen Schule zum Zuge kommen wird, sei mehr als fraglich. Eine Wartezeit von sechs Jahren müsse einkalkuliert werden, habe das Amt für ländliche Entwicklung wissen lassen. Das Amt selbst habe der Stadt vorgeschlagen, auf die "umfassende Dorferneuerung" umzuschwenken.
Amrhein verwies auf die Erfahrungen in Mühlbach und Laudenbach, wo 2015 der Startschuss für die "vereinfachte Dorferneuerung" gefallen ist, bisher aber keine einzige Maßnahme umgesetzt wurde. Die Erfahrungen mit diesen beiden Ortsteilen wurden in der Diskussion immer wieder angesprochen. Laudenbach und Mühlbach dürften am Ende nicht "in die Röhre schauen". Es sei schlecht für die Stimmung, wenn es dort nach anfänglichem Elan nun nicht vorangehe.
Dorfgemeinschaftshaus mit Vinothek geplant
Stadtrat Florian Burkard, zugleich Vorsitzender der Genossenschaft "Kulturgaden Stetten", sagte, das Geld für den Platz an den Gaden sei schon im Haushalt eingestellt worden und dann wieder aus der Finanzplanung rausgeflogen. Stetten aber werde sich nicht bremsen lassen: "Wir schauen nicht links und nicht rechts, sondern werden noch heuer einen Bauantrag für die Schule und das Gadengebäude stellen. Der Platz muss gemacht werden."
Im einstigen Schulgebäude von 1931 sollen barrierefreies Wohnen und Dienstleistungen wie etwa eine Physiotherapiepraxis angeboten werden. Über den Gaden soll ein Dorfgemeinschaftshaus gebaut werden, eventuell mit einer Vinothek. Die "Alte Schule" soll wohl weiterhin Vereinen und der Jugend zur Verfügung stehen.