Stefan Köhler, der Präsident des unterfränkischen Bauernverbands (BBV), will bayerischer Bauernpräsident werden. Bei der digitalen Landesversammlung kündigte der 54-Jährige aus Wiesen (Lkr. Aschaffenburg) seine Kandidatur im kommenden Jahr an.
Amtsinhaber Walter Heidl (62) tritt nach zehn Jahren an der BBV-Spitze nicht mehr an. Wann die Wahl stattfindet, ist wegen der Corona-Lage noch offen. Zuvor muss über die Obleute auf Orts-, Kreis- und Bezirksebene abgestimmt werden.
Köhler bewirtschaftet mit seiner Familie in Wiesen einen Grünlandbetrieb mit Mutterkuhhaltung sowie mit vier Kollegen eine Betriebsgemeinschaft mit ökologischem und konventionellem Ackerbau. Seit 2002 vertritt Köhler die Interessen der Landwirte zunächst als Kreisobmann, seit 2009 als stellvertretender Bezirkspräsident und seit 2017 als Bezirkspräsident für Unterfranken. Auch auf Landesebene ist Köhler in mehreren Gremien vertreten.
Inhaltlich möchte Köhler den Verband modernisieren und "besser strukturieren". Sein besonderes Augenmerk gelte der Digitalisierung, um vor allem auch jüngere Landwirte besser einzubinden, heißt es in einer Pressemitteilung. Der BBV müsse weiterhin "das Sprachrohr seiner Mitglieder und des ländlichen Raums" sein.
Im Gespräch mit der Politik gelte es, die Ergebnisse der Zukunftskommission zu verankern und einzufordern, so Köhler. Landwirte sollten wieder eine "bessere wirtschaftliche Basis bekommen und zugleich den Ansprüchen der Gesellschaft gerecht werden".