
Planschen im Schwimmbad oder am Badesee: In Triefenstein ist beides wieder möglich. Triefensteins Bürgermeisterin Kerstin Deckenbrock freut sich besonders, dass seit 2019 erstmals wieder offiziell im Klostersee gebadet werden darf.
Die Vorsaison-Probe der Wasserqualität des Klostersees sei positiv ausgefallen und es habe keine Grenzüberschreitung möglicher Krankheitserreger mehr gegeben, so Deckenbrock. Das Gesundheitsamt am Landratsamt Main-Spessart, das für die Entnahme der regelmäßigen Wasserproben zuständig ist, bestätigte dies auf Anfrage.
Regelmäßige Überprüfung der Wasserqualität des Klostersees
Nach der Bayerischen Badegewässerverordnung werden Badeseen einmal in der Vorsaison und dann etwa monatlich während der Badesaison auf mikrobiologische Verunreinigungen überprüft. "In diesem Jahr sind pro Badegewässer sechs Proben zu entnehmen", so Frauke Beck, Sprecherin des Landratsamts. Zwischen den einzelnen Proben dürfe nicht mehr als ein Monat liegen.
Die Bewertung der Badegewässerqualität erfolgt nach Ende jeder Badesaison auf der Grundlage aktueller Proben und derer der drei vorangegangenen Badesaisons. Nachdem es 2018 große Belastungen mikrobiologischer Art gab, wirkte sich dieser Befund bis jetzt aus. Und das, obwohl weitere Proben ohne Beanstandungen waren.

Entsprechend der europäischen Badegewässerrichtlinie werden ab dieser Saison insgesamt wieder 16 Proben gesammelt. Erst wenn diese Ergebnisse vorliegen, erfolgt ab 2024 eine erneute Bewertung nach der europäischen Badegewässerrichtlinie.
Engmaschige Kontrollen der Wasserqualität
Deckenbrock ist zuversichtlich, dass es auch weiterhin nichts zu beanstanden gibt. Sie führt das zurück auf die Kombination aus Maßnahmen, die der Markt Triefenstein und örtliche Vereine seit zwei Jahren tätigen. Zusätzlich zu den Wasserproben, die das Gesundheitsamt nach Deckenbrocks Ausage am Ufer entnimmt – nämlich dort, wo sich Badegäste vorwiegend aufhalten – habe der Markt Triefenstein mit einem Unternehmen zusammengearbeitet. Dieses hat engmaschige Kontrollen der Wasserqualität vorgenommen; mit Booten an unterschiedlichen Stellen im Badebereich.
Die Proben seien immer unauffällig gewesen, was Deckenbrock beruhigt. Denn das bedeute, dass die Verunreinigungen nur auf die Wildvögel, vor allem Nilgänse, zurückzuführen sind, die sich in den vergangenen Jahren zeitweise am Klostersee aufgehalten hatten.

Vogel-Attrappen und Säuberungsaktionen am Ufer des Klostersees
Seit 2020 stehen drei Vogel-Attrappen zur Abschreckung der Nilgänse am Ufer des Klostersees. Es wurden zudem Hinweisschilder aufgestellt, damit die Tiere nicht durch mitgebrachte und liegengelassene Speisen angelockt werden.
Deckenbrock beobachtete, dass die Nilgänse sich gestört fühlen und nicht am Ufer des Klostersees brüten würden, wenn dort viel Betrieb sei. Deshalb wurde der Uferweg gesäubert und es wurden Bäume zurückgeschnitten. Auf der Liegewiese pflanzten Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins neue Bäume.
Da jetzt die Badesaison gestartet ist, öffnet der Kiosk bei Badewetter. Deckenbrock hofft, dass täglich viele Menschen zum Klostersee kommen – um das Draußensein zu genießen und zur Abschreckung der Wildvögel. "Aber bitte nur den Badeteil nutzen", appelliert sie an die Besucherinnen und Besucher. Das gilt sowohl für die große Liegewiese mit dem Sandstrand, als auch für das gegenüberliegende Ufer, an dem sich Sonnenhungrige der Freikörperkultur widmen.
Aufenthalt am und im Klostersee nur im Badeteil
Eine erst kürzlich gespannte rot-weiße Leine markiert das Ende des Badeteils des Sees. Der größere Bereich des Klostersees links von der Liegewiese wird vom Sportfischerverein Trennfeld genutzt. Dort darf nicht geschwommen oder mit dem Boot gefahren werden. "Dieser Bereich ist den Tieren vorbehalten", so Deckenbrock. Denn auch Fische würden sich durch Badebetrieb im Wasser gestört fühlen.

Auch wenn das Wetter zum Baden nicht warm genug ist, sollen Besucherinnen und Besucher so oft wie möglich zum See. "Hier kann man zu jeder Jahreszeit schön spazieren gehen oder Ball spielen", wirbt die Bürgermeisterin.