Am Faschingsdienstag sprangen Lehrgangsteilnehmerinnen und -teilnehmer der Infanterieschule Hammelburg aus 400 Metern Höhe mit ihren Fallschirmen über einem Absetzplatz nahe dem Gemündener Stadtteil Adelsberg ab. Das kommt immer wieder vor. Neu hingegen ist, dass die Bundeswehr seit vergangenem Jahr einen anderen Flugzeugtyp für die Schulung der Fallschirmjäger einsetzt.
Früher flog die zweimotorige Transall C-160, die inzwischen als veraltet gilt. Sie wird zunehmend durch den modernen Airbus A400M ersetzt. Das von vier Propellerturbinen angetriebene Flugzeug ist 45 Meter lang und hat ein Leergewicht von knapp 79 Tonnen. Es verfügt über eine höhere Zuladung, Reichweite und Maximalgeschwindigkeit als sein Vorgänger, kann aber auch langsamer fliegen als die Transall, so Hauptmann Thomas Heinl, Presseoffizier der Infanterieschule Hammelburg.
Für Aufsehen sorgte am vergangenen Dienstag die Landung eines solchen großen Transportflugzeugs der Luftwaffe des Typs Airbus A400M auf dem zivilen Verkehrslandeplatz in Giebelstadt. Zahlreiche Passanten bereiteten sich, wie Anrufer der Redaktion berichteten, an der nahegelegenen Mehrzweckhalle auf den Beginn des Faschingszuges vor, als die Turboprop-Maschine nach mehrmaligem Landeanflug auf dem Rollfeld aufsetzte. Zusätzliche Fragen hätte die Anwesenheit der Feuerwehr nahe dem Flugfeld aufgeworfen, wurde berichtet. War der Pilot etwa zu einer Notlandung gezwungen worden?
Kurze Flugzeiten von Giebelstadt nach Adelsberg
Heinl konnte die Befürchtungen entkräften. Seit langem bereits nutze die Bundeswehr den dortigen Verkehrslandeplatz im Rahmen der Fallschirmspringerausbildung. "Wir sind froh, dass wir den Verkehrslandeplatz in Giebelstadt benutzen dürfen", sagte Heinl, "der Standort ist günstig gelegen und ermöglicht kurze Flugzeiten, andernfalls müssten wir bis nach Niederstetten ausweichen." Im Mai vergangenen Jahres hob der Airbus erstmals mit Fallschirmspringern vom Verkehrslandeplatz Giebelstadt ab.
Über Giebelstadt wird der Airbus A400M auch künftig regelmäßig zu sehen sein. Mit fünf bis acht Starts pro Jahr rechnet Presseoffizier Heinl, je nach Anzahl der Fallschirmjäger-Lehrgänge.