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Schneider Electric in Marktheidenfeld: Nach der Einstellung der Produktion fokussiert sich der Standort auf Automatisierung und "digital factory"
Ein internationaler Konzern arbeitet in Marktheidenfeld an Technik-Lösungen. Damit die Fachkräfte kommen, wünscht sich das Unternehmen bessere Verkehrsanbindung und Wohnraum.
Das Unternehmen Schneider Electric fokussiert sich am Standort Marktheidenfeld auf die Entwicklung. Bundestagsabgeordneter Bernd Rützel (Zweiter von rechts) bei einem Besuch vor Ort.
Foto: Tabea Goppelt | Das Unternehmen Schneider Electric fokussiert sich am Standort Marktheidenfeld auf die Entwicklung. Bundestagsabgeordneter Bernd Rützel (Zweiter von rechts) bei einem Besuch vor Ort.
Tabea Goppelt
 |  aktualisiert: 17.02.2024 02:54 Uhr

Die besten oder vielleicht auch zweit- und drittbesten Entwickler eines Jahrgangs nach Marktheidenfeld locken, wie geht das? Wie können Unternehmen einen Beitrag zur Energiewende leisten? Welche politischen Rahmenbedingungen sind dafür nötig? Das sind einige der Fragen, mit denen sich Vertreter des Unternehmens Schneider Electric beim Besuch von Bundestagsabgeordneten Bernd Rützel am Standort in Marktheidenfeld auseinandersetzten. 

Schneider Electric ist ein französischer Elektrotechnik-Konzern mit Standorten weltweit. In Marktheidenfeld ist das "weltweite Kompetenzzentrum für Machine Solutions" mit etwa 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verortet, es gibt ein "Robotic-Labor" und einen "Innovations-Hub". Im Jahr 2021 stellte der Konzern die Produktion am Standort ein, mehr als 80 Stellen fielen im Zuge dessen weg. Seither konzentrieren sich die Aktivitäten dort auf die Entwicklung.

Energie sparen durch Digitalisierung

Der Besuch des Bundestagsabgeordneten startete mit einem Rundgang in einem Vorstellungsraum voller Prototypen: Ein Roboterarm setzt kleine Flaschen mit Flüssigkeit auf eine Art Transportschiene. Mehrere Objekte fahren in unterschiedlichen Geschwindigkeiten in alle möglichen Richtungen die Schiene entlang – ist der "Schwappschutz" eingeschalten, bleibt die Flüssigkeit in der Flasche bei Bewegungen relativ ruhig. An anderer Stelle hebt ein Roboterarm kleinere Päckchen an und legt sie langsam und ordentlich auf einer Palette ab.

Ein Roboterarm hebt kleinere Päckchen an und legt sie langsam und ordentlich auf einer Palette ab.
Foto: Tabea Goppelt | Ein Roboterarm hebt kleinere Päckchen an und legt sie langsam und ordentlich auf einer Palette ab.

Am Standort Marktheidenfeld geht es besonders um den Bereich Automatisierung und Robotik, aber auch um den Unterbereich "digital factory". Damit ist gemeint, die Digitalisierung in Fabriken voranzutreiben, etwa mithilfe der Sensorik. So soll letztendlich auch Energie gespart werden – ein weiteres Feld von Schneider Electric, das Energiemanagement.

"Energie, die nicht verbraucht wird, ist die günstigste", sagte Rützel zur Sparte "Energiemanagement" des Unternehmens. Für die Zeit, in der die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht, sieht er Gaskraftwerke als Lösung, die auch als Wasserstoffkraftwerke funktionieren. Die Wirtschaft sei 200 Jahre lang auf Kohle, Stahl und Öl aufgebaut worden. "Jetzt müssen wir schnell umstellen", so Rützel.

Forderung nach besserer Verkehrsanbindung und Wohnraum

Schon während des Rundgangs sprach Rützel das Thema Fachkräftemangel an: Es sei ein "Riesenproblem", dass junge Leute nicht nach Marktheidenfeld kommen. Grundsätzlich liege das an einem Rückgang der Studierenden in den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik), so Vertreter des Unternehmens. Vor allem Software- und Hardware-Entwickler werden für den Standort gesucht.

Als "lokale Baustellen" beim Thema Fachkräftemangel prangerten sie allerdings die Infrastruktur an. Die bessere Anbindung des Gewerbegebiets Schlossfeld an öffentliche Verkehrsmittel sei wichtig, ebenso mehr Wohnraum. Ausbildungsplätze am Standort bietet das Unternehmen aktuell nicht an, ein Duales Studium soll dort wieder etabliert werden.

Standort soll personell weiter wachsen

"Kluge Köpfe und fleißige Kräfte aus dem Ausland sind nötig", sagte Rützel. Aber es gebe auch zwei Millionen junge Menschen ohne Ausbildung in Deutschland, die er als Gruppe für zukünftige Qualifikation ausmacht. Außerdem sei ihm persönlich die Frauenförderung sehr wichtig.

Beim Besuch des Bundestagsabgeordneten waren vor Ort (von links): Gerhard Pöschl und Stefan Rinnert von Schneider Electric, Bundestagsabgeordneter Bernd Rützel sowie Markus Schöner, Michael Rösch und Rainer Busch von Schneider Electric.
Foto: Tabea Goppelt | Beim Besuch des Bundestagsabgeordneten waren vor Ort (von links): Gerhard Pöschl und Stefan Rinnert von Schneider Electric, Bundestagsabgeordneter Bernd Rützel sowie Markus Schöner, Michael Rösch und Rainer Busch von ...

Der Standort wachse personell weiter, erklärte Markus Schöner, HR-Manager bei der Schneider Electric Automation GmbH. Für den internationalen Konzern gehöre es zum Tagesgeschäft, dass die Teams aus Menschen mit unterschiedlichen Nationalitäten bestehen.

 
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