Frauen im Handwerk sind eigentlich nichts Neues, auch nicht in früher typischen Männerberufen. Pauline Rauch (17 Jahre) aus Urspringen lernt seit September 2022 "Heizungsbauerin". In dem Beruf, der eigentlich Anlagenmechanikerin für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK), heißt, ist eine Frau dennoch ungewöhnlich.
So sperrig wie der Begriff ist, so vielfältig ist der Beruf. Anlagenmechaniker SHK installieren Wasser- und Lüftungssysteme, bauen Waschbecken, Duschkabinen und Toiletten ein und schließen Sanitäranlagen an. "Früher hieß es: Gas, Wasser, Sch... Das ist längst nicht mehr so", sagt Hannes Brückner aus Erlenbach, der 2009 seine Ausbildung beendet hat. In seinem Betrieb, Brückner Haustechnik, den er 2015 als Meister gegründet hat, ist die Auszubildende Pauline Rauch beschäftigt.
Verantwortung für eigene Projekte schon während der Ausbildung
Die Hände mache man sich beim Kundendienst kaum noch schmutzig, höchstens in einem staubigen Heizungskeller, so Brückner. Auf Fehlersuche begibt er sich vor allem mit dem Mobiltelefon. Dort könne man den Störungscode des Geräts eingeben und bekomme Unterstützung, wie weiter zu verfahren sei.
Rauch möchte sich später auf den Bereich Badplanung spezialisieren. Ein Projekt dieser Art durfte sie schon mit einem Azubi-Kollegen angehen: Der Waschraum am Firmensitz muss erneuert werden. Sie notierten Maße, Positionen von Tür, Fenster und Leitungen, bevor sie bei einem Großhändler eine dreidimensionale Zeichnung anfertigten und die Einrichtung aussuchen durften. Hat der Chef die Planung demnächst abgenickt, wird bestellt und die Azubis bauen das Bad um.
Hannes Brückner legt großen Wert darauf, dass die Azubis nicht ausgebeutet werden, sondern viel erklärt bekommen, Eigeninitiative zeigen und in den Arbeitsalltag eingebunden werden. "Wenn die Azubis den ganzen Tag nur Lager aufräumen würden, bringt das niemanden weiter", sagt er.
Die beiden Azubis im zweiten Lehrjahr schickt er auch schon mal alleine zu Kunden, etwa um ein Silo für Pellets aufzubauen. Sie können ihn bei Problemen per Videotelefonie erreichen. Geht dann doch mal was schief, nimmt er das locker: "Es gehört dazu, Fehler zu machen. So lernt man am besten", ist er überzeugt. Pauline Rauch schätzt das: "Würde der Chef einen ständig kritisieren und anschreien, wäre man nur nervös und würde erst recht Fehler machen."
Die 17-Jährige hat von klein auf ihren Vater, der im gleichen Gewerk tätig ist, begleitet. Auf Baustellen hat sie ihm Werkzeug gereicht und auch mal mit angepackt. Ein Praktikum bei Brückner hat Pauline Rauch sehr gut gefallen. "Der Umgang miteinander ist sehr locker und persönlich", sagt sie.
Für Chef Hannes Brückner ist vor allem wichtig, dass es menschlich zwischen dem Bewerbern und den zukünftigen Kollegen passt. "Das Zeugnis interessiert mich eher weniger." Rauch glaubt, dass vor allem das Wissen, das sie aus dem väterlichen Betrieb mitgebracht hat, für sie bei der Bewerbung von Vorteil war.
Insgesamt hat Brückner neun Mitarbeitende, Tendenz steigend. Rauch ist die einzige Frau im technischen Betriebsbereich. Im zweiten Lehrjahr sind noch zwei männliche Auszubildende. "Wir möchten sie nach der Ausbildung als Fachkräfte in unserem Betrieb halten", sagt Franz Brückner, Bruder des Chefs und kaufmännischer Leiter.
Rauch: Kunden haben ein falsches Bild von einer Frau auf der Baustelle
"In einem modernen Handwerksbetrieb sollten Frauen selbstverständlich sein", sagt er. "Ich achte manchmal vielleicht etwas mehr auf die Optik als die Kollegen", sagt Rauch über Unterschiede zwischen Frau und Mann im Arbeitsalltag. Sie könne jedoch auch zupacken. In ihrem Ausbildungsbetrieb werde sie den männlichen Kollegen gleich gestellt. Ist sie allerdings bei Kunden vor Ort, würden ihr manchmal Männer helfen, weil sie denken, Material oder Werkzeug wären für sie zu schwer zu tragen. "Die reißen mir das förmlich aus der Hand", schmunzelt sie.
Was fasziniert Rauch an dem Beruf? "Am Ende des Tages sieht man, was man geschafft hat", sagt sie. Wer denkt, dass man im Handwerk mit der Gesellenprüfung "ausgelernt" hat, der irrt. Für Rauch sind es auch die möglichen Karrierewege, die sie an dem Beruf schätzt. Nach der dualen Ausbildung kann man die Meister- oder Technikerschule zu besuchen. Aber auch Abitur und Studium sind möglich.
Klimafreundliches Handeln spielt in vielen Bereichen eine große Rolle, die aktuelle Diskussion um zukunftsfähige Heizungen zeigt das, aber auch das Engagement von Rauchs Generation in Aktionen wie "Friday for Future". "In diesem Beruf könnten junge Menschen demonstrieren, dass sie aktiv etwas für das Klima tun", so Franz Brückner.
Rauch rät allen Mädchen, die auf der Suche nach dem passenden Beruf sind, dem Handwerk eine Chance zu geben. "Sie sollten mal aufgeschlossen in einen Handwerksberuf hineinschnuppern." Es sei denn, man hätte Angst davor, dass die Fingernägel abbrechen würden.
Aber nein sie kommen ja aus reichem Hause und haben das nicht nötig.
Demonstrieren und Kleben ist einfacher, da muss man nicht früh aufstehen.
Sie müssen ja zum Glück die Folgen des Klimawandels nicht ausbaden. Das machen die arbeitsscheuen Klimakleber.
Diejenigen, die uns voranbringen, sind Wissenschaftler, Ingenieure und eben solche Handwerker, die die Dinge in die Hand nehmen und Lösungen generieren.
Die Straßen frei zu räumen ist Aufgabe der Polizei, nicht die irgendwelcher Leute, die meinen, hier Selbstjustiz üben zu müssen. Das sind auch schwerwiegende Vergehen, die hier aber von den selbsternannten "ordnungsliebenden anständigen Bürgern" toleriert werden, weil sie mit der eigenen Ideologie konform sind.
Das müsste man genauso hart bestrafen. Und am besten noch gleich einen Eignungstest hinterher, ob der Täter mit so einer kurzen Zündschnur überhaupt ein Fahrzeug führen darf.