
Unter dem Titel "Weihnachten kurzfristig umgeplant" machte am Mittwochnachmittag die Nachricht in den Sozialen Netzwerken die Runde: Für die einjährige Melia aus Karbach (Lkr. Main-Spessart), die an Leukämie erkrankt ist, wurde ein Stammzellenspender gefunden.
"Wir haben es heute erfahren, in der Uniklinik beim Therapiegespräch", erklärt Julian Schubert, der Papa der kleinen Melia, wenige Stunden nach der frohen Botschaft im Telefongespräch. Auf die Frage, wie er und seine Frau Stefanie sich nach dieser Nachricht fühlen, antwortet er zunächst verhalten: "Auf der einen Seite ist es natürlich positiv. Auf der anderen Seite liegt jetzt der schwerste Weg vor uns." Denn jetzt sei reell, dass es der Einjährigen in naher Zukunft sehr schlecht gehen werde. Die Erleichterung, dass man einen geeigneten Stammzellenspender gefunden hat, überwiege jedoch eindeutig. "Ohne diese Person kann Melia nicht gesund werden", ist sich der Familienvater bewusst.
Behandlung in der Würzburger Uniklinik
Wie es nun weitergeht und wann die nächsten Behandlungsschritte erfolgen, werde den Eltern in den nächsten Tagen detailliert erläutert. Ebenso wisse man noch nicht, wann genau die Transplantation durchgeführt wird. "Das kommt auf die Vorbereitungen an", erklärt Schubert. Dies hänge vom finalen Gesundheitscheck der Spenderin oder des Spenders ab und auch davon, ob die Person möglicherweise kurzfristig noch abspringe. Eines ist jedoch sicher: Die Behandlung von Melia wird in der Uniklinik Würzburg stattfinden.
Mitte April dieses Jahres wurde bei der gerade erst Einjährigen Leukämie diagnostiziert, seither befindet sie sich in Therapie und muss immer wieder in die Klinik. Auf den aktuellen Gesundheitszustand von Melia angesprochen, erklärt Julian Schubert, dass es ein "Auf und Ab" sei. Es gebe Tage, an denen es ihr gut gehe, und Tage, an denen es ihr richtig schlecht gehe.

Jetzt folgen harte Wochen für Kind und Eltern
Ob der geeignete Spender nun aufgrund der Aktion "Werde Melias Held" gefunden wurde, könne man nicht sagen. Weltweit gibt es nach Angaben Schuberts knapp 20 Melderegister. In einer beispiellosen Hilfsaktion hatten die Gemeinde Karbach, die DJK Karbach und das örtliche BRK im Sommer einen Spendenaufruf gestartet und mithilfe des Vereins "Hilfe für Anja" eine Typisierungsaktion initiiert. Zahlreiche weitere Aktionen im näheren und weiteren Umkreis folgten. Wie Schubert erklärt, haben sich seither mindestens 11 000 Personen registrieren lassen. "Das ist ein tolles Ergebnis."
Bereits in diesen Tagen muss sich Melia nun ins Krankenhaus in Isolation begeben, für "mindestens zehn bis 20 Wochen", wie Papa Julian erklärt. In dieser Zeit wird ein Elternteil bei der Einjährigen sein. "Wie es genau ablaufen wird, wissen wir noch nicht und ändert sich durch Corona auch ständig. Sicher ist nur, dass wir nicht zusammen reingehen oder sie besuchen können", erklärt Schubert vor den nun anstehenden harten Wochen.