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Marktheidenfeld
Vakante Pfarr-Stelle: Warum ist Markheidenfeld so schwer zu besetzen?
Seit Sommer 2021 sucht die evangelisch-lutherische Gemeinde Marktheidenfeld einen Nachfolger für Pfarrer Töpfer. Was macht die Suche so schwierig und langwierig?
Die Friedenskirche in Marktheidenfeld: Seit 15 Monaten ist die evangelisch-lutherische Pfarr-Stelle dort vakant.  
Foto: Lucia Lenzen | Die Friedenskirche in Marktheidenfeld: Seit 15 Monaten ist die evangelisch-lutherische Pfarr-Stelle dort vakant.  
Lucia Lenzen
 |  aktualisiert: 08.02.2024 15:27 Uhr

"Wir sind wieder auf der Suche." So lautet die etwas bedrückte Auskunft von Dekan Till Roth, auf die Nachfrage, ob sich in Sachen "offene Pfarrstellen in Marktheidenfeld" etwas tut. Seit Sommer 2021 sucht die evangelisch-lutherische Gemeinde Marktheidenfeld einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin für die ganze Stelle von Pfarrer Bernd Töpfer und die halbe von Pfarrerin Margarete Allolio. 

Dabei sah es vor der Sommerpause eigentlich gut aus. "Wir hatten zwei Interessenten. Bei einem schien es darauf hinauszulaufen, dass er die Stelle nimmt", so Dekan Roth. Es gab Gespräche vor Ort. Dass es sich dann doch zerschlagen hat, sei enttäuschend gewesen. Unglücklich aber sei vor allem der Zeitpunkt gewesen: Kurz vor den Sommerferien. "Wenn jemand wechselt, ist das aus Sicht der Familie der günstigste Zeitpunkt", so Roth. 

Suche geht in die nächste Runde

Nun geht die Suche in die nächste Runde. Veröffentlicht wird die Anzeige in erster Linie im Amtsblatt für die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern. Wenn jemand einen Wechsel vor habe, sei das die übliche Stelle, in der er nach potentiellen, offenen Stellen schaue, so der Dekan. Allerdings habe Roth auch vor, selbst aktiv auf einige Leute zuzugehen, von denen er weiß, dass ein Stellenwechsel ansteht. 

"Wir suchen weiter", sagt er. Macht aber auch keinen Hehl daraus, dass es ihn sehr wundere, dass gerade Marktheidenfeld, als "attraktivste Pfarrstelle", seit 15 Monaten vakant sei. Das hinterließe auch bei einer Gemeinde ein ungutes Gefühl im Sinne von: Warum will niemand zu uns? Auch seien die, die sich engagierten, nahe an der Belastungsgrenze. Aus gesamtbayrischer Sicht sei man natürlich links oben und weit weg von den bayrischen Metropolregionen. "Dafür liegen wir sehr nah an der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main und auch in Würzburg ist man in einer halben Stunde", argumentiert Roth für Marktheidenfeld. 

Das Pfarrhaus in der Friedenstrasse in Marktheidenfeld. Es soll zukünftig abgerissen und neugebaut werden.
Foto: Lucia Lenzen | Das Pfarrhaus in der Friedenstrasse in Marktheidenfeld. Es soll zukünftig abgerissen und neugebaut werden.

Immerhin ist die Gemeinde nicht ganz verwaist. Mit ihrer halben Stelle deckt Daniela Hoffmann unter anderem die Konfirmanden-Arbeit ab, Pfarrerin Marina Rauh aus Höllrich stemmt mit einer Viertelstelle die Arbeit in den Altenheimen und Taufen. Der Rest wird aus Lohr mitgemacht: Pfarrer Michael Kelinske hat die Geschäftsführung und die Leitung des Kirchenvorstand in Marktheidenfeld übernommen, Pfarrer Heinrich Spittler den Bauausschuss zur Sanierung des Pfarrhauses. Dekan Till Roth hält Beerdigungen. 

Wie steht es um das alte Pfarrhaus?

Neben der Personalsuche beschäftigt die Kirchenverantwortlichen noch der Umbau und Neubau von Pfarrhaus und Pfarramt in Marktheidenfeld. Das Pfarramt soll in die Räume unter der Kirche verlagert werden, das Pfarrhaus wird anberissen und durch einen Neubau ersetzt. Im Dezember soll der Verteilungsausschuss in München über das Bauvorhaben entscheiden. "Wenn hier grünes Licht gegeben wird, kann im nächsten Jahr mit den Ausschreibungen begonnen werden", so Roth.

Klar sei aber auch, dass es für den neuen Pfarrer, die neue Pfarrerin erst einmal eine Interimswohnung braucht. Wie realistisch es sei, dass die Stelle noch in diesem Jahr besetzt wird? "Das wäre sehr sportlich. Vor und über Weihnachten will eigentlich keiner seine Gemeinde alleine lassen", so der Dekan. Aber Anfang nächsten Jahres sei ein Neuanfang realistischer und durchaus denkbar.  

 
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Kommentare
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  • R. M.
    Von einem Prachtbau ist hier nicht die Rede.
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  • H. Z.
    Jeder Neubau wird Schöner, Größer und Prachtvoller!! Selbst wenn man dafür Millionen in den Sand setzt!
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  • H. Z.
    Die Lutheraner in MAR müssen ja Geld haben, wenn sie ein neues Pfarrhaus bauen können. Sonst jammern die Kirchen (gleichgültig ob Evangelische oder Katholische) wegen Geldmangel und halten die Sammelbox immer offen. Hier soll ein Gebäude abgerissen werden und ein neues Prachthaus gebaut werden.
    Hoffentlich gibt der Staat und die Stadt keinen Cent dazu!!
    Der evangel. Parrer könnte doch bei dem katholischen Pfarrer mit einziehen. Beide haben doch weniger Arbeit weil viele Menschen aus beiden Kirchen ganz austreten.
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