
Wann mit dem Bau des Dorfplatzes in Laudenbach begonnen werden kann, steht in den Sternen. "Über den Beginn kann zum jetzigen Zeitpunkt keine seriöse Aussage getroffen werden." Diese Auskunft der Stadtverwaltung passt zu der Kritik des Laudenbachers Werner Langhirt, der kürzlich in einem Leserbrief bemängelt hatte: "Seit Jahren vertrösten sie uns."
Laudenbach und Mühlbach warten sehnlichst auf die Dorferneuerung. Dass der Stadtrat kürzlich beschlossen hat, Stetten ins Programm der "umfassenden Dorferneuerung" zu bringen, damit es dort schneller vorangeht, sorgt in Laudenbach besonders für Unmut. Langhirt: "Die Stimmung im Dorf ist am Boden und das Vertrauen in unsere Stadträte gestört."
Stadtverwaltung: Heldstraße und Dorfplatz müssen gleichzeitg gemacht werden
Es heißt, dass erst die Heldstraße fertiggestellt sein muss, bevor man mit Verschönerungen beginnt. Was aber hat die Heldstraße mit dem Dorfplatz zu tun? Die Stadtverwaltung begründet: "Der Dorfplatz in Laudenbach ist Bestandteil der Gesamtplanung Heldstraße. Es ist vorgesehen, den Dorfplatz dann im Zusammenhang mit dem räumlichen Abschnitt herzustellen."
Den Bau des Dorfplatzes am Milchhäusle vorzuziehen, könnte dazu führen, dass der frisch gestaltete Dorfplatz wieder aufgerissen und dann erneut hergerichtet werden müsste, begründet die Stadtverwaltung. Das würde zu Mehrkosten führen. Die Verwaltung betont, es gebe Schnittstellen zwischen der Heldstraße, dem Dorfplatz, der Rathausstraße und dem Laudenbach. Dennoch solle die Teilnehmergemeinschaft prüfen, ob der Dorfplatz vorgezogen werden könnte.
Bauzeit ist noch unklar
Die Laudenbacher haben 2015 den Platz am Milchhäusle selbst gestaltet. Das aber ist ein Provisorium. In der Planung für später aber soll der Platz erheblich größer werden. In einer vor vier Jahren veröffentlichten Skizze ist zu sehen, dass er sich über die Heldstraße erstreckt. Das Milchhäusle und der Laudenbach sind mit eingebunden. Drei große Bäume sind eingezeichnet.
Die Planung für die Heldstraße befindet sich momentan in der "Leistungsphase 3", wie sich die Stadtverwaltung ausdrückt. Im Klartext: in der Entwurfsplanung. Dieser folgen die Genehmigungsplanung, die Ausführungsplanung und der Vergabeprozess. Der Bau der Heldstraße werde mindestens vier Abschnitte erfordern, weil beispielsweise die Verkehrsführung, Rettungswege und vieles mehr zu beachten sind. Die Bauzeit werde von diesen Abschnitten ebenso abhängen, wie von den Finanzierungen. "Eine exakte Anzahl an Jahren kann nicht konkret beantwortet werden", so die Stadtverwaltung.
Heldstraße sollte 2019 gemacht werden
Seit 2017 planen die Stadtwerke Karlstadt die Kanalauswechslungen in der Heldstraße. Damals wurden 625.000 Euro veranschlagt, verteilt auf mehrere Jahre. Die Finanzmittel wurden dann Jahr für Jahr wieder neu eingeplant. Für 2023 und Folgejahre sind inzwischen 855.000 Euro für den Kanalbau in der Heldstraße und in diesem Zusammenhang in der Wirtsgasse angesetzt.
Ursprünglich sollte in der Heldstraße schon 2019 gebaut werden. Dies habe sich verzögert, weil bei einem Vorhaben dieser Größenordnung viele Faktoren eine Rolle spielen, so die Stadtverwaltung. Unter anderem müssten viele weitere Behörden einbezogen werden, teilweise mit Mitentscheidungsrecht. Die Wünsche der Anlieger müssten ebenso berücksichtigt werden. Letztlich würden die finanziellen Möglichkeiten der Kommune eine Rolle spielen.
Der Schmutzwasserkanal in der Heldstraße ist nahezu 70 Jahre alt. Untersuchung von 2016 zeigen schadhafte Anschlüsse, Risse und undichte Muffen. Bisher hat der Kanal einen Durchmesser von 30 bis 40 Zentimetern. Der künftige Kanal soll 60 bis 80 Zentimeter haben. Ein Stauraumkanal ist nicht vorgesehen, wohl aber eine Regenrückhaltung. Außerdem wollen die Stadtwerke einen neuen Oberflächenwasserkanal verlegen.
Auch der neue Kanal werde aber nicht alle Starkniederschläge problemlos ableiten können. Die Stadtverwaltung verweist darauf, dass eine Rückstau-Sicherung für die angeschlossenen Grundstücke technischer Standard ist.