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Karlstadt
Rohrbach: Brücke über die ICE-Strecke wird für drei Millionen Euro saniert
Über zehn Millionen Euro sind dieses Jahr für den Bau und Unterhalt der zusammen 261 Kilometer langen Kreisstraßen in Main-Spessart eingeplant. Da gab es im Bauausschuss auch Kritik.
Fünf Jahre nachdem eine Brückenprüfung erhebliche Mängel ergab, wird der Landkreis die Brücke bei Rohrbach in diesem Jahr für drei Millionen Euro sanieren.
Foto: Jürgen Kamm | Fünf Jahre nachdem eine Brückenprüfung erhebliche Mängel ergab, wird der Landkreis die Brücke bei Rohrbach in diesem Jahr für drei Millionen Euro sanieren.
Jürgen Kamm
 |  aktualisiert: 13.02.2024 15:27 Uhr

Die Generalsanierung der Brücke über die ICE-Strecke bei Rohrbach und der Ausbau der Kreisstraße MSP 1 zwischen Altbessingen und Schwebenried sind mit zusammen 4,5 Millionen Euro von insgesamt 8,3 Millionen Euro die größten geplanten Investitionen in die Kreisstraßen. Für den Straßenunterhalt sind 1,65 Millionen Euro vorgesehen, davon alleine 1,3 Millionen Euro für die Sanierung der Fahrbahndecke der MSP 26 durch das Hafenlohrtal.

Die Sanierung der Brücke über die ICE-Strecke bei Rohrbach wird schon seit 2018 geplant, nachdem eine Brückenprüfung im Jahr 2017 erhebliche Mängel (Bauwerkszustand Note 3) an den Übergangskonstruktionen und den Brückenlagern aufzeigte. Dringende Vorabmaßnahmen kosteten schon 225 000 Euro. Für die eigentliche Sanierung sind im Haushalt nun drei Millionen Euro eingeplant, sie wird Mitte 2022 erfolgen, da wird die Bahn selbst Bauarbeiten an der Strecke ausführen und die Sperrpausen des Zugverkehrs können mitgenutzt werden.

Diskussion um Straße zwischen Retzbach und Retzstadt

Für den Ausbau der Freistrecke Altbessingen-Schwebenried wurde im Herbst aufwändig ein großer Baum verpflanzt. Der Grunderwerb ist bereits abgeschlossen, der Förderantrag wird in Kürze gestellt, die schwierige Entsorgung des teerhaltigen Straßenaufbruchs ist geklärt. Beginnen soll die Sanierung in diesem Jahr, dafür wurden 1,5 Millionen Euro in den Haushalt eingestellt.

Diskussionen gab es zur geplanten Deckenverstärkung der MSP 7 zwischen Retzbach und Retzstadt, für die 750 000 Euro vorgesehen sind. Der technische Leiter des Bauamtes Markus Krämer erklärte, dass eine Vermessung der Spurrinnen ergab, dass diese inzwischen gefährlich tief sind. Dem widersprach Kreisrat Horst Wittstadt (Grüne), er fahre dort regelmäßig und sehe keine Gefahr für Autos. Da die Strecke ohnehin kein schnelles Fahren zulasse, würde es reichen, Schilder mit Tempo 70 aufzustellen, eine Verschlechterung des Straßenunterbaus drohe ja nicht. Das sei für einen Straßenbauer keine Lösung, antwortete Markus Krämer. Kreisrat Michael Hombach wunderte sich, soweit er wisse, fahre Horst Wittstadt nicht Auto und habe keinen Führerschein. Wittstadt scheiterte mit seinem Antrag, diesen Deckenbau aus dem Finanzhaushalt zu streichen (drei zu acht Stimmen).

Planungen für weitere Projekte laufen an

Im Ergebnishaushalt sind auch Kosten zur Vorbereitung künftigen Straßenbaus vorgesehen. Konkret sind das der Umbau der Kreuzung MSP 16 und B 27 bei Karsbach im Jahr 2023 mit 50 000 Euro zur Planung, die Umgehung MSP 12 Steinfeld (Grunderwerb 220 000 Euro) sowie der für 2024 vorgesehene Ausbau der Ortsdurchfahrten im Zuge gemeindlicher Bauprojekte der MSP 7 Retzbach, MSP 21 Neuhütten und MSP 29 Bischbrunn-Straßlücke mit je 50 000 Euro zur Planung.

Sieben Projekte sind schon fertig, es stehen aber noch Rechnungen offen. Dabei geht es um die Mainbrücke Gemünden (noch 1,12 Millionen Euro), die Ortsdurchfahrten MSP 41 Tiefenthal (350 000 Euro), MSP 21 Habichsthal (300 000 Euro) und Neubessingen MSP 2 (270 000 Euro), den Kreisverkehr MSP 45 Karbach (100 000 Euro) und die Hangsicherung MSP 19 Langenprozelten (50 000 Euro).

An Investitionen für bewegliches Anlagevermögen sind 50 000 Euro für einen neuen Transporter der Straßenkontrolle, der bisherige ist 14 Jahre alt und 270 000 Kilometer gefahren, und 80 00 Euro für Ladungssicherung und Kleingeräte vorgesehen.

Bauamt: Müsste noch mehr Straßen sanieren

Beim Straßenunterhalt sollen neben der Deckenverstärkung im Hafenlohrtal für 1,3 Millionen Euro die Ortsdurchfahrt Gambach für 210 000 Euro eine neue Fahrbahndecke erhalten und in Wiesthal für 100 00 Euro Kanäle repariert werden, die bei Straßenbauarbeiten beschädigt wurden. Für Brückenprüfungen und die Planung ihrer Sanierung sind 100 000 Euro eingeplant.

Auch die 1,3 Millionen Euro im Hafenlohrtal hinterfragte Kreisrat Horst Wittstadt. Dazu erklärte Markus Krämer, das sei seit Jahren verschoben worden. Auf der von 1500 Fahrzeugen am Tag benutzten Kreisstraße gelte schon durchgehend Tempo 50, da könne man nicht einfach ewig zuschauen. Auch müssten vom 261 Kilometer langen Straßennetz rechnerisch jährlich 8,7 Kilometer (bei 30 Jahre Abschreibung) beziehungsweise 14,5 Kilometern (bei 18 Jahre Haltbarkeit einer Asphaltdecke) erneuert werden, tatsächlich werde weit weniger gemacht.

280 000 Euro für Winterdienst vorgesehen

Zum Unterhalt der Kreisstraßennetze gehören auch Beschilderung, Markierung und Verkehrszählungen für 400 000 Euro, Miete und Reinigung von Warnschutzkleidung und persönliche Schutzausrüstung für 42 000 Euro sowie der Fuhrpark mit 4730 00 Euro (inklusive Unterhalt und Leasing).

Für den Winterdienst werden 280 000 Euro als durchschnittliches Mittel der letzten zehn Jahre eingeplant. Im letzten Winter wurden tatsächlich 394 000 Euro gebraucht, mit 2134 Tonnen ausgebrachten Streusalz wurde der 2200 Tonnen fassende Salzbunker rechnerisch nahezu geleert. Häufige Glatteisgefahr am Morgen ergab den höchsten Streusalzeinsatz seit 2012/13, gegenüber dem Vorjahr war es nahezu die doppelte Menge.

Der Bauausschuss empfiehlt den Kreistag einstimmig alle geplanten Investitionen in die Kreisstraßen und das Budget für den Straßenunterhalt.

 
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  • bertgs
    Bitte Mal darüber nachdenken, in nicht ein paar Radwege neben den zu sanierenden Kreisstraßen angelegt werden können. Entsprechende Vorschläge bei der Sanierung Steinfeld/Lohr wurden von den Kreisraten, soweit ich das in Erinnerung habe, leider als unnütz und lächerlich bezeichnet.
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