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Karlstadt
Tausende Betriebsimpfungen: Sechs Unternehmen aus MSP berichten
Viele Firmen aus dem Landkreis konnten ihrem Personal Impfangebote machen. Nach und nach schließen sie ihre Impfaktionen ab – die Coronaregeln lockern sie allerdings erst langsam.
Eine Ärztin aus dem Ärzteteam von WAREMA impft eine Mitarbeiterin am Standort in Marktheidenfeld. 
Foto: WAREMA | Eine Ärztin aus dem Ärzteteam von WAREMA impft eine Mitarbeiterin am Standort in Marktheidenfeld. 
Tabea Goppelt
 |  aktualisiert: 08.02.2024 13:30 Uhr

Rund 3500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten sich allein an den Main-Spessarter Standorten von Bosch-Rexroth, Warema und Procter & Gamble in den vergangenen Wochen impfen lassen. Noch viele weitere Betriebe organisierten Impfangebote, darunter auch Kleinunternehmen. Einen grundsätzlichen Wegfall der Corona-Regeln hat das noch nicht bewirkt, aber hier und da gibt es ein paar Lockerungen für die Angestellten. Ob das Impfangebot auch für eventuelle Auffrischimpfungen bestehen bleibt, konnte noch kein Betrieb sagen. 

Warema tastet sich an Präsenztätigkeit heran

"Aktuell werden bei WAREMA durch den Betriebsarzt die Zweitimpfungen durchgeführt", erklärt Sprecherin Lilli Heyer. Im Laufe der nächsten Wochen würden auch die abgeschlossen sein.  "Insgesamt haben sich über 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch unseren Betriebsarzt impfen lassen", schreibt Heyer weiter. An den beiden Standorten Marktheidenfeld und Wertheim seien derzeit etwa 2600 Personen beschäftigt.

Die Hygienemaßnahmen und Verhaltensregeln würden für alle Beschäftigten gleichermaßen gelten und sich an äußeren Rahmenbedingungen wie Inzidenzwerten orientieren. "Darüber hinaus besteht für unsere Mitarbeiter:innen weiterhin das Angebot, pro Woche zwei Selbsttests zu erhalten", erklärt Heyer. Weiterhin biete das Unternehmen die Möglichkeit für Home Office. "Gleichzeitig befürworten wir, dass der Anteil der Präsenztätigkeit maßvoll und in Abstimmung mit der jeweiligen Führungskraft wieder erhöht werden konnte", schreibt Heyer. Zu Auffrischungsimpfungen konnte das Unternehmen noch keine Aussage machen. 

Bosch-Rexroth: Mindestens Impfquote des Landkreises erreichen

"Wir gehen wegen der guten Resonanz auf unser betriebliches Impfangebot davon aus, dass wir mindestens einen Wert erreichen, der mit der im Main-Spessart-Kreis erreichten Impfquote vergleichbar ist", erklärt Sprecher Jan Saeger. Bis Anfang August habe Bosch-Rexroth in Lohr rund 2050 Mitarbeitende geimpft, darunter Mitarbeitende von anderen Bosch-Standorten. "Aktuell laufen an unserem Impfzentrum in Lohr vor allem Zweitimpfungen", schreibt Saeger. Auch Erstimpfungen fänden weiterhin statt. "Wir versuchen, möglichst viele Mitarbeitende zu motivieren, sich impfen zu lassen, erkennen aber die Freiwilligkeit bezüglich der Impfung selbstverständlich an", so der Sprecher.

Die Hygieneregeln würden weiterhin für alle Personen am Standort gelten, ob geimpft oder ungeimpft. Auch Schnelltests biete Bosch-Rexroth weiterhin. Die Kantine sei unter Berücksichtigung von Hygieneregeln wieder geöffnet. Zum Angebot von Auffrischimpfungen heißt es: "Über das weitere Vorgehen zu den Impfungen werden wir zu gegebener Zeit entscheiden. Dabei orientieren wir uns wie bisher auch an den gesetzlichen Vorgaben sowie den Regelungen von Bosch."

Alle Impfwilligen bei Kurtz Ersa sind geimpft

Die Impfkampagne bei Kurtz Ersa ging schon Mitte Juli zu Ende, mit insgesamt 875 verimpften Dosen. "Da wir alle impfwilligen Mitarbeiter impfen konnten, besteht die Notwendigkeit zur Wiederholung nicht", erklärt Sprecher Marcus Loistl. Er schätzt, dass insgesamt mehr als 70 Prozent der Mitarbeiter vollständig geimpft seien.

Es würden weitestgehend die gleichen Regeln für geimpfte und ungeimpfte Mitarbeiter gelten; Geimpfte könnten teilweise auf Selbsttests bei internen Veranstaltungen verzichten. Pläne für weitere Impfungen am Betrieb verneint Loistl mit der Begründung: "Wir vermuten, dass eventuell notwendige Auffrischungsimpfungen dann über die Hausärzte abgedeckt werden können."

Procter &  Gamble ist mit Impfungen durch

"Aktuell sind wir mit den Impfungen durch", sagt Unternehmenssprecher Tomas Schäbler. Mehr als 700 Personen wurden im Werk von Procter & Gamble Manufacturing am Standort in Marktheidenfeld geimpft. Noch bis vergangenen Freitag hätten "Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Familienangehörige und Leiharbeiter" ihre Zweitimpfungen erhalten. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien aber auch bereits extern geimpft worden. "Für alle Beschäftigten im Werk gelten dieselben Abstands- und Hygieneregeln", erklärt Schäbler. Auch das Angebot für freiwillige Schnelltests zweimal pro Woche erhalte das Unternehmen weiterhin aufrecht. Das Betriebsrestaurant sei zurzeit unter Beachtung eines detaillierten Hygienekonzeptes geöffnet.

Heizungsbau Brönner: Mitte August fast vollständig geimpft

Auch kleinere Unternehmen konnten Impfungen möglich machen. So seien von 14 Beschäftigten im Betrieb Heizungsbau Brönner 13 geimpft, neun davon über den Betriebsarzt. Das erklärt Fabian Brönner. Die Erst- und Zweitimpfungen seien komplett. "Ab dem 11. August sind auch bei jedem die 14 Tage zur vollständigen Impfung vorbei", so Brönner. Zu den Themen Abstandsregelung und Maskenpflicht ändere sich dadurch nicht viel. Bei körperlichen Arbeiten mit viel Abstand zwischen Mitarbeiter und Kunden dürfe die Maske abgenommen werden. 

Keine Masken mehr im Büro bei Brückner Bau

Beim Kleinbetrieb Brückner Bau seien die Impfungen ebenfalls abgeschlossen. Nicht alle Mitarbeiter hätten sich vom Betriebsarzt impfen lassen, es habe aber bereits vorab Impfungen gegeben. "Bei unseren gewerblichen Mitarbeitern beträgt die Impfquote genau 75 Prozent. Im Büro sind wir zu 100 Prozent geimpft", schreibt Ines Brückner. Aufgrund der hunderprozentigen Durchimpfung könnten sie in den Büroräumen laut Brückner mit gutem Gewissen auf Masken verzichten. Auf Wunsch würde der Betrieb Testkits für die Mitarbeiter bereithalten. "Wir würden uns wünschen, dass auch die ungeimpften Mitarbeiter sich in den nächsten Wochen noch impfen lassen würden", schreibt Brückner. "Sollte die STIKO eine Auffrischungsimpfung empfehlen, werden wir diese unseren Mitarbeitern nahe legen."

Impfquote erhöht sich durch Betriebsimpfungen

In einer Umfrage des Landratsamtes stellte sich heraus: Mindestens 5005 Personen erhielten ihre Erstimpfung in einem Betrieb des Landkreises. Dabei hätten sich noch nicht einmal alle angefragten Unternehmen gemeldet. Berücksichtigt man die Betriebsimpfungen erhöhe sich die Impfquote auf 60,9 Prozent (ohne Betriebsärzte 57,1 Prozent) beziehungsweise 54,4 Prozent (53,1 Prozent) bei Zweitimpfungen. Allerdings müsse beachtet werden, dass auch Pendler aus anderen Landkreisen in hiesigen Betrieben geimpft wurden und umgekehrt Main-Spessarter in Betrieben außerhalb des Landkreises Impfungen erhielten. 
Quelle: Landratsamt MSP
 
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