Es geht um die Wurst. Stefan Köhler, der Präsident des Bayerischen Bauernverbands (BBV) in Unterfranken, reagiert mit Empörung auf die Entscheidung von Volkswagen, in der Betriebskantine am Konzernsitz in Wolfsburg künftig Fleisch und Wurst von der Speisekarte zu streichen.
VW hat die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter informiert, dass die Kantine im sogenannten Markenhochhaus nach den Sommerferien nur noch vegane und vegetarische Gerichte anbiete. Die rund 150 Rezepte sollen ohne Fleisch auskommen, zitiert die Deutsche Presseagentur (dpa) aus dem Schreiben an die Belegschaft. Nur hin und wieder, heißt es darin, werde es noch Fisch geben.
Damit gibt es in der prestigeträchtigen Kantine künftig auch das bundesweit beliebteste Kantinenessen nicht mehr: Currywurst. Im Vor-Corona-Jahr 2019 hat die VW-Fleischerei laut dpa rund sieben Millionen Currywürste produziert. 550 Tonnen Ketchup seien zur Wurst an VW-Beschäftigte ausgegeben worden.
Köhler beklagt "unglaubliche Bevormundung"
Der unterfränkische Bauernpräsident Stefan Köhler, der in Wiesen (Lkr. Aschaffenburg) im Hochspessart eine Mutterkuhhaltung betreibt, hält die VW-Entscheidung für "eine unglaubliche Bevormundung der Mitarbeiter". Der Bauernverband sei nicht gegen vegane Gerichte in Kantinen, sagt Köhler. Doch Fleisch und Wurst komplett zu verbannen, sei "einfach nur populistisch".
Es sei ein "Armutszeugnis", wenn VW sein Image "auf Kosten der Landwirtschaft aufbessern muss", lässt sich der Bauernpräsident in einer Pressemitteilung zitieren. Landwirte würden auch die Produkte für die vegetarische und vegane Küche liefern, so Köhler. Es gebe aber "sehr viel Grünland und auch Kleegras sowie andere Futterpflanzen am Acker zur Auflockerung der Fruchtfolge und Bodenverbesserung, die nur von Tieren verwertet werden können und gute Lebensmittel für uns Menschen liefern".
"Fleischverzicht nicht per se nachhaltiger"
VW solle also auf "solche unsinnigen Einschränkungen" verzichten, fordert Köhler. Schwarz-Weiß-Denken helfe nicht weiter, Fleischverzicht sei "nicht per se nachhaltiger". Und ohne tierische Lebensmittel werde sich die Menschheit kaum ernähren können, sagt der unterfränkische BBV-Chef und teilt in der Pressemitteilung noch einen Seitenhieb aus: "Ohne Autos könnten wir notfalls schon leben."
Bei VW heißt es zur Begründung, viele Beschäftigte wünschten sich vegetarische und vegane Alternativen in den Werkskantinen. Die "Neuausrichtung" diene auch der Nachhaltigkeit, weniger Fleischverzehr pro Woche helfe der Umwelt. Am Standort Hannover werde in der Kantine das fleischfreie Konzept bereits erfolgreich umgesetzt.
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) spricht schon seit einigen Jahren von einem Trend zur Umstellung von Kantinen auf vegetarische und vegane Küche. Die Zeiten, in denen fleischfreie Gerichte "etwas stiefmütterlich" behandelt wurden, seien endgültig vorbei.
Currywurst auf der anderen Straßenseite
Bei Volkswagen in Wolfsburg muss übrigens trotz der Entscheidung niemand grundsätzlich auf die Currywurst verzichten. In der Kantine auf der anderen Straßenseite, in einem Werksgebäude wenige Meter von der Zentrale entfernt, wird laut VW das beliebte Gericht weiterhin angeboten.
Die Currywurst hat es ins Sommerloch geschafft. 😂
Sowohl der Autor Herr Czygan als auch der unterfränkische BBV Präsident Herr Stefan Köhler
lassen sich vor die Image-Kampangne des Betrügerkonzernes Volkswagen spannen.
Hätte Herr Czygan im Vorfeld sich kundig gemacht, daß es alleine im Volkswagen Werk
Wolfsburg über 30 Kantinen gibt, dann müßte sich der Herr Köhler nicht so künstlich
aufregen. Sachlicher Konter mit fundierten Fakten (wie zum Beispiel: Anzahl der Kantinen)
wäre glaubhafter und nicht nur "plumpes Haudrauf" und sich vor den Karren der nach Schlagzeilen heischenden Presse spannen zu lassen.
Ich bin enttäuscht von der Qualität der Recherche des Herrn Czygan und der Naivität des Herrn BBV - Präsidenten.
Der Spruch: Vor Inbetriebnahme des Mundwerkes, Hirn einschalten, scheint hier angebracht.
suv aus Wolfsburg weil es
hier für den Bauernverband
die meisten Rabatte gibt
Bevor Sie fragen:
https://de.wikipedia.org/wiki/OK_Boomer
Er bedarf dringend eines korrigierenden Kommentars.
Ein offensichtlich uninformierter Bauerpräsident blamiert seine Innung mit Falschbehauptungen.
Realität:
In einer von mindestens einem Dutzend Kantinen im Werk wird zukünftig eine Alternative zu Currywurt angeboten.
Jeder Mitarbeiter kann weiterhin seine Currywurst essen - wenn sie ihm schmeckt.
Entlarvend sind die Kommentare hierzu. Wie weltfremd anzunehmen das ein Konzern wie VW sein Angebot in der Kantine von oben herab bestimmen könnte.
Bei VW gibt es einem Betriebsrat und in D eine Mitbstimmungspflicht.
Das 60.500 Mitarbeiter in einer Kantine essen …
Ich meine damit das es wahrscheinlich in mindestens 11 Kantinen des Werkes die Currywurst weiterhin gibt!
die "volkswagen-currywurst" wird ja weiterhin in den anderen werkskantinen angeboten, nur nicht im "markenhochhaus" wo wahrscheinlich eh in der hauptsache angestellte zum essen gehen, und weniger die gewerblichen mitarbeiter.
und die currywurst wird ja weiterhin von der hauseigenen fleischerei produziert (vw-originalteil), davon stellt vw im jahr mehr her als pkw.
und nebenbei, es wird in der hauptkantine keine alternative zur currywurst angeboten, da gibt es allgemein nur noch fleischlose kost, vom gelegentlichen fischgerichten mal abgesehen.
Seit wann ist Vegetarisches/Veganes essen main-stream?
Die Umstellung einer einzelnen Kantine an einem Standort mit angeblich 30 Kantinen (hab ich nur hier gelesen und nicht geprüft) insgesamt bezeichnen Sie als devote Unterwürfigkeit?
Sind die anderen Kantinen dann eine devote Unterwürfigkeit gegenüber der Fleischindustrie?
"diesem Land kann man beim Verblöden zusehen."
In diesem Punkt kann ich Ihnen nur zustimmen. Nur das ich dabei eine andere Zielgruppe im Blick habe.