Nun hat das Herumgeeiere der Kulmbacher Brauerei und ihrer Tochter Keiler Bier GmbH ein Ende, zumindest auf den Etiketten der Keiler-Flaschen. Dort findet sich, der EU-Lebensmittelinformationsverordnung und dem Druck des Landratsamts sei Dank, nun kein Hinweis mehr auf Lohr und den Spessart. Seit dem Ende der Lohrer Brauerei 2012 wird Keiler-Bier nicht mehr dort gebraut.

Dennoch tat bis 2017 die Kulmbacher Brauerei aus Vermarktungsgründen offensichtlich alles, um den Anschein zu erwecken, die Keiler-Biere kämen noch aus Lohr. Auf den Etiketten und Werbeträgern stand "nach urtypischer Brautradition aus dem Spessart", auf der Flaschenrückseite "Keiler Bier GmbH, Postfach 1364, 97803 Lohr a. Main". Bis Sommer 2017 wurden sogar noch die alten "Lohrer Bier"-Kästen verwendet, obwohl das Landratsamt eine Verwendung untersagt hatte. Das scherte die Brauerei offenbar wenig.

Der Spruch "nach urtypischer Brautradition aus dem Spessart" stand auch auf dem recht neuen Keiler-Kellerbier oberfränkischer Art, das sicher nichts mit dem Spessart zu tun hat. Und das Weißbier hat seit Jahren schon eine andere Rezeptur als zu Lohrer Zeiten.

Offenbar war es der Kulmbacher Brauerei letztlich lieber, den Sitz der Keiler Bier GmbH, in Lohr zuletzt nur noch eine Art Briefkastenfirma, nach Würzburg zu verlagern als den tatsächlichen Brauort anzugeben, der bei den Keiler-Bieren aus der Bügelflasche Kulmbach ist. Jetzt könnte höchstens – wie beim in Kulmbach gebrauten Sternla – der Eindruck entstehen, Keiler-Bier komme aus Würzburg. Sei's drum, den Verbrauchern wird nun zumindest nicht mehr vorgegaukelt, dass es aus Lohr kommt.