Sehr zufrieden mit dem Verlauf der 74. Spessartfestwoche zeigten sich die Beteiligten bei einem Pressegespräch am Sonntagvormittag. Die Festwoche ging am Sonntagabend nach zehn Tagen mit einem großen Feuerwerk zu Ende.
"Die Faszination der Festwoche ist ungebrochen", lautete das Fazit von Lohrs Bürgermeister Mario Paul. Die Leute strömten nach wie vor "in Heerscharen" dorthin, sagte er mit Blick auf geschätzte 100.000 Besucher. Es sei schön, dass es noch Dinge gebe, die aus der Tradition heraus gut funktionierten. Das hänge auch damit zusammen, dass viele Beteiligte an einem Strang zögen.
Die diesjährige Festwoche sei friedlich über die Bühne gegangen und "ganz, ganz toll" gewesen. Als sein persönliches "Highlight" bezeichnete Paul den Tag der guten Nachbarschaft am Mittwoch. Er sprach von einem "Bombenabend" mit Blasmusik und guter Stimmung.
Ab Dienstag Festwoche gut besucht, Bier wurde nicht knapp
"Rundum zufrieden" zeigte sich Festwirt Franz Widmann, der sich den Worten des Bürgermeisters vollinhaltlich anschloss. Ab Dienstag, als sich am Abend die Troglauer Buam als echter Besuchermagnet erwiesen, sei die "sehr friedliche" Festwoche "förmlich explodiert". Extrem gut besucht war das Festzelt seinen Worten nach am zweiten Samstag; die Besucherströme seien nach dem Keiler-Frühschoppen den ganzen Tag über nicht abgerissen.
Auch auf dem Festplatz sei es "gut gelaufen", sagte Schausteller-Sprecher Horst Ferling. Die Geschäfte seien etwas besser gelaufen als im sehr heißen Vorjahr, die Schausteller im Allgemeinen zufrieden. Norbert Lange, Geschäftsführer der Würzburger Hofbräu, sprach von einer "geschmeidigen Festwoche" ohne Probleme mit ausreichend Bier. "Aus unserer Sicht gibt’s nichts zu mäkeln."
Polizeichef: Sicherheitsdienst leiste gute Arbeit
Zufrieden zeigte sich auch Wolfgang Remelka, der Leiter der Polizeiinspektion Lohr. Im Festzelt beziehungsweise im Biergarten habe es nur zwei Auseinandersetzungen gegeben, was auch daran liege, dass der Sicherheitsdienst des Festwirts gute Arbeit leiste und Konflikte im Vorfeld erkenne und verhindere.
Dass die Polizei keinen einzigen Verkehrsunfall wegen Trunkenheit am Steuer zu bearbeiten hatte, hängt seiner Einschätzung nach auch mit dem Einsatz der Festwochenexpres-Busse zusammen. Den Express hätten seinen Worten nach auch besser drei Radfahrer benutzt, die mit Promillezahlen zwischen 1,8 und 2,2 von der Polizei an der Weiterfahrt gehindert wurden.
Heuer viele Maßkrüge auf dem Festplatz
Laut Dominik Brühl von der Rotkreuzbereitschaft Lohr verlief die diesjährige Festwoche im üblichen Bereich. Die schwerwiegendsten Fälle seien ein Herz-Kreislauf-Stillstand, ein Atemstillstand sowie ein Schädel-Hirn-Trauma eines Gestürzten gewesen. Lobend erwähnte er, dass es zu keinen Aggressionen gegen die Einsatzkräfte gekommen sei. Kritisch merkte er an, dass heuer viele Maßkrüge auf den Festplatz gelangt seien, was ein Gefahrenpotenzial darstelle. Festwirt Widmann will sich darum kümmern, dass dies künftig möglichst verhindert wird.
Der städtische Festwochenmanager Dieter Daus gab bekannt, dass die 75. Spessartfestwoche vom 24. Juli bis zum 2. August 2020 stattfindet. Man habe schon gute Ideen und klare Vorstellungen für die Jubiläumsfestwoche im kommenden Jahr, ergänzte Bürgermeister Paul. Details wollte er aber noch nicht nennen.
Stattdessen sollten die Verantwortlichen, einschließlich Polizei, doch endlich aufhören die Festwochen schönzureden.
Vielmehr sollten sie ehrlich zugeben, dass es sich bei der Festwoche, auch wenn diese in Lohr stattfindet, um ein normales Fest mit all seinen negativen und auch positiven Auswirkungen handelt.