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Wiesen/Wolfsburg
Currywurst-Aus in VW-Kantine: Unterfränkischer Bauernpräsident empört
Volkswagen verbannt Fleisch und Wurst aus der Kantine der Zentrale in Wolfsburg. Warum Bauernpräsident Köhler dem Konzern Populismus auf Kosten der Landwirtschaft vorwirft.
Stefan Köhler, der Präsident des Bauernverbandes in Unterfranken, ist empört, dass VW die Currywurst von der Speisekarte in der Kantine der Zentrale in Wolfsburg verbannt.
Foto: Johannes Kiefer | Stefan Köhler, der Präsident des Bauernverbandes in Unterfranken, ist empört, dass VW die Currywurst von der Speisekarte in der Kantine der Zentrale in Wolfsburg verbannt.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:57 Uhr

Es geht um die Wurst. Stefan Köhler, der Präsident des Bayerischen Bauernverbands (BBV) in Unterfranken, reagiert mit Empörung auf die Entscheidung von Volkswagen, in der Betriebskantine am Konzernsitz in Wolfsburg künftig Fleisch und Wurst von der Speisekarte zu streichen.

VW hat die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter informiert, dass die Kantine im sogenannten Markenhochhaus nach den Sommerferien nur noch vegane und vegetarische Gerichte anbiete. Die rund 150 Rezepte sollen ohne Fleisch auskommen, zitiert die Deutsche Presseagentur (dpa) aus dem Schreiben an die Belegschaft. Nur hin und wieder, heißt es darin, werde es noch Fisch geben.

Das Markenhochhaus von VW am Firmensitz Wolfsburg:  In der Kantine dort gibt es künftig keine Wurst und kein Fleisch mehr.
Foto: ArchivSwen Pförtner, dpa | Das Markenhochhaus von VW am Firmensitz Wolfsburg:  In der Kantine dort gibt es künftig keine Wurst und kein Fleisch mehr.

Damit gibt es in der prestigeträchtigen Kantine künftig auch das bundesweit beliebteste Kantinenessen nicht mehr: Currywurst. Im Vor-Corona-Jahr 2019 hat die VW-Fleischerei laut dpa rund sieben Millionen Currywürste produziert. 550 Tonnen Ketchup seien zur Wurst an VW-Beschäftigte ausgegeben worden.

Köhler beklagt "unglaubliche Bevormundung" 

Der unterfränkische Bauernpräsident Stefan Köhler, der in Wiesen (Lkr. Aschaffenburg) im Hochspessart eine Mutterkuhhaltung betreibt, hält die VW-Entscheidung für "eine unglaubliche Bevormundung der Mitarbeiter". Der Bauernverband sei nicht gegen vegane Gerichte in Kantinen, sagt Köhler. Doch Fleisch und Wurst komplett zu verbannen, sei "einfach nur populistisch".

Es sei ein "Armutszeugnis", wenn VW sein Image "auf Kosten der Landwirtschaft aufbessern muss", lässt sich der Bauernpräsident in einer Pressemitteilung zitieren. Landwirte würden auch die Produkte für die vegetarische und vegane Küche liefern, so Köhler. Es gebe aber "sehr viel Grünland und auch Kleegras sowie andere Futterpflanzen am Acker zur Auflockerung der Fruchtfolge und Bodenverbesserung, die nur von Tieren verwertet werden können und gute Lebensmittel für uns Menschen liefern".

"Fleischverzicht nicht per se nachhaltiger"

VW solle also auf "solche unsinnigen Einschränkungen" verzichten, fordert Köhler. Schwarz-Weiß-Denken helfe nicht weiter, Fleischverzicht sei "nicht per se nachhaltiger". Und ohne tierische Lebensmittel werde sich die Menschheit kaum ernähren können, sagt der unterfränkische BBV-Chef und teilt in der Pressemitteilung noch einen Seitenhieb aus: "Ohne Autos könnten wir notfalls schon leben."

"Ohne Nutzung tierischer Lebensmittel wird sich die Menschheit kaum ernähren können. Ohne Autos könnten wir notfalls schon leben." 
Stefan Köhler, Bauern-Präsident für Unterfranken

Bei VW heißt es zur Begründung, viele Beschäftigte wünschten sich vegetarische und vegane Alternativen in den Werkskantinen. Die "Neuausrichtung" diene auch der Nachhaltigkeit, weniger Fleischverzehr pro Woche helfe der Umwelt. Am Standort Hannover werde in der Kantine das fleischfreie Konzept bereits erfolgreich umgesetzt.

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) spricht schon seit einigen Jahren von einem Trend zur Umstellung von Kantinen auf vegetarische und vegane Küche. Die Zeiten, in denen fleischfreie Gerichte "etwas stiefmütterlich" behandelt wurden, seien endgültig vorbei.

Currywurst auf der anderen Straßenseite

Bei Volkswagen in Wolfsburg muss übrigens trotz der Entscheidung niemand grundsätzlich auf die Currywurst verzichten. In der Kantine auf der anderen Straßenseite, in einem Werksgebäude wenige Meter von der Zentrale entfernt, wird laut VW das beliebte Gericht weiterhin angeboten.  

 
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  • Belph
    Nachhaltige Landwirtschaft ist also keine Lösung? Dann könnte sich die Currywurst wieder angeboten werden, verstehe das "Problem" nicht.
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  • w.gleichmann
    Deutschland
    Die Currywurst hat es ins Sommerloch geschafft. 😂
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  • Wenn solche Meldungen in der Zeitungen stehen, weißt du, dass Sommer ist. Wenn man´s schon an den Temperaturen nicht merkt.
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  • kolb18
    Das ist ein typisches Beispiel für "nachhaltigen" Journalismus.
    Sowohl der Autor Herr Czygan als auch der unterfränkische BBV Präsident Herr Stefan Köhler
    lassen sich vor die Image-Kampangne des Betrügerkonzernes Volkswagen spannen.
    Hätte Herr Czygan im Vorfeld sich kundig gemacht, daß es alleine im Volkswagen Werk
    Wolfsburg über 30 Kantinen gibt, dann müßte sich der Herr Köhler nicht so künstlich
    aufregen. Sachlicher Konter mit fundierten Fakten (wie zum Beispiel: Anzahl der Kantinen)
    wäre glaubhafter und nicht nur "plumpes Haudrauf" und sich vor den Karren der nach Schlagzeilen heischenden Presse spannen zu lassen.
    Ich bin enttäuscht von der Qualität der Recherche des Herrn Czygan und der Naivität des Herrn BBV - Präsidenten.
    Der Spruch: Vor Inbetriebnahme des Mundwerkes, Hirn einschalten, scheint hier angebracht.
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  • ToDietz@web.de
    Ein BBV-Präsident muss halt überall seinen Senf dazugeben.
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  • ParkAndRead
    Nein, Ketchup, genauer Curry-Ketchup, wie man wohl auf dem Foto erkennen kann. zwinkern
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  • altehexe
    was fahren viele Bauern
    suv aus Wolfsburg weil es
    hier für den Bauernverband
    die meisten Rabatte gibt
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  • dbuettner0815@gmail.com
    Über den skandalösen Umgang mit umgefallenen Reissäcken in China sollte mal berichtet werden!
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  • Albatros
    Fleisch ist eine super Alternative zu Tofu!
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  • TLW-tu_W
    OK Boomer.

    Bevor Sie fragen:
    https://de.wikipedia.org/wiki/OK_Boomer
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  • mausschanze
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  • dbuettner0815@gmail.com
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  • isabell.reitz@stadt.wuerzburg.de
    Der Artikel ist ziemlicher Unsinn.
    Er bedarf dringend eines korrigierenden Kommentars.
    Ein offensichtlich uninformierter Bauerpräsident blamiert seine Innung mit Falschbehauptungen.

    Realität:
    In einer von mindestens einem Dutzend Kantinen im Werk wird zukünftig eine Alternative zu Currywurt angeboten.
    Jeder Mitarbeiter kann weiterhin seine Currywurst essen - wenn sie ihm schmeckt.

    Entlarvend sind die Kommentare hierzu. Wie weltfremd anzunehmen das ein Konzern wie VW sein Angebot in der Kantine von oben herab bestimmen könnte.
    Bei VW gibt es einem Betriebsrat und in D eine Mitbstimmungspflicht.
    Das 60.500 Mitarbeiter in einer Kantine essen …
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  • Albatros
    @referat2, Sie schreiben: "In einer von mindestens einem Dutzend Kantinen im Werk wird zukünftig eine Alternative zu Currywurt angeboten". Können Sie das näher erklären was Sie damit meinen?
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  • isabell.reitz@stadt.wuerzburg.de
    "Sie schreiben: "In einer von mindestens einem Dutzend Kantinen im Werk wird zukünftig eine Alternative zu Currywurt angeboten". Können Sie das näher erklären was Sie damit meinen?"
    Ich meine damit das es wahrscheinlich in mindestens 11 Kantinen des Werkes die Currywurst weiterhin gibt!
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  • Albatros
    Na dann schreiben Sie doch künftig einfach was die Alternative ist, dann ersparen Sie sich Rückfragen.
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  • grafer.andy@t-online.de
    @Albatros: was könnte damit gemeint sein, wenn in einem werk, in dem (stand 2018) rund 63.300 menschen beschäftigt, mit einer gesamtfläche von 6,5 km² (quelle:wikipedia) eine von (möglicherweise, genaue anzahl ist mir nicht bekannt) einem dutzend kantinen auf vegetarische kost umgestellt wird?

    die "volkswagen-currywurst" wird ja weiterhin in den anderen werkskantinen angeboten, nur nicht im "markenhochhaus" wo wahrscheinlich eh in der hauptsache angestellte zum essen gehen, und weniger die gewerblichen mitarbeiter.
    und die currywurst wird ja weiterhin von der hauseigenen fleischerei produziert (vw-originalteil), davon stellt vw im jahr mehr her als pkw.
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  • Albatros
    Gell graefer.andy, meine Kommentare haben es Ihnen angetan, da steigt der Puls. Sie müssen doch eigentlich nur richtig lesen, denn wenn Jemand schreibt: "In einer von mindestens einem Dutzend Kantinen im Werk wird zukünftig eine Alternative zu Currywurt angeboten". Ich frage mich dann schon, was ist die Alternative? Currywurst aus Bananensplit, oder aus Sojabohnen? Ganz davon abgesehen finde ich die devote Unterwürfigkeit eines VW-Konzern gegenüber dem Main-Stream einfach nur noch bedauernswert. Aber wie ich in aller Regelmäßigkeit betone, diesem Land kann man beim Verblöden zusehen.
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  • grafer.andy@t-online.de
    ich wollte nur behilflich sein.
    und nebenbei, es wird in der hauptkantine keine alternative zur currywurst angeboten, da gibt es allgemein nur noch fleischlose kost, vom gelegentlichen fischgerichten mal abgesehen.
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  • TLW-tu_W
    "die devote Unterwürfigkeit eines VW-Konzern gegenüber dem Main-Stream"

    Seit wann ist Vegetarisches/Veganes essen main-stream?
    Die Umstellung einer einzelnen Kantine an einem Standort mit angeblich 30 Kantinen (hab ich nur hier gelesen und nicht geprüft) insgesamt bezeichnen Sie als devote Unterwürfigkeit?
    Sind die anderen Kantinen dann eine devote Unterwürfigkeit gegenüber der Fleischindustrie?

    "diesem Land kann man beim Verblöden zusehen."
    In diesem Punkt kann ich Ihnen nur zustimmen. Nur das ich dabei eine andere Zielgruppe im Blick habe.
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