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Erlenbach
Traumberuf "Klimaaktivistin": Pauline Rauch aus Urspringen macht eine Ausbildung zur Heizungsbauerin
Die 17-Jährige ist als Auszubildende Anlagenmechanikerin für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK) eine Exotin – nicht in ihrem Betrieb, aber aus Sicht vieler Kunden.
Pauline Rauch lernt bei der Firma Brückner Haustechnik in Erlenbach den Beruf der Anlagenmechanikerin Sanitär-, Heizungs- und Kältetechnik. Sie rät allen Mädchen, mal in einen Handwerksberuf hineinzuschnuppern.
Foto: Dorothea Fischer | Pauline Rauch lernt bei der Firma Brückner Haustechnik in Erlenbach den Beruf der Anlagenmechanikerin Sanitär-, Heizungs- und Kältetechnik. Sie rät allen Mädchen, mal in einen Handwerksberuf hineinzuschnuppern.
Dorothea Fischer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:10 Uhr

Frauen im Handwerk sind eigentlich nichts Neues, auch nicht in früher typischen Männerberufen. Pauline Rauch (17 Jahre) aus Urspringen lernt seit September 2022 "Heizungsbauerin". In dem Beruf, der eigentlich Anlagenmechanikerin für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK), heißt, ist eine Frau dennoch ungewöhnlich.

So sperrig wie der Begriff ist, so vielfältig ist der Beruf. Anlagenmechaniker SHK installieren Wasser- und Lüftungssysteme, bauen Waschbecken, Duschkabinen und Toiletten ein und schließen Sanitäranlagen an. "Früher hieß es: Gas, Wasser, Sch... Das ist längst nicht mehr so", sagt Hannes Brückner aus Erlenbach, der 2009 seine Ausbildung beendet hat. In seinem Betrieb, Brückner Haustechnik, den er 2015 als Meister gegründet hat, ist die Auszubildende Pauline Rauch beschäftigt.

Verantwortung für eigene Projekte schon während der Ausbildung

Die Hände mache man sich beim Kundendienst kaum noch schmutzig, höchstens in einem staubigen Heizungskeller, so Brückner. Auf Fehlersuche begibt er sich vor allem mit dem Mobiltelefon. Dort könne man den Störungscode des Geräts eingeben und bekomme Unterstützung, wie weiter zu verfahren sei.

Rauch möchte sich später auf den Bereich Badplanung spezialisieren. Ein Projekt dieser Art durfte sie schon mit einem Azubi-Kollegen angehen: Der Waschraum am Firmensitz muss erneuert werden. Sie notierten Maße, Positionen von Tür, Fenster und Leitungen, bevor sie bei einem Großhändler eine dreidimensionale Zeichnung anfertigten und die Einrichtung aussuchen durften. Hat der Chef die Planung demnächst abgenickt, wird bestellt und die Azubis bauen das Bad um.

"Wenn die Azubis den ganzen Tag nur Lager aufräumen würden, bringt das niemanden weiter."
Hannes Brückner, Geschäftsführer Brückner Haustechnik

Hannes Brückner legt großen Wert darauf, dass die Azubis nicht ausgebeutet werden, sondern viel erklärt bekommen, Eigeninitiative zeigen und in den Arbeitsalltag eingebunden werden. "Wenn die Azubis den ganzen Tag nur Lager aufräumen würden, bringt das niemanden weiter", sagt er.

Die beiden Azubis im zweiten Lehrjahr schickt er auch schon mal alleine zu Kunden, etwa um ein Silo für Pellets aufzubauen. Sie können ihn bei Problemen per Videotelefonie erreichen. Geht dann doch mal was schief, nimmt er das locker: "Es gehört dazu, Fehler zu machen. So lernt man am besten", ist er überzeugt. Pauline Rauch schätzt das: "Würde der Chef einen ständig kritisieren und anschreien, wäre man nur nervös und würde erst recht Fehler machen."

Pauline Rauch (rechts) macht bei Hannes Brückner eine Ausbildung zur Anlagenmechanikerin Sanitär-, Heizungs- und Kältetechnik. Er legt großen Wert darauf, dass die Auszubildenden in seinem Unternehmen Eigeninitiative zeigen und in den Arbeitsalltag eingebunden werden.
Foto: Dorothea Fischer | Pauline Rauch (rechts) macht bei Hannes Brückner eine Ausbildung zur Anlagenmechanikerin Sanitär-, Heizungs- und Kältetechnik.

Die 17-Jährige hat von klein auf ihren Vater, der im gleichen Gewerk tätig ist, begleitet. Auf Baustellen hat sie ihm Werkzeug gereicht und auch mal mit angepackt. Ein Praktikum bei Brückner hat Pauline Rauch sehr gut gefallen. "Der Umgang miteinander ist sehr locker und persönlich", sagt sie.

Für Chef Hannes Brückner ist vor allem wichtig, dass es menschlich zwischen dem Bewerbern und den zukünftigen Kollegen passt. "Das Zeugnis interessiert mich eher weniger." Rauch glaubt, dass vor allem das Wissen, das sie aus dem väterlichen Betrieb mitgebracht hat, für sie bei der Bewerbung von Vorteil war.

"In einem modernen Handwerksbetrieb sollten Frauen selbstverständlich sein."
Franz Brückner, kaufmännischer Leiter Brückner Haustechnik

Insgesamt hat Brückner neun Mitarbeitende, Tendenz steigend. Rauch ist die einzige Frau im technischen Betriebsbereich. Im zweiten Lehrjahr sind noch zwei männliche Auszubildende. "Wir möchten sie nach der Ausbildung als Fachkräfte in unserem Betrieb halten", sagt Franz Brückner, Bruder des Chefs und kaufmännischer Leiter.

Rauch: Kunden haben ein falsches Bild von einer Frau auf der Baustelle

"In einem modernen Handwerksbetrieb sollten Frauen selbstverständlich sein", sagt er. "Ich achte manchmal vielleicht etwas mehr auf die Optik als die Kollegen", sagt Rauch über Unterschiede zwischen Frau und Mann im Arbeitsalltag. Sie könne jedoch auch zupacken. In ihrem Ausbildungsbetrieb werde sie den männlichen Kollegen gleich gestellt. Ist sie allerdings bei Kunden vor Ort, würden ihr manchmal Männer helfen, weil sie denken, Material oder Werkzeug wären für sie zu schwer zu tragen. "Die reißen mir das förmlich aus der Hand", schmunzelt sie. 

Was fasziniert Rauch an dem Beruf? "Am Ende des Tages sieht man, was man geschafft hat", sagt sie. Wer denkt, dass man im Handwerk mit der Gesellenprüfung "ausgelernt" hat, der irrt. Für Rauch sind es auch die möglichen Karrierewege, die sie an dem Beruf schätzt. Nach der dualen Ausbildung kann man die Meister- oder Technikerschule zu besuchen. Aber auch Abitur und Studium sind möglich.

"In diesem Beruf könnten junge Menschen demonstrieren, dass sie aktiv etwas für das Klima tun."
Franz Brückner, kaufmännischer Leiter Brückner Haustechnik

Klimafreundliches Handeln spielt in vielen Bereichen eine große Rolle, die aktuelle Diskussion um zukunftsfähige Heizungen zeigt das, aber auch das Engagement von Rauchs Generation in Aktionen wie "Friday for Future". "In diesem Beruf könnten junge Menschen demonstrieren, dass sie aktiv etwas für das Klima tun", so Franz Brückner.

Rauch rät allen Mädchen, die auf der Suche nach dem passenden Beruf sind, dem Handwerk eine Chance zu geben. "Sie sollten mal aufgeschlossen in einen Handwerksberuf hineinschnuppern." Es sei denn, man hätte Angst davor, dass die Fingernägel abbrechen würden.

Ausbildung zum Anlagenmechaniker SHK

Die duale Ausbildung zum Anlagenmechaniker Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK) dauert 3,5 Jahre. Eine Verkürzung ist möglich. Die Ausbildung findet blockweise im Betrieb und in der Berufsschule statt.  Tätigkeitsfelder wie Elektro- oder Werkstofftechnik, die der Ausbildungsbetrieb nicht abdeckt, werden in überbetrieblichem Unterricht bei der Handwerkskammer (HWK) gelehrt. Alles, was zum Beispiel über Wärmepumpen wissen muss, lernen die Azubis bei Schulungen bei Herstellerfirmen.
Während der Ausbildung arbeiten Lehrlinge bei Kunden vor Ort und in der Werkstatt. Sie lernen, moderne Bäder zu planen und zu gestalten. Zur Ausbildung gehört es auch,  Sanitäreinbauten, Heizungs-, Klima- und Lüftungsanlagen zu installieren, in Betrieb zu nehmen und zu warten. Ein weiterer Baustein ist es, den Umgang mit Umwelttechnik und Smart-Home-Steuerungen zu lernen.
Quelle: Das Handwerk
 
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Da ist mir so eine Klimaaktivistin doch wesentlich lieber als wie eine andere ...
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  • FairPlay
    Frau Neubauer und Co. nehmen Sie sich ein Beispiel!
    Aber nein sie kommen ja aus reichem Hause und haben das nicht nötig.
    Demonstrieren und Kleben ist einfacher, da muss man nicht früh aufstehen.
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  • Gregorino
    Langweilig.
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Nein. Unterhaltsam.
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  • th.faust@gmx.de
    Ja ja, die ewig alte Leier.
    Sie müssen ja zum Glück die Folgen des Klimawandels nicht ausbaden. Das machen die arbeitsscheuen Klimakleber.
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Da haben Sie recht, in reiche Familie hineingeboren und wenn's nach Söder geht sollen sie nicht mal Erbschaftssteuer bezahlen.
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  • Albatros
    Hallo Pauline, genau solche Klimaaktivisten wie dich brauchen wir. Junge Menschen, die sich für die Zukunft begeistern und Visionen haben. Ich wünsche dir viel Erfolg und vor allem viel Spaß in deinem Beruf, und dass du deinen männlichen Kollegen Paroli bietest, davon bin ich fest überzeugt.
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  • Meinungsvertreter
    Einen Beruf zu erlernen hat mit Aktivismus absolut nichts zu tun. Die vielen jungen Menschen (und natürlich auch Alte), die seit mittlerweile Jahren auf die Straße gehen, sind ebenfalls an einer für sich positiven Zukunft interessiert, setzen sich dafür ein UND gehen wohl in den meisten Fällen irgendeinem Erwerb nach. Apropos Männern Paroli bieten: Kennen Sie Frau Rauch persönlich oder woher nehmen Sie sich die Selbstgerechtigkeit, sie vermutlich aufgrund ihres Alters zu duzen?
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  • l.saubert@web.de
    Von der Letzten Generation geht niemand arbeiten. Das sollte mittlerweile bekannt sein. Verglichen mit der Bevölkerungszahl in D, ist Ihre Zahl zum Glück sehr überschaubar. Die mediale Aufmerksamkeit ist nicht adäquat. Bitte mehr Berichte von wirkliche Gestaltern.
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  • Einwohner
    Nein, diese Menschen, die Freitags demonstrieren, sich irgendwo festkleben und Sachbeschädigung betreiben, tun in Wirklichkeit gar nichts um irgendetwas zu ändern oder voranzubringen. Das sind nur idiotische Aktionen, die keinerlei Nutzen bringen und nur andere terrorisieren.
    Diejenigen, die uns voranbringen, sind Wissenschaftler, Ingenieure und eben solche Handwerker, die die Dinge in die Hand nehmen und Lösungen generieren.
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  • th.faust@gmx.de
    😂 Meinen Sie die Wissenschaftler auf die niemand hören möchte?
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  • Meinungsvertreter
    Ja, diese Demokratie, in der man seine Meinung frei äußern darf, um Diskurs anzuregen und Veränderungen herbeizuführen, ist wahrscheinlich etwas idiotisches, nein gar terroristisches. Ironie Ende. Bei der Wissenschaft bin ich sogar bei Ihnen - nur hat man leider auf die in den letzten 5 Jahrzehnten auch nicht gehört. Und jetzt sollen Handwerker die Veränderungen bringen? Der demokratisch korrekte Weg ist über die Politik und deren Gesetzgebung.
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  • Einwohner
    Genau. Aber nicht über gesetzesfeindliche Taten und Aktionen und über Sachbeschädigungen, Nötigung und Körperverletzung. Das gehört hart bestraft.
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  • Meinungsvertreter
    Die großen Veränderungen begannen immer mit Demonstrationen oder zivilen Widerstand. Abgesehen davon reagiert der Staat gegen Rechtsbrüche.
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  • jhuller@gmx.de
    Was die Körperverletzung betrifft, sind die Kleber wohl eher am empfangenden Ende. Es gibt genug Videos, wo die Leute der Gewalt von irgendwelchen Typen ausgesetzt sind, die sich nicht unter Kontrolle haben.

    Die Straßen frei zu räumen ist Aufgabe der Polizei, nicht die irgendwelcher Leute, die meinen, hier Selbstjustiz üben zu müssen. Das sind auch schwerwiegende Vergehen, die hier aber von den selbsternannten "ordnungsliebenden anständigen Bürgern" toleriert werden, weil sie mit der eigenen Ideologie konform sind.

    Das müsste man genauso hart bestrafen. Und am besten noch gleich einen Eignungstest hinterher, ob der Täter mit so einer kurzen Zündschnur überhaupt ein Fahrzeug führen darf.
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  • th.faust@gmx.de
    Bitte bleiben Sie beim Sie.
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