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Main-Spessart
Steigende Corona-Zahlen in MSP: Viele Kinder und Jugendliche betroffen
Die Corona-Lage in Main-Spessart ist auch in diesem Herbst diffus. 16 Neuinfektionen an einem Tag meldete das Robert-Koch-Institut zuletzt – woran liegt das?
Seit Beginn der Pandemie haben sich in Main-Spessart über 500 Kinder und Jugendliche unter 15 mit Corona infiziert. (Symbolbild)
Foto: Jens Büttner | Seit Beginn der Pandemie haben sich in Main-Spessart über 500 Kinder und Jugendliche unter 15 mit Corona infiziert. (Symbolbild)
Carolin Schulte
 |  aktualisiert: 15.02.2024 03:34 Uhr

Seit Mitte August steigt die Zahl der Neuinfektionen im Landkreis Main-Spessart wieder deutlich an, 16 Neuinfektionen an einem Tag meldete das Robert-Koch-Institut zuletzt – woran liegt das? Einen echten Hotspot, also einen begrenzten Ort, an dem sich viele Menschen angesteckt haben, gibt es im Landkreis aktuell nicht, wie das Landratsamt auf Nachfrage mitteilt. "Es ist allerdings festzustellen, dass derzeit hauptsächlich Kinder und Jugendliche betroffen sind", heißt es aus dem Landratsamt. Schulen und Kindertageseinrichtungen seien aktuell stark betroffen und auch bei den Corona-Patienten, die stationär im Klinikum behandelt werden, sei "eine Tendenz zum jüngeren Alter" erkennbar.

Nach Informationen des Robert-Koch-Instituts haben sich seit Beginn der Pandemie in Main-Spessart über 500 Kinder und Jugendliche unter 15 mit Corona infiziert. Auch bayernweit ist die Inzidenz in den Altersgruppen 6 bis 11 Jahre und 12 bis 15 Jahre aktuell am höchsten, dicht gefolgt von der Altersgruppe 16 bis 19 Jahre. 

Dagegen ist die Lage in den Seniorenheimen in diesem Herbst gut: In den Kreisseniorenzentren gebe es derzeit keine Infektionsfälle. Die Nachfrage nach einer Auffrischungsimpfung sei bei den Bewohnerinnen und Bewohnern der Heime groß gewesen, teilt das Landratsamt mit. Die meisten seien von mobilen Impf-Teams geimpft worden. Das Impfzentrum hat in Main-Spessart mittlerweile rund 1300 Drittimpfungen verabreicht (Stand 16. Oktober).

134 Impfdurchbrüche bisher in MSP

Mehr als 76 000 Menschen in Main-Spessart haben inzwischen zwei Impfdosen erhalten und haben damit bereits jetzt oder spätestens in zwei Wochen den vollen Impfschutz erreicht. Einen "Impfdurchbruch" hatten bisher nur 134 Menschen im Landkreis, das heißt, sie sind trotz vollständiger Impfung positiv auf Corona getestet worden und haben Krankheitssymptome gezeigt.

Bundesweit treten Impfdurchbrüche eher bei älteren Menschen und Personen mit einem geschwächten Immunsystem auf, in Main-Spessart sind jedoch eher die jüngeren Altersgruppen betroffen: 48 Menschen im Alter von 41 bis 60 sind trotz Impfung symptomatisch erkrankt, 46 Personen waren im zwischen 21 und 40 Jahre alt. In der Altersgruppe 61 bis 80 Jahre gab es dagegen "nur" 19 Durchbrüche, bei den Über-80-Jährigen waren es 13. 

Inzidenz am Donnerstag bei 56,4

Am Donnerstag meldete das Landratsamt 123 infizierte Personen. Seit Beginn der Pandemie gab es damit 5284 positiv getestete Personen, genesen sind davor 4944. Die Zahl der an oder mit Covid Verstorbenen liegt seit Anfang des Monats unverändert bei 217. Die Inzidenz liegt laut Robert-Koch-Institut bei 56,4 und damit etwa auf dem Niveau des Vortags. Drei Patienten werden stationär im Klinikum behandelt, einer davon auf der Intensivstation. 235 Kontaktpersonen von Infizierten sind aktuell in häuslicher Quarantäne.

Booster- und Auffrischimpfung

Eine Boosterimpfung wird aktuell empfohlen für Menschen, die mit Johnson & Johnson geimpft wurden. Hintergrund ist die geringere Wirksamkeit gegen die Delta-Variante und die vergleichsweise hohe Zahl an Impfdurchbrüchen bei diesem Impfstoff. Die Boosterimpfung wird mit einem mRNA-Impfstoff frühstens vier Wochen nach der Impfung durchgeführt.
Ein Auffrischimpfung empfiehlt die Ständige Impfkommission sechs Monate nach der Zweitimpfung für Personen ab 70; für Bewohner und Betreute von Pflegeeinrichtung auch unter 70 Jahren; für Pflegepersonal und andere Tätige mit direktem Kontakt mit den zu Pflegenden in ambulanten, teil- oder vollstationären Einrichtungen der Pflege für alte Menschen oder für andere Menschen mit einem erhöhten Risiko für schwere Krankheitsverläufe; für Personal in medizinischen Einrichtungen mit direktem Patientenkontakt und Personen mit einer Immundefizienz.
Bei den Impfungen wird sich das Impfzentrum strikt an die Vorgaben der Stiko halten, teilt das Landratsamt mit. Das heißt, die Impfungen werden nur bei den von der Stiko empfohlenen Personengruppen durchgeführt. Termine für eine Auffrischimpfung werden ab sofort nur noch telefonisch über die Hotline unter Tel.: (09353) 793 1555 (Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr, Freitag von 8 bis 12 Uhr) vergeben. Eine Online-Anmeldung ist hier nicht möglich.
Quelle: LRA MSP
 
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