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Marktheidenfeld
Streit um das Wonnemar: Marktheidenfelder Bürgermeister Stamm hofft auf schnelle Entscheidung
Wann ist wieder Betrieb in den Schwimmerbecken des Wonnemars? Thomas Stamm widerspricht den Vorwürfen von AIM Spa, die Stadt sei am Stillstand schuld.
Noch ist kein Wasser im Schwimmerbecken. Da viele Fliesen aufgrund des fehlenden Wassers kaputt gegangen sind, wurde das Becken neu gefliest.
Foto: Katrin Amling | Noch ist kein Wasser im Schwimmerbecken. Da viele Fliesen aufgrund des fehlenden Wassers kaputt gegangen sind, wurde das Becken neu gefliest.
Klaus Gimmler
 |  aktualisiert: 09.02.2024 17:13 Uhr

Wer hat schuld, dass das Wonnemar geschlossen ist? Geschäftsführer Robert Maier von AIM Spa Deutschland und derzeitiger Besitzer des Wonnemars hat in einer Presskonferenz am Montag der Stadt Marktheidenfeld den Schwarzen Peter zugeschoben. Wenn man ihn lassen würde, wäre das Bad bald wieder offen, so seine Botschaft. Doch es gebe "einige Unvernünftige" in der Stadt Marktheidenfeld, die dem im Wege stehen. Dies wies Bürgermeister Thomas Stamm in einem Pressegespräch im Rathaus entschieden zurück. "Da Verträge nicht eingehalten worden sind, hat die Stadt den Heimfall erklärt", sagte er. "Wir wollen unser Bad zurück", zeigt er sich entschlossen.

Stamm hofft auf eine baldige Entscheidung im derzeitig laufenden Schiedsgerichtsverfahren, dem sich beide Parteien unterzogen haben und meint, dass die Stadt dabei gute Karten hat. Über den Stand der Verhandlungen will Stamm keine Auskunft geben, denn es wurde Stillschweigen vereinbart. Maier hatte in der Pressekonferenz von Montag gesagt, dass es noch über ein Jahr dauern könnte, bis es eine Entscheidung gibt und es klang wie eine Drohung. Stamm glaubt das nicht. "Es wird schneller gehen", meint er.

Keine Rede könne davon sein, dass die Stadt das Bad "zum Nulltarif" zurück haben wolle, wie Maier meinte. "Wir zahlen jährlich 840.000 Euro und das 30 Jahre lang", sagt Stamm. Der Vertrag mit dem in Insolvenz gegangenen Vorgänger Interspa sieht vor, dass die Stadt dafür ein gut betriebenes Bad erhält, das die Bevölkerung nutzen kann und in dem Schul- und Vereinsschwimmen möglich ist. "Diese Leistungen werden nicht erbracht", so Stamm und daher sei der Heimfall gerechtfertigt.

Auch im Spa-Bereich mussten Fliesen ausgetauscht werden.
Foto: Katrin Amling | Auch im Spa-Bereich mussten Fliesen ausgetauscht werden.

Schon nach der Insolvenz von Interspa hatte die Stadt mit einer neu gegründeten Bädergesellschaft den Notbetrieb übernommen, wodurch Kosten entstanden sind, die die Stadt in Rechnung stellt. Die Zur vertraglichen Vereinbarung gehört auch, dass das Bad gut gepflegt wird. "Wenn Fliesen kaputt gehen, weil der Druck des Wassers fehlt, warum lässt man das Wasser ab", fragt Stamm. Er begrüßt aber, dass dies nun repariert worden ist und hofft, dass die komplizierte Technik mit den vielen Filteranlagen in den Kellerräumen durch den langen Stillstand keinen Schaden genommen hat. Das Freibad sieht Stamm in keinem guten Zustand.

Schwieriges Verhältnis zu AIM Spa

Das Verhältnis zu den Verantwortlichen von AIM Spa bezeichnete Stamm als schwierig. "Das ist natürlich so, wenn man miteinander vor Gericht sitzt." Zur Vision eines Hotels auf Stelzen auf dem Parkplatz neben dem Wonnemar meint er, dass dies für ein Unternehmen wie AIM Spa betriebswirtschaftlich interessant sein könne, für die Stadt Marktheidenfeld als Bauherr käme das nicht in Frage.

Sollte AIM Spa wie angekündigt tatsächlich den Badebetrieb öffnen, so würde Stamm das begrüßen, denn dann würde das Bad seine Freizeitfunktion erfüllen. Doch er habe seine Zweifel, ob ohne die Angabe eines Öffnungstermins sich Personal finden lässt. Einen Termin für die Öffnung gibt es bekanntlich nicht, so dass auch in der Pressekonferenz am Montag der Verdacht nicht ausgeräumt werden konnte, dass die Ankündigung zu Öffnung nur dazu dient, den Ausgang des Schiedsgerichtsverfahren zu beeinflussen.

 
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