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Lohr/Marktheidenfeld
Tarifverhandlungen: IG Metall ruft für diesen Montag erneut zu Warnstreiks in Unterfranken auf
Es geht bayernweit um 870.000 Beschäftigte, viele von ihnen sollen an diesem Montag die Arbeit niederlegen. Auch in der Region plant die Gewerkschaft Proteste für mehr Lohn.
So wie hier am vergangenen Mittwoch in Schweinfurt sollen an diesem Montag in ganz Bayern Zehntausende Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie für höhere Löhne streiken.
Foto: Anand Anders | So wie hier am vergangenen Mittwoch in Schweinfurt sollen an diesem Montag in ganz Bayern Zehntausende Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie für höhere Löhne streiken.
Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 15.11.2024 02:38 Uhr

Die IG Metall hat für diesen Montag weitere Warnstreiks zu den laufenden Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie angekündigt. Die Gewerkschaft geht damit in die dritte Warnstreikwoche, bayernweit sind laut einer Mitteilung Zehntausende Beschäftigte in 117 Betrieben zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. 

Kundgebungen der IG Metall in Lohr und Marktheidenfeld 

Schwerpunkt in Unterfranken ist diesmal der Spessart. Gleich zwei Kundgebungen sollen um jeweils 12.30 Uhr bei Bosch Rexroth in Lohr (Lkr. Main-Spessart) stattfinden – für die Gießerei und den Vertrieb am Busbahnhof, für die Sparte "EDC" am Werkstor. In Marktheidenfeld (Lkr. Main-Spessart) ruft die IG Metall um 13 Uhr zu einer gemeinsamen Kundgebung von Warema, Procter & Gamble, De Longhi Braun und Hilite in der Hans-Wilhelm-Renkhoff-Straße auf.

In Hamburg beginnt an diesem Montag die vierte Tarifrunde der Bezirke Bayern und Küste, Ziel ist ein Pilotabschloss für die bundesweit 3,9 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie. Die IG Metall fordert sieben Prozent mehr Lohn für zwölf Monate und 170 Euro monatlich mehr für Auszubildende. Die Arbeitgeber bieten bis dato eine Lohnerhöhung von 3,6 Prozent in zwei Stufen bei einer Laufzeit von 27 Monaten an. Der Gewerkschaft ist das zu wenig.

In Bayern betrifft die Tarifrunde rund 870.000 Beschäftigte. Verhandlungsführerin für die Arbeitgeber ist hier Angelique Renkhoff-Mücke, Vorstandsvorsitzende der Warema Renkhoff SE in Marktheidenfeld. Sie verweist auf die schwierige Situation der Unternehmen.

Der bayerische IG-Metall-Chef und Verhandlungsführer Horst Ott dagegen sagt laut Pressemitteilung: "Der Druck in den Betrieben ist immens. Die Menschen sind bereit, für mehr Geld zu kämpfen. Diese Signale sollten bei den Arbeitgebern ankommen." Die Beschäftigten bräuchten dringend mehr Kaufkraft.

Allein bei einer Großkundgebung bei Audi in Ingolstadt erwartet die Gewerkschaft an diesem Montag nach eigenen Angaben eine fünfstellige Teilnehmerzahl. Bayernweit sollen die bislang größten öffentlichen Warnstreikaktionen laufen.

 
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  • Dietmar Eberth
    Hab ich's nicht vorgesagt 😀, beide Tarifparteien haben sich auf einen verantwortungsvollen Abschluss geeinigt!

    Gut so
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  • Carl Wück
    ich finde die Forderung schon für Überhöht !!
    in Juni 2023 5,2 Prozent und ab August 2024 3,3 Protzent und steuerfrei
    3000€ Inflation Ausgleich!
    Wo soll das noch hinführen? da wundert es nicht das die Arbeitgeber Arbeitsplätze verlagern!
    bleibt mal Boden sonst schafft ihr euch selber ab!
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  • Nico Heinz
    Und was ist mit dem Zeitraum zwischen 2018 und 2023?

    Richtig, in diesem Zeitraum gab es nämlich gar keine prozentuale Erhöhung des Entgeltes!

    Und die 3000€ Inflationsausgleich wurden zuerst einmal von der Bundesregierung ermöglicht und sind demzufolge auch kein Verhandlungserfolg der IGM sondern konnte jedem Arbeitnehmer von seinem Arbeitgeber auf freiwilliger Basis ausgezahlt werden. Die IGM hat lediglich verhandelt, dass dieser in der Regel ausgezahlt wird, jedoch bei weitem auch nicht in allen Betrieben.

    Ich verweise hierzu gerne nochmal auf meinen anderen Kommentar, bezüglich realer Lohn-Wachstum im Verhältnis zur Inflation.

    Bitte erst ausreichend informieren, bevor man hier etwas von sich gibt.
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  • Erwin Deppisch
    Keine prozentuale Erhöhung?

    https://www.igmetall.de/tarif/tarifrunden/metall-und-elektro/ab-april-gibts-ein-plus-von-43-prozent

    https://www.igmetall.de/tarif/tarifrunden/metall-und-elektro/tarifergebnis-fuer-die-metall-und-elektroindustrie-2021

    mehr Geld, weniger Arbeitszeit, Transformationsgeld
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  • Nico Heinz
    Danke Herr Deppisch, zeigt mir, dass sie meinen Kommentar nicht verstanden hast.
    Erklärung scheint mir sinnlos zu sein, Sie verstehen es eh nicht...
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  • Erwin Deppisch
    Nein verstehe ich wirklich nicht. War auch ohne Wertung gemeint, hab mich nur gewundert und konnte es nicht glauben. Daher wäre ich für eine Erklärung dankbar, Herr Heinz.
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  • Nico Heinz
    Ich möchte weder den Streik noch die aktuelle Wirtschaftslage bewerten.

    Aber rein rechnerisch hat sich in den letzten 12 Jahren mein Lohn um jährlich 2,49% erhöht (wenn ich die gleiche Eingruppierung heute wie damals als Rechnungsgrundlage nehme) bei einer durchschnittlichen Inflation von jährlich 2,38% im gleichen Zeitraum.

    Die Industrie fordert aber im selben Zug jährliches Wachstum von 7-10%.

    Jeder der also der Meinung ist, das Streiken richtet unsere Wirtschaft zu Grunde, sollte erstmal die Fakten objektiv betrachten.
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  • Thilo Endrich
    Super Termin, noch das Narrenkäppi auf und es kann losgehen
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  • Marc Stürmer
    Jede Wette, wenn im Januar/Februar die Zahlen vom 4. Quartal 2024 vorliegen geht es in Sachen Arbeitsplatzabbau erst so richtig los. Das hier ist erst der Anfang.
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  • Jürgen Huller
    Nun, beim VW Konzern wird es sicher wieder einen
    MilliardenGEWINN von projiziert 13,14 Mrd €geben (3 Mrd weniger als im Vorjahr), trotz Missmanagement und falscher Modellpolitik.

    https://eulerpool.com/aktie/Volkswagen-Aktie-DE0007664039/Gewinn

    Ein Rückgang, aber dennoch...

    VW kann sich definitiv leisten, den Leuten, die die Arbeit machen, ein paar Prozent Inflationsausgleich zu zahlen.
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  • Marc Stürmer
    Vorhersagen treffen nicht immer ein.
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  • Helga Scherendorn
    warum sollten sie?
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  • Alexander Hopf
    Was haben die Leute überhaupt davon? IGM will mit aller Gewalt durchsetzen und die Folge sind massenweise Kündigungen, da die Betriebe die hohen Gehälter nicht mehr zahlen können. Toller Plan von der IGM!!!
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  • Marc Stürmer
    Typische Verkennung von Ursache und Wirkung. Die Betriebe kündigen deshalb, weil die Auftragslage sehr schlecht ist. Es ist nicht mehr genügend Arbeit für alle vorhanden, und eine kurzfristige Aussucht auf Verbesserung gibt es auch nicht.

    Daher wird gekündigt, und nicht wegen der Löhne.
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  • Alexander Hopf
    Das stimmt so nicht. Natürlich nicht nur wegen der Lohnerhöhung, sondern auch wegen der Auftragslage. Das Gesamtpaket kann nicht funktionieren. Mit einem Rückgang der Auftragslage könnte man die Mitarbeiter im Betrieb noch aufrecht halten, indem Überstunden abgebaut und Kurzarbeit beantragt werden. Aber zusätzlich noch Lohnerhöhungen zu fordern, was erst recht in der jetzigen Situation zu Kündigungen führen wird, denn es betrifft nicht nur eine Person, sondern Tausende...
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  • Marc Stürmer
    Ihr Szenario funktioniert nur bis zu einem gewissen Maß des Rückgangs. Das aber haben wir längst überschritten!
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  • Erich Spiegel
    Die schlechte Auftragslage ist natürlich auch wegen der Löhne. Aber auch wegen Energiekosten, der Bürokratie etc. Aufträge werden im Ausland gefertigt wo es billiger ist und die Qualität und Lieferzeit trotzdem gut ist
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  • Marc Stürmer
    Typisches, substanzloses Niedermachen der Arbeitnehmer ohne jeden Bezug zur Realität.

    Es ist ja auch so einfach, den schwarzen Peter immer den Arbeitnehmern zuzuschieben und dabei zu vergessen, welche Fehler die Unternehmensführungen gemacht haben. In dem Fall von den Großkunden, VW, Mercedes usw.
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  • Hiltrud Erhard
    Hier frisst Hirn!
    Ohne Rücksicht auf Verluste gehen die Erpressungen weiter!
    Die Arbeitsplätze sind dabei völlig egal!
    So ruiniert man ein Land, eine Wirtschaft!
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  • Manfred Englert
    Ich stimme Ihnen sehr oft zu, Frau Erhard, bevor jedoch an Arbeitsplätzen gespart wird, womit unsere Manager ihre Belegschaften "erpressen", schlage ich vor, der Arbeitnehmerschaft vorauszugehen und den eigenen Gürtel zunächst enger zu schnallen.
    Ein Betriebsrat sprach von Millionengehältern dieser Herren ohne Rücksicht auf Soziales.
    Und so wie ich den BR kenne und einschätze, werden die Gewerkschaften solche Ungerechtigkeiten nicht hinnehmen wollen.
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