
Rund 330 Menschen haben sich in der Spitze am sogenannten Wandertag, einer angemeldeten Demo gegen die Corona-Maßnahmen in Frammersbach beteiligt. Diese Zahl nennt Wolfgang Remelka, Inspektionsleiter der Polizei in Lohr, zur Veranstaltung der Initiative "Aschaffenburg steht auf" am Sonntagnachmittag. "Für eine freie Impfentscheidung und die Wiederherstellung aller Grundrechte" demonstrierte die Gruppe auf Veranlassung der Frammersbacher Aktivistin Lisa Nöth. Zu Beginn und gegen Ende des Aufzugs auf dem Platz hinter dem Frammersbacher Rathaus waren es zeitweise weniger Teilnehmer.
Die Gruppe der einheimischen Demonstranten war um einiges kleiner als die rund 100 Frammersbacher in der St.-Bartholomäus-Kirche. Dort hielt Pfarrer Michael Schmitt zur selben Zeiteine Andacht für Frieden und Einheit. Von der Sprache und den Autokennzeichen her, waren etliche Demonstranten dem Raum Aschaffenburg und Miltenberg sowie dem angrenzenden Hessen zuzuordnen. Vertreten waren auch etliche Main-Spessarter.
Verwaltungsgericht bestätigte Maskenpflicht
Die Wanderung verlief ohne Zwischenfälle vom Ortszentrum über Mehrlichweg, Murrental und Agnesstraße wieder ins Zentrum. Auf dem Platz hinter dem Rathaus hatte die Grüne Jugend noch einen genehmigten Auftritt mit drei Plakaten, mit denen sie gegen Neonazis, Rassismus und Verschwörungstheorien demonstrierte.
Die Versammlungsleitung hatte noch am Freitag beim Verwaltungsgericht Würzburg einen Eilantrag gegen den Versammlungsbescheid des Landratsamtes Main-Spessart gestellt. Insbesondere die Verpflichtung, eine Gesichtsmaske zu tragen, wurde angegriffen, teilt die Polizei in ihrem Bericht mit. Hier und in anderen Punkten folgte das Gericht vollumfänglich jedoch der Begründung des Landratsamtes, gab jedoch Trommeln und Megafone frei.
Demonstranten wollten Personalien zunächst nicht angeben
Auch wenn die Versammlung ohne nennenswerte Zwischenfälle verlief, erstattete die Polizei gegen zehn Personen Ordnungswidrigkeitenanzeigen. Fünf Teilnehmer trugen im Verlauf der ortsfesten Kundgebung nachweislich keine Gesichtsmaske. Ein Teilnehmer führte darüber hinaus einen Hund mit sich, was das Landratsamt ausdrücklich untersagt hatte. Im Rahmen des Aufzugs durch Frammersbach wurde bei weiteren fünf Teilnehmern festgestellt, dass diese keine Maske trugen. Vier davon waren anfangs nicht bereit, ihre Personalien gegenüber der Polizei anzugeben. Dies taten sie erst, nachdem ihnen durch die Ordnungshüter die vorläufige Festnahme angedroht worden war.