"Endlich wird wieder gefeiert auf Laurenzi" – mit diesen Worten sprach Bürgermeister Thomas Stamm am Eröffnungsabend der 72. Laurenzi-Messe wohl vielen Marktheidenfeldern aus der Seele. Beim Anstich im Festzelt brachte er das Festbier mit fünf Schlägen zum Laufen und legte damit "eine sensationelle Steigerung" zur Festbierprobe vor einer Woche hin, wie es Festwirt Christian Papert kommentierte.
Stamm bedankte sich bei allen Verantwortlichen, die zur Vorbereitung von Laurenzi beigetragen haben. Auch Brauereichefin Maria Martin war sichtlich gut gelaunt und wünschte allen "eine schöne und friedliche Mess". Anschließend sorgte die Partyband "Bayernmän" für gute Stimmung im Festzelt, im Biergarten war jeder Platz besetzt.
Bevor der Abend im Festzelt eröffnet wurde, gab es für den Bürgermeister und die Stadtratsmitglieder eine Tour mit Marktmeister Stefan Halm sowie Melanie Thorun und Inge Albert aus dem Rathaus, die sich um die Organisation gekümmert hatten. Da es die erste Laurenzi-Messe für Thomas Stamm als Bürgermeister ist, fiel seine Tour über den Verkaufsmarkt und den Vergnügungspark etwas ausführlicher aus. Er grüßte, schüttelte Hände und hieß alle herzlich willkommen in Marktheidenfeld.
124 Stände sind in diesem Jahr wieder auf dem Verkaufsmarkt vertreten. Von Haushaltswaren über Trachtenmode bis zu Schmuck und Uhren gibt es dort einiges zu entdecken. "Manche sind schon seit Jahrzehnten dabei, manche sind ganz neu", erzählte Inge Albert beim Rundgang über den Platz. Zum ersten Mal in Marktheidenfeld ist laut Marktmeister Halm in diesem Jahr zum Beispiel ein türkischer Händler mit einer großen Auswahl an getrockneten Früchten und ein Stand mit Edelsteinen und Mineralien. Altbekannte Stände sind zum Beispiel die "Bürsten-Lilo" oder die Messner-Gewürze.
Man wolle jedes Jahr auch etwas Neues bieten, doch es gebe viele Menschen, die das ganze Jahr auf Laurenzi warteten und dann einen speziellen Stand ansteuerten, an dem sie zum Beispiel schon immer ihre Messer schärfen lassen, erzählte Inge Albert.
Kein Gewerbemarkt, dafür mehr Platz für die Fahrgeschäfte
Ein Gewerbezelt gibt es in diesem Jahr nicht, was vor allem an den Nachwirkungen der Corona-Pandemie liegt. Manche Aussteller hatten aufgrund der vielen Aufträge keine Zeit, anderen fehlte es an Personal oder Waren. Einige der Firmen, die sich sonst im Gewerbezelt präsentierten, sind heuer jedoch auf dem Laurenzi-Markt zu finden. Durch den fehlenden Gewerbemarkt gibt es in diesem Jahr mehr Platz für die Fahrgeschäfte, die dadurch etwas luftiger angeordnet sind.
Bei den Fahrgeschäften ist auch heuer wieder alles vertreten, was auf einem Volksfest nicht fehlen darf: Auto-Scooter, Kettenkarussell und natürlich ein Riesenrad. Bürgermeister Stamm verriet beim Rundgang, welche Attraktion seine liebste ist: Das Feuerwehrauto im Kinderkarussell, das er am liebsten mit seinem Enkel besucht. Dass er auch selbst noch in den kleinen Wagen hinein passt, führte er dann gleich auch noch vor und drehte gut gelaunt eine Runde in dem roten Gefährt.
Auch bei den Imbissständen sollte jeder etwas finden, das ihm schmeckt, erklärte Melanie Thorun. "Wir haben in diesem Jahr besonders darauf geachtet, dass es auch vegetarische und vegane Angebote gibt", so Thorun.
Am Samstagnachmittag stand der traditionelle Festzug mit Standkonzert und Volkstänzen auf dem Marktplatz ab 15.30 Uhr auf dem Programm. Ab 17 Uhr spielte der Aalbachtal-Express im Festzelt. Am Sonntag findet um 9.30 Uhr ein Festgottesdienst in der St. Laurentius-Kirche statt, die Geschäfte in der Innenstadt haben ab 13 Uhr geöffnet und am Abend gibt es im Festzelt die "Blech & Brass Kultnacht".
Die "Ballermannisierung" lässt sich nicht aufhalten, seien Sie stolz darauf!