Die erste Sitzung des Gemündener Stadtrats nach der Sommerpause begann aufgrund des plötzlichen und unerwarteten Todes der langjährigen Stadträtin Martina Dittmeier traurig. Bürgermeister Jürgen Lippert nannte sie eine "hoch geschätzte und sehr beliebte Stadträtin, die immer konstruktiv und absolut sachlich und vor allen Dingen immer freundlich" gewesen sei. Er rief den Stadtrat vor einer Schweigeminute zu einer Teilnahme an der Trauerfeier am Freitag auf. "Das hat die Martina verdient."
Es gab in der Sitzung für Lippert aber auch Freudiges zu berichten. Stadtrat Wolfgang Remelka (BfB) wurde am 28. August 60 Jahre alt, weshalb er Stadtrat und Bürgermeister hinterher zu einem Umtrunk in den "Schelch" einlud.
Stadt lässt Fassade der Seifriedsburger Kirche sanieren
Lippert erklärte dann, dass er in der Sommerpause zwei Aufträge erteilt habe. Einmal wegen Straßenunterhalt in der Kernstadt und in den Stadtteilen, für den die Firma August Ullrich GmbH in Elfershausen den Zuschlag für 57.700 Euro erhalten hat, zum anderen wegen der Sanierung der Fassade der Kirche Seifriedsburg, die für 62.600 Euro an die Firma Hartmann in Gemünden geht. Beide Male habe schnell gehandelt werden müssen, damit die Leistungen möglichst noch dieses Jahr ausgeführt werden können.
Auf Nachfrage von Ferdinand Heilgenthal (SPD) erklärte Lippert, dass die Auftragshöhe den Ansätzen im Haushalt entspreche. Heilgenthal war der Meinung, dass sich der Stadtrat grundsätzlich einmal darüber unterhalten sollte, wie es mit den Kirchen und der Diözese weitergeht und wie die Pfarrgemeinden aufgestellt sind. Lippert verwies darauf, dass die Stadt die Außenbaulast an bestimmten Kirchen habe und dass ein Zuschuss der Diözese für derlei Arbeiten freiwillig gewesen sei. "Aus der Nummer kommen wir nicht raus", so Lippert.
Wie geht es nach der Klassifizierung des Bistums mit den Kirchen weiter?
Wenn die derzeit durchgeführte Klassifizierung der Kirchen im Raum Gemünden auf dem Tisch liege, werde seitens der Diözese noch weniger gezahlt, fürchtet der Bürgermeister. Wenn bestimmte Kirchen nicht mehr instand gehalten würden, sei das auch ein Zeichen für die Stadt. Es mache keinen Sinn, die Fassade schön zu halten, wenn sie innen baufällig wäre. Wenn Putzplatten von den Wänden fielen, wäre das aber gegebenenfalls eine Reparaturmaßnahme für die Stadt.
Der Stadtrat beschloss in der Sitzung einstimmig die Aufhebung des Bebauungsplans "Sonnenstraße", auch wenn - so der Hinweis vom Landratsamt - die Stadt dann keine Möglichkeit mehr habe, auf die Gestaltung von Gebäuden im dortigen Bereich Einfluss zu nehmen. Man könne, so Baureferent Interwies optimistisch, vorab auch über Gespräche mit Architekten etwas einwirken.
Wohnmobile in Langenprozelten verbieten?
Auf Nachfrage von Miro Blaic (FW-FB) zum Sachstand in Sachen Kindergarten sagte der Bürgermeister, dass die Stadt bis Mitte Dezember einen Planer bestimmen wolle. Zuvor müsste eine Runde Angebote und Vorschläge von Firmen zum künftigen Kindergarten bewerten.
Erhard Wiltschko (FWG) fragte an, ob man das Abstellen von Wohnmobilen am Mainparkplatz in Langenprozelten mit Verbotsschildern untersagen könnte. Lippert: "Ich kenne jetzt keine Begründung, warum da keine Wohnmobile stehen sollen, wenn es sich im Rahmen hält." Es sei ja mitnichten so, dass der ganze Platz mit Wohnmobilen vollgestellt sei, da stünden ja auch Autos. Aber Lippert sagte zu, ab und zu nachprüfen zu lassen, dass es mit den Wohnmobilen dort nicht überhand nehme. Offizielle Wohnmobilstellplätze wurden dort aufgrund wasserrechtlicher Bedenken nicht ausgewiesen.