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Karlstadt
Unterkunft für Geflüchtete in Karlstadt: Schritt für Schritt entsteht im Gewerbegebiet Hirschfeld das "Wohndorf" in Holzbauweise
In Massivbauweise und mit Apartmentcharakter sollen im Laufe der kommenden Monate Wohnungen für Geflüchtete entstehen. Ob dort wirklich viele Familien einziehen, ist aber fraglich.
Im Gewerbegebiet Hirschfeld in Karlstadt bewegen sich seit ein paar Tagen Bagger und Kräne über den abgesperrten Bereich, auf dem die Notunterkunft für Geflüchtete entstehen soll.
Foto: Felix Hüsch | Im Gewerbegebiet Hirschfeld in Karlstadt bewegen sich seit ein paar Tagen Bagger und Kräne über den abgesperrten Bereich, auf dem die Notunterkunft für Geflüchtete entstehen soll.
Felix Hüsch
 |  aktualisiert: 03.11.2024 02:30 Uhr

Wenn von der geplanten Karlstadter Unterkunft für Geflüchtete im Gewerbegebiet Hirschfeld die Rede ist, hat sich der Begriff des "Wohndorfs" bei den Verantwortlichen inzwischen etabliert.  Jetzt ist klar, dass das Projekt auch über ein Holzbauförderprogramm unterstützt werden kann. Der Bescheid für den vorzeitigen Maßnahmenbeginn liegt vor. Inzwischen rollen die ersten Bagger zwischen den zwei großen Baukränen hin und her.

Je nach Witterung scheint es nach wie vor realistisch, dass das Projekt in Holzbauweise noch im ersten Quartal 2025 sein Ende findet, meint Hubert Liebstückel. Er hat zusammen mit seinem Bruder in das Projekt investiert und die gleichnamige Firma der Brüder errichtet auch die Unterkunft. "Aber wir kommen jetzt erstmal in schlechteres Wetter rein und das Holz soll nicht beim Bau schon kaputtgehen", so Liebstückel. Ob die Fertigstellung am Ende doch ins dritte Quartal rutschen wird, sei also stark von der winterlichen Witterung abhängig.

Richtige Wohnungen statt Wasch- und Kochhaus

In den ersten Wochen stehe laut Liebstückel die Erschließung mit Wasser und Strom sowie das Graben der Kanäle an. Wenn Fundament und Bodenplatte fertig sind, kommen die Holzbauten, die überwiegend als Vierer-Wohngemeinschaften konzipiert sind und sich derzeit in der Detailplanung befinden. "Das werden massive Holzwände wie bei Schulen oder Kindergärten, die auch innen eine Holzoptik haben", kündigt der Bauunternehmer an. Bohrungen für die technische Infrastruktur wie Steckdosen und Lichtschalter seien dann bereits vorhanden.   

Die konzeptuelle Vorgabe der Regierung von Unterfranken – selbst Mieterin der Unterkunft – ist eindeutig: Es sollen Wohnungen werden, in denen die Menschen sich wohlfühlen und integrieren können, so Liebstückel. "Das ist ein wesentlicher Unterschied zu dem sonst typischen Containerbau. Da gibt es ein Waschhaus, ein Kochhaus und so weiter. Hier entstehen jetzt normale Wohnungen mit all diesen Räumen integriert."

Nach wie vor viele alleinreisende Männer 

Die voraussichtliche Mindestbauzeit liege aktuell bei acht Monaten, sagt Lothar Menzel aus dem Sachgebiet Flüchtlingsunterbringung und Integration bei der Regierung von Unterfranken. Das sind zwei Monate mehr, als auf der Pressekonferenz im Juli noch veranschlagt worden sind. "Das hat aber rein bautechnische Gründe. Wir sind bestrebt, dass es so schnell wie möglich vorwärtsgeht und im Idealfall im zweiten Quartal 2025 klappt", so Menzel.  

Welche Konstellationen von Menschen sich letztendlich in dem Wohndorf am Karlstadter Gewerbegebiet Hirschfeld wohnen werden, bleibt abzuwarten. Eine derzeitige Tendenz erkennt Menzel aber: "Aufgrund des Apartmentcharakters der Wohnungen hätten wir gerne nur Familien drin, aber in Anbetracht der Zugänge an Geflüchteten ist es immer noch so, dass deutlich mehr alleinreisende Männer kommen als Familien."

 
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  • Michael Appel
    Wenn der Staat soviele Geld für seine eigenen Staatsbürger ausgeben sollte würde er sich winden wie ein Aal.
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  • Helga Scherendorn
    Das alles wäre nicht nötig, wenn unsere Regierung geltende Gesetze anwenden würde.
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