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Thüngen
Thüngen wird Gesellschafter bei Energieversorgung Karlstadt-Lohr: Was das für Strom-Kunden bedeutet
Bisher hat die Marktgemeinde ihr Stromnetz offiziell selbst betrieben, der Energieversorger hat dabei schon als Dienstleister unterstützt. Alle Stromverträge werden nun übertragen.
Die Marktgemeinde Thüngen ist nun Gesellschafter von 'Die Energie'. Darüber freuten sich die Bürgermeister der bisherigen Gesellschafterkommunen Jürgen Götz (Veitshöchheim), Michael Hombach (Karlstadt) und Mario Paul (Lohr) mit den beiden Thüngener Bürgermeistern Lorenz Strifsky und Wolfgang Heß sowie dem 'Energie'-Geschäftsführer Marek Zelezny.
Foto: Carolin Schulte | Die Marktgemeinde Thüngen ist nun Gesellschafter von "Die Energie". Darüber freuten sich die Bürgermeister der bisherigen Gesellschafterkommunen Jürgen Götz (Veitshöchheim), Michael Hombach (Karlstadt) und Mario Paul ...
Carolin Schulte
 |  aktualisiert: 22.09.2024 02:28 Uhr

Es ist ein großer Schritt für die Energieversorgung Karlstadt-Lohr (Die Energie): 85 Jahre nach der Gründung des Betriebs im Jahr 1939 tritt mit der Marktgemeinde Thüngen erstmals eine neue Kommune als Gesellschafter bei. Bisher hatte Thüngen sein eigenes Stromnetz betrieben, unterstützt wurde die Gemeinde dabei auf technischer und buchhalterischer Seite bereits von "Die Energie". Für Kunden ändert sich also wenig, die Tarife bleiben und die Verträge werden übertragen. Bisher hat sich einmal im Jahr "Die Energie im Auftrag des Marktes Thüngen" bei den Verbrauchern gemeldet, nun fällt der Zusatz "im Auftrag" quasi weg.

Was bedeutet das mittelfristig für den Strompreis? "Wären wir eigenständig geblieben, dann hätten wir die Preise in Zukunft wohl eher erhöhen müssen", sagt Bürgermeister Lorenz Strifsky. Durch den Zusammenschluss mit dem größeren Energieversorger könne man aber zu besseren Konditionen einkaufen. Energie-Geschäftsführer Marek Zelezny deutet an, dass der Strompreis am Markt gesunken sei und deswegen auch für den Endverbraucher demnächst sinken könnte – man müsse aber noch schauen, welche Umlagen und Netzentgelte eventuell einkalkuliert werden müssen. Anfang November wisse man dazu mehr.

Thüngen hält weniger als ein Prozent am Energieversorger

Wie Thüngens Zweiter Bürgermeister Wolfgang Heß erklärt, hat die Gemeinde schon häufiger Angebote bekommen, um ihr Stromnetz zu veräußern. "Wir wollten aber nie Bargeld dafür haben. Jetzt haben wir unser Netz gegen die Beteiligung an 'Die Energie' eingetauscht." Bisher hielten Lohr, Karlstadt und Veitshöchheim gemeinsam 51 Prozent des Unternehmens, die anderen 49 Prozent gehörten der Thüga-Gruppe. Nun verschieben sich die Anteile leicht: Thüngen wird mit 0,95 Prozent beteiligt sein, Veitshöchheim gehören nun 6,61 Prozent der Anteile (vorher 6,68), Karlstadt 17,73 Prozent (vorher 17,9), Lohr 26,17 Prozent (zuvor 26,43) und der Thüga 48,54 Prozent statt bisher 49.

Obwohl die Anteile der drei Kommunen sinken, waren die drei Bürgermeister schnell vom Beitritt Thüngens überzeugt, denn das Gesamtvolumen des Unternehmens wird größer. "Wir freuen uns, mit Thüngen die kommunale Basis des Energieversorgers zu stärken", so Lohrs Bürgermeister Mario Paul. Der Karlstadter Bürgermeister Michael Hombach betonte, wie eng die Kommunen beispielsweise in der ILE und der Forstbetriebsgemeinschaft bereits zusammenarbeiten. "Wir müssen einfach unsere Kräfte bündeln." Alle Stadt- und Gemeinderäte hätten einstimmig für den Beitritt Thüngens gestimmt. Dass in Zukunft mehr Kommunen beitreten, dafür ist Geschäftsführer Zelezny offen. Er geht davon aus, dass es nicht wieder 85 Jahre dauern wird.

Vor 15 Jahren kaufte der Kämmerer den Strom ein

In das Stromnetz wird "Die Energie" nun kurzfristig dort investieren, wo die bestehenden Leitungen kaum noch ausreichen, weil zum Beispiel aus Solaranlagen eingespeist wird und der Stromverbrauch für E-Mobilität und Wärmepumpen besonders hoch ist. Grundsätzlich sei das Thüngener Netz aber in gutem Zustand und werde in den planmäßigen, auf 20 Jahre angelegten Investitionszyklus des Energieversorgers aufgenommen. 

Mit dem Blick zurück ist sich Bürgermeister Strifsky sicher, die richtige Entscheidung getroffen haben. "Man muss sich mal überlegen, dass vor 15 Jahren unser Gemeindekämmerer noch selbst den Strom eingekauft hat. Das wäre heute nicht mehr denkbar." Er hofft nun, dass auch viele der Stromkunden in Thüngen den Schritt zum mehr oder weniger neuen Energieversorger mitgehen.  

 
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