zurück
Main-Spessart
Straßenbauprojekt B26n: Hoffmann sieht Neuberechnung der Kosten gelassen entgegen
Der Bundestagsabgeordnete erhofft sich davon mehr Transparenz - und dass weitere nachträgliche Kostensteigerungen ausgeschlossen werden.
Die Planungen für die B26n und ihre Zubringertrassen sind seit Jahren umstritten
Foto: Wolfgang Dehm (Archivbild) | Die Planungen für die B26n und ihre Zubringertrassen sind seit Jahren umstritten
Bearbeitet von Carolin Schulte
 |  aktualisiert: 11.08.2024 02:34 Uhr

Der CSU-Bundestagsabgeordnete Alexander Hoffmann nimmt Stellung zur Berichterstattung über die B26n. Der Rechnungsprüfungsausschuss des Deutschen Bundestages in einer Sitzung Mitte Juni das Bundesverkehrsministerium zu einer Neuberechnung der Kosten der B26n verpflichtet. Die Kostenschätzung liegt mittlerweile bei 637 Millionen Euro. Großer Kostenfaktor ist ein Tunnel, der eine Fledermauspopulation bei Heßlar schützen soll. 

"Dass die Kosten gestiegen sind, ändert nichts an der Erforderlichkeit der B26n. Einer Kostenneuberechnung sehe ich daher gelassen entgegen", schreibt Hoffmann. Eine Kostenkulisse brauche immer Transparenz und könne den Kritikern der B26n den Wind aus den Segeln nehmen, da es dann hoffentlich zu keiner weiteren deutlichen Kostensteigerung komme. Er weist darauf hin, dass alle im Bundesverkehrswegeplan enthaltenen Projekte durch die üblichen Kostensteigerungen teurer werden, nicht die B26n allein. 

Baukostensteigerungen seien auch in vielen anderen Bereichen zu verzeichnen, er sehe als Grund hierfür die "Untätigkeit" Ampel-Regierung. Von dieser wünscht er sich ein klares Bekenntnis zum ländlichen Raum. "Investitionen in unsere Infrastruktur sind aber sowohl Wachstumspolitik als auch Standortpolitik!", schriebt Hoffmann.

Und weiter: "Die Gegner der B26n bestreiten auch nicht, dass das Werntal eine Entlastung braucht. Im Zuge der allgemeinen Kostensteigerungen würden ja auch alle alternativen Überlegungen zur Entlastung des Werntals entsprechend teurer werden."

Kurze Wege in die Ballungszentren sind wichtig

Grundsätzlich sei und bleibe gerade in den ländlichen Regionen das Auto unverzichtbar. "Auch die Bürgerinnen und Bürger in den ländlichen Regionen haben ein Recht auf möglichst gleichwertige Lebensverhältnisse und somit auch auf individuelle Mobilität."

Die Bundes-Bauministerin Klara Geywitz (SPD) hat kürzlich in der Neuen Osanbrücker Zeitung zum Umzug aufs Land wegen der Wohnungsnot in den Städten angeregt. Das nennt Hoffmann "ein Feigenblatt, das das eigene Versagen verdecken soll – aber es ist auch eine Chance für den ländlichen Raum". Wenn man junge Menschen und Familien hier in der Region ansiedeln oder halten wolle, müsse man es ihnen ermöglichen, zügig zu ihren Arbeitsplätzen zum Beispiel in die Ballungszentren nach Würzburg oder Schweinfurt zu kommen. "Tun wir hier zu wenig, wird unsere Heimat Main-Spessart der Verlierer sein. Die Attraktivität und Zukunftsfähigkeit der ländlichen Gegenden steht und fällt mit einer guten, zeitgemäßen Infrastruktur. Ich möchte unsere Region zukunftsfest machen. Die Kritiker und Gegner der B26n verkennen leider, wie wichtig eine bedarfsgerechte Weiterentwicklung der Infrastruktur gerade auch für unsere Region ist", schreibt Hofmann abschließend.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Marktheidenfeld
Alexander Hoffmann
Bundesstraße 26n
Bundesverkehrswegeplan
Deutscher Bundestag
Klara Geywitz
Kostenfaktoren
Kostensteigerungen
SPD
Westumgehung Würzburg
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Armin Beck
    Zur Werntalentlastung: Mdb Hofmann verdrängt, dass die B26n die die Entlastung für die Menschen in Arnstein und den Werntalorten von Stetten bis Heugrumbach durch die Belastung von Karlstadt und den Orten westlich von Karlstadt, insb. Lohr, den Lohrtalorten wie Frammersbach und Partenstein, den Orten an der B26 zwischen Lohr und Hösbach, insb. Rechtenbach, den Orten auf der fränk. Platte wie Steinbach, Urspringen. etc. Partenstein, Rechtenbach, Frammersbach, etc. erkauft. In der Summe werden mehr Menschen belastet als entlastet.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Eberhard Gold
    Lieber Herr Becke,
    bitte lesen Sie Ihre Kommentare vor Copy und Paste doch nochmal durch... auch durch Mehrfachnennung der angeblich mehr belasteten Orte wird die Belastung nicht potenziert.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Armin Beck
    Sehr geehrter Herr Gold, dies ändert jedoch nichts an der Belastung der genannten Ort. Ich finde es nicht in Ordnung isoliert die Entlastung der Werntalorte als Vorteil der B26n zu hervorzuheben, ohne die hierdurch entstehende Mehrung und Verschiebung der Belastung an andere Orte zu benennen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Armin Beck
    Es gibt vielen Gründe die gegen die B26n sprechen: die Kosten, der Naturzerstörung und die Belastung für die Menschen. Das Argument von MdB Hofmann, die B26n sei wichtig für die Zukunftsfähigkeit von Main-Spessart hat meiner Ansicht nach keine sachliche Grundlage. Ein Blick auf die Arbeitslosenstatistik, meiner Ansicht nach der Gradmesser für Wohlstand zeigt, dass Main-Spessart ohne B26n bestens dasteht: https://www.mainpost.de/regional/main-spessart/landkreis-main-spessart-im-fruehjahr-mit-niedrigster-arbeitslosenquote-in-deutschland-art-11472458
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten