Etwas bangen mussten die Vertreter der Karlburger Feuerwehr, die am Donnerstag bei der Sitzung des Karlstadter Finanzausschusses im Publikum saßen: Dass sie ein neues Fahrzeug bekommen sollten, war längt im Bedarfsplan festgeschrieben - doch wie dieses Fahrzeug finanziert werden würde, war nicht klar. Die Regierung von Unterfranken hatte den erwarteten Zuschuss von 18.000 Euro abgesagt. Würde die Stadt das Finanzierungsloch füllen?
Damit ein Mehrzweckfahrzeug, wie es die Karlburger brauchen, gefördert wird, muss eine Wehr zusätzlich mindestens ein Löschgruppen- oder ein Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug haben. In Karlburg gibt es aber nur ein Tragkraftspritzenfahrzeug – damit waren die Fördervoraussetzungen nicht geben. Diese streng bürokratische Hürde beklagten mehrere Stadträte. Der Bitte um eine Ausnahme hatte die Regierung eine Absage erteilt.
Karlburger Fahrzeug kann als Einsatzzentrale genutzt werden.
Das aktuelle Mehrzweckfahrzeug der Karlburger feiert dieses Jahr seinen 30. Geburtstag und hat einige Mängel, die zu reparieren teuer wäre. Dass nur eine Neuanschaffung sinnvoll ist, darüber war sich der Finanzausschuss einig. Die Pointe: Die Karlburger Wehr hätte schon 2013 ein neues Mehrzweckfahrzeug bekommen sollen. Doch weil die Feuerwache zu klein war, kaufte man stattdessen das Tragkraftspritzenfahrzeug. Sobald das neue Gerätehaus eingeweiht war, sollte das Spritzenfahrzeug nach Stadelhofen gehen - diesen Ringtausch hatte man aber versäumt, was Stefan Rümmer (SPD) kritisierte.
Fachbereichsleiter Bernhard Köhler hielt ein flammendes Plädoyer für die Karlburger: Das Mehrzweckfahrzeug der Wehr sei bei Einsätzen wie dem großen Scheunenbrand in Wiesenfeld eine Art Führungsstelle, durch den Tisch, eine drehbare Sitzbank und eine Funkstelle. Ein neues Fahrzeug werde die Motivation der ohnehin gut aufgestellte Karlburger Wehr steigern.
Letztlich sprach sich das Gremium einstimmig dafür aus, das Mehrzweckfahrzeug auch ohne den Zuschuss der Regierung zu beschaffen. Bis der Wagen tatsächlich im Karlburger Gerätehaus steht, wird nach Schätzung Köhlers aber wohl noch etwa ein Jahr vergehen.