Der Arnsteiner Tennisclub (ATC) ist in echten Nöten. Der extreme Starkregen am 2. Mai und das darauffolgenden Hochwasser haben die gepflegten, eben erst für die Saison instandgesetzten Freiluftplätze, aber noch schlimmer die Tennishalle "Am Alten Schwimmbad" erheblich getroffen und teilweise knöcheltief überflutet. Der kleine Verein kämpft nun verzweifelt gegen die Folgen.
Nach kaum drei Stunden war zwar das Schlimmste vorüber, doch die Schäden sind enorm. Gerade das Gebiet vom Alten Schwimmbad, dem Bauhof und dem Umfeld der Wallfahrtskirche Maria Sondheim waren besonders betroffen. Dabei gab es doch Unterschiede auf engstem Raum bei Höhendifferenzen von wenigen Dezimetern. So blieb beispielsweise das benachbarte Fitnesscenter weitgehend verschont, aber die Tennishalle quer über die Straße wurde stark in Mitleidenschaft gezogen.
Boden aufgequollen und teilweise gerissen
"Am Freitagmorgen bekam ich einen Anruf. Ich solle rasch in die Tennishalle kommen, dort herrschten katastrophale Zustände", sagte Mario Stolz, der Vorsitzende des Vereins. Die Wassermassen hatten sich zwischen der Bodenplatte und den Wänden durchgedrückt und den Kunstrasenboden der Halle bedeckt. Am folgenden Morgen waren die Fluten weitgehend abgeflossen, doch blieb ein Gemisch aus Wasser und Schlamm, der Boden war aufgequollen und teilweise gerissen.
Als erste Maßnahme griffen die Helfer des Vereins zu Schaufeln und Schneeschiebern, um den gröbsten Schmutz wegzukriegen. Seitdem waren während der ganzen folgenden Woche immer acht bis neun Mitglieder dabei, die Schäden genauer festzustellen und soweit möglich zu beheben. Da wurde beispielsweise mit einem Hochdruckreiniger Stück für Stück der Schlamm aus den Fasern des Kunstrasens herausgelöst und von einem anderen Helfer sofort per Industrie-Wassersauger aufgenommen. Bei der fast 3000 Quadratmeter großen Halle ist das eine mühevolle Schwerstarbeit, zumal jeder Vorgang drei bis viermal wiederholt werden muss.
Noch ist unklar, ob die Halle zu retten ist
Vorstandsmitglied Gerhard Schraud untersucht die "gereinigten" Flächen, diese sind natürlich noch feucht und aufgewellt, weil sich teilweise der Bodenkleber gelöst hat. "Wir wissen nicht, ob das noch zu retten sein wird", sagt er. Der Boden wurde 1987 eingebracht, allein der Ersatz würde 30.000 bis 50.000 Euro kosten. Jetzt müsse man fünf bis sechs Wochen abwarten. Neben dem Boden sind auch die Aufenthalts- und Sanitärräume in Mitleidenschaft gezogen. Der Vorsitzende Stolz versucht dennoch Mut zu machen: "Wir hoffen jetzt auf den Juni, vielleicht können wir dann das Schlimmste beseitigt haben – womöglich sogar den Spielbetrieb zumindest auf den Feldern im Freien wieder aufnehmen."
Schwierig ist derzeit auch die finanzielle Situation des ATC. Es besteht für die Halle kein Versicherungsschutz gegen Hochwasserschäden und obwohl die Tennishalle im Besitz der Stadt Arnstein ist, muss der Verein für die Reparaturkosten selbst aufkommen, so will es eine alte Absprache mit der Kommune. "Früher, zu den Hochzeiten des Tennisbooms hätten wir das vielleicht noch stemmen können, aber mittlerweile sind wir doch eher ein kleiner Verein mit beschränkten Mitteln geworden", sagt Schraud.
Noch ärger könnte es kommen, wenn die Halle an sich nicht mehr zu retten sein sollte. Das könnte im schlimmsten Fall das Aus für den ATC sein. Deshalb bittet der Vorsitzende Stolz die Mitglieder und die Bevölkerung um finanzielle Unterstützung.
Die Bankverbindung des Vereins lautet: ATC Arnstein, Sparkasse Mainfranken Würzburg, IBAN DE30 7905 0000 0047 3056 28, BIC BYLADEM1SWU.
