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Auf der Suche nach dem Traumjob in Main-Spessart: Ausbildungsbetriebe stellen sich vor
Informieren, ausprobieren und Gespräche auf Augenhöhe mit Auszubildenden: Die Berufsinformationstage in der Gambacher Musikhalle brachten rund 2000 Jugendliche und Ausbildungsbetriebe zusammen.
Foto: Günter Roth | Informieren, ausprobieren und Gespräche auf Augenhöhe mit Auszubildenden: Die Berufsinformationstage in der Gambacher Musikhalle brachten rund 2000 Jugendliche und Ausbildungsbetriebe zusammen.
Günter Roth
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:34 Uhr

"Wähle einen Beruf, den du liebst, und du wirst nie wieder arbeiten müssen." Eine Aussage, die der chinesische Philosoph Konfuzius gemacht haben soll, ist gewiss auch nach mehr als 2500 Jahren noch aktuell. Nicht geklärt war damals wie heute die Frage, woran man den Lieblingsberuf erkennt. Veranstaltungen wie die Berufsinformationstage Main-Spessart (BIT MSP) am Freitag und Samstag in der Gambacher Musikhalle bieten jungen Menschen Orientierung und Einblicke in die Vielzahl an Berufen. 

Bei der Werbung um Arbeitskräfte bemühten sich viele der 60 Ausbildungsbetriebe um coole Sprüche, welche die Jugendlichen zu ihren Ständen locken sollten: "Ich mach' Gerechtigkeit" versprach das Amtsgericht, ein Gartenbaubetrieb war sicher: "Einer wie du bringt Ordnung in den Großstadtdschungel" und eine Bäckerei forderte auf: "Back dir deine Zukunft".

Informationsaustausch auf Augenhöhe

Entsprechend locker war meist die Atmosphäre, zumal die jungen Besucherinnen und Besucher meist von Gleichaltrigen angesprochen und beraten wurden. Auszubildende der Polizei kamen mit Schülerinnen und Schülern leicht ins Gespräch. Ihre Erfahrungen und Informationen über Voraussetzungen sowie berufliche Chancen konnten auf Augenhöhe ausgetauscht werden.

Eine junge Frau bedruckte am Stand von Schleunung im Offset-Verfahren eine Stofftasche.
Foto: Günter Roth | Eine junge Frau bedruckte am Stand von Schleunung im Offset-Verfahren eine Stofftasche.

Viele Firmen boten haptische Erfahrungen, bei denen sich erste Gespräche mit den Interessenten ergaben. Ein Neuntklässler ließ sich in die Funktion eines Gerätes einweisen, mit dem Schweißen simuliert wird. Mit Unterstützung eines Azubis steuerte ein Besucher einen Roboterarm, der Zahnpastatuben und Bürsten zielsicher in einen Becher ordnete. Kraft und sorgfältiges  Vorgehen erforderte die Arbeit mit Hammer und Metallstempel. Eine junge Frau färbte eine Stofftasche mit einem Motiv in Offset-Manier ein.

Mehr Ausbildungsstellen als Bewerbende im Landkreis Main-Spessart

Sven Kelber von der AOK, Hauptorganisator der BIT, fasst die Situation am Ausbildungsmarkt im Landkreis zusammen: Alle Firmen hätten mehr Ausbildungsstellen als Bewerbende. Ausbilder würden sich Impulse von den BIT erhoffen.

Ein Schüler sammelt praktische Erfahrungen an einem Gerät, mit dem Schweißen simuliert wird.
Foto: Günter Roth | Ein Schüler sammelt praktische Erfahrungen an einem Gerät, mit dem Schweißen simuliert wird.

Am Freitag waren mehr als 1200 Schülerinnen und Schüler mit Bussen aus der gesamten Region angereist. Der Samstag war ein "Eltern-Kind-Tag". Insgesamt bewertet Kelber die Veranstaltung als einen wichtigen und gelungenen Beitrag für beide Seiten.

Geschenke und Botschafter werben für Ausbildung

Wie versuchen Arbeitgeber dem Mangel zu begegnen? Ein Gastronomiebetrieb im Landkreis setzt "Ausbildungsbotschafter" ein. Sie sind Bindeglied zwischen dem Berufsverband mit Schulen und potenziellen Azubis. Auf Veranstaltungen machen sie auf die Ausbildungsangebote aufmerksam. "Willkommensgeschenke" wie ein E-Roller oder ein Laptop sollen ebenfalls locken.

An einem Stand konnten die Besucherinnen und Besucher einen Roboterarm steuern, der Zahnbürsten in einen Behälter sortierte. 
Foto: Günter Roth | An einem Stand konnten die Besucherinnen und Besucher einen Roboterarm steuern, der Zahnbürsten in einen Behälter sortierte. 

Wechselndes Interesse bestand am Samstag am Stand des Bezirks. Mit verbesserten Arbeitsbedingungen, Aufstiegschancen und angepasster Entlohnung wirbt man für mehr Attraktivität der Pflegeberufe.

Auf die Integration von Zuwanderern setzt die Firma Kirsch in Gemünden. Mahray Haylizgi ist Auszubildender als Berufskraftfahrer im zweiten Jahr. Derzeit durchläuft er eine Weiterbildung in der Fachabteilung Kanal. "Er will anpacken und wir qualifizieren uns mit ihm gerne weiter", sagt sein Ausbilder dazu. An vielen Ständen wurde die Frage diskutiert, wie junge Leute ohne Auto zu ihrem Arbeitsplatz kommen können.

 
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