Die DJK, die BRK-Bereitschaft und der Markt Karbach rufen gemeinsam zu einem Spendenlauf auf: Ziel der Aktion ist es, möglichst viel Spendengeld für die Typisierung und somit einen geeigneten Spender für Melia Schubert aus Karbach zu finden. Das einjährige Mädchen ist an Leukämie erkrankt.
"Melia war etwa eineinhalb Wochen lang ziemlich schwach", erinnert sich Papa Julian Schubert an den Beginn der dramatischen Ereignisse Anfang April dieses Jahres. Trotz zweier Besuche beim Kinderarzt konnte dieser nichts Auffälliges feststellen: die Eltern schoben den Zustand zunächst auf das Zahnen. An einem Freitagmorgen entschlossen die Eltern gemeinschaftlich, da Melia weder laufen noch spielen wollte, dass ihr Kind vor dem Wochenende nochmal einen Arzt sehen müsse. "Die Ärztin hat dann den Ernst der Lage erkannt und uns sofort in die Uniklinik zur Blutabnahme geschickt", berichtet der Karbacher.
Dramatische Stunden in der Klinik
Nach einer halben Stunde erfuhren er und seine Frau Stefanie die niederschmetternde Diagnose: Blutkrebs. Bereits eine Viertelstunde später lag ihre Tochter an diesem 16. April auf der Intensivstation. "Noch in der Nacht hat sie eine Notfall-Bluttransfusion bekommen", schildert der 30-Jährige die dramatischen Stunden in der Klinik und gibt zu bedenken: "Zwei Stunden später wäre es wahrscheinlich schon zu spät gewesen."
Nach vierwöchigem stationärem Aufenthalt durfte Melia das Krankenhaus erstmals wieder verlassen, muss aber seither täglich wieder in die Klinik. "Das Blutbild wird kontrolliert und die Chemotherapie verabreicht – durch die Venen oder oral", erklärt Schubert. Die körperliche Belastung für Melia ist enorm, die Eltern sind natürlich mental stark belastet. Die Eltern wechseln sich, so gut es geht ab
. Glücklicherweise könne er als Geschäftsführer einer Firma in Nordrhein-Westfalen und als Bereichsleiter bei Koenig & Bauer viel im Homeoffice arbeiten, berichtet Julian Schubert . Denn Melia hat auch noch einen älteren Bruder, den dreijährigen Tim. Das Abholen vom Kindergarten kann Papa Julian so recht gut übernehmen, wird dabei aber auch von den Omas und Opas, die ebenfalls teilweise in der Marktgemeinde leben, unterstützt.
Dringend wird ein Spender benötigt
Mindestens noch ein Jahr und acht Monate müsse die Tochter fast täglich in der Klinik behandelt werden, mit immer wiederkehrenden stationären Aufenthalten. Inzwischen steht jedoch auch fest, dass diese Therapie nicht ausreichen wird. Julian Schubert macht unmissverständlich deutlich: "Wir benötigen einen Spender, das ist der einzige Weg für Melia."
Dankbar ist der junge Vater deshalb den Verantwortlichen der DJK, des BRK und Bürgermeister Bertram Werrlein, die durch die Aktion "Karbach läuft für Melia" die Suche nach einem potenziellen Spender angekurbelt haben und tatkräftig unterstützen. Es bedürfe solcher Aktionen, denn durch die Corona-Pandemie seien die Typisierungen in den letzten ein bis zwei Jahren auf Eis gelegt gewesen und die Datenbanken nicht ausreichend gefüllt. "Wir möchten die Familie so gut es geht unterstützen und planen alles in enger Abstimmung mit Julian", erläutert Bürgermeister Werrlein beim Gespräch im Rathaus die Bemühungen der Organisatoren.
Teilnehmen ist ganz einfach
Bereits wenige Stunden, nachdem das Plakat für den Spendenlauf über die sozialen Netzwerke veröffentlicht worden war, habe er die ersten Spendenzusagen von Firmen erhalten. Der Bürgermeister berichtet, dass einige Firmen aus der Umgebung ihre Mitarbeiter motivieren möchten, sich an der Typisierungs-Aktion zu beteiligen. "Die Sache ist ganz einfach. Man fordert sich auf der Homepage der DKMS ein Registrierungsset an und nimmt lediglich einen Wangenabstrich", erklärt Werrlein das Procedere. Ein solcher Wangenabstrich zur Registrierung soll in den nächsten Wochen auch jedem Blutspender in der Umgebung angeboten werden.
Die Karbacher Organisatoren planen zudem, am Vormittag des 25. Juli einen Spendenlauf für Kinder rund um die Mehrzweckhalle mit anschließendem Kuchenverkauf. Bereits ab sofort können sich Unterstützer registrieren und durch Laufen, Radeln oder Rudern Spendengelder für die Hilfsaktion sammeln.
Denn eines ist klar: Je mehr Menschen sich typisieren lassen, desto größer sind die Chancen auf einen Lebensretter für die Einjährige. Darauf hoffen die Eltern. Papa Julian: "Wir haben nur einen Wunsch: einen Spender für Melia zu finden."
Interessenten, die spenden oder die Aktion unterstützen möchten, wenden sich bitte per E-Mail an: brkkarbach@yahoo.com; Registrieren kann man sich auf www.dkms.de/melia