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Karlburg
Rettungsversuch fürs Karlburger "Mainlädle": Finden sich Ehrenamtliche, die im Dorfladen mit anpacken?
Stadtrat Gunter Müller hat der Betreiberin Lydia Gerhard einen Plan vorgeschlagen. Und wie sieht der aus?
Sind die Regale im Mainlädle bald leer, weil sich der Betrieb nicht mehr rentiert - oder werden sie demnächst von Freiwilligen unterstützt, die den Laden retten wollen?
Foto: Karlheinz Haase | Sind die Regale im Mainlädle bald leer, weil sich der Betrieb nicht mehr rentiert - oder werden sie demnächst von Freiwilligen unterstützt, die den Laden retten wollen?
Karl-Heinz Haase
Karlheinz Haase
 |  aktualisiert: 08.02.2024 16:05 Uhr

Ist das "Mainlädle" in Karlburg doch noch zu retten? Stadtrat Gunter Müller will nichts unversucht lassen. Er sei von vielen angesprochen oder angerufen worden, denen der Erhalt des Ladens am Herzen liegt. Er hat sich mit der Inhaberin Lydia Gerhard zusammengesetzt und ihr folgendes Vorgehen vorgeschlagen: Es sollen die Wünsche der Kunden zum Sortiment sowie weitere Bedürfnisse abgefragt werden. Außerdem können während der "Rettungsphase" Freiwillige einige Aufgaben für den Laden übernehmen. Wegen zu schlechter Umsätze sei der weitere Betrieb des Ladens nicht mehr möglich, sagt Lydia Gerhard.

Ein Flugblatt für alle Haushalte in Karlburg soll nun einen Fragebogen enthalten. Es soll schon in der kommenden Woche verteilt werden. Erkundet werden soll: Kaufst du im "Mainlädle" ein? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht? Was müsste sich ändern, damit du da einkaufen würdest?

Sind regionale und Bioprodukte das, was die Kundschaft in Karlburg will?

An die Kunden, die regelmäßig im "Mainlädle" einkaufen, sollen folgende Fragen gestellt werden: Was gefällt dir? Was gefällt dir nicht? Wirst du das "Mainlädle" künftig unterstützen? Sollte das Sortiment umgestellt werden? Wirst du zukünftig im "Mainlädle" einkaufen? Das Alter sollte angegeben werden, damit man das Kundenklientel einordnen kann. Müller hofft, dass die Antworten umgehend zurückkommen.

Gunter Müller aus Karlburg will das Mainlädle retten.
Foto: Karlheinz Haase | Gunter Müller aus Karlburg will das Mainlädle retten.

Müller meint, die Betreiberin Lydia Gerhard müsse alles auf den Prüfstand stellen: Welche Artikel laufen gut und welche sind eher "Ladenhüter"? Dementsprechend sollte sie über eine Umstellung des Sortiments nachdenken.

Er hält den Gedanken, regionale Produkte oder solche aus Bioerzeugung zu verkaufen, grundsätzlich für sehr gut. Aber die Inhaberin müsse sich überlegen, ob es dafür in Karlburg die nötige Kundschaft gibt. Gerade in der momentanen Situation seien diese Produkte für manche eventuell zu teuer.

Waren annehmen, auspacken, einräumen – das könnten Freiwillige machen

Auch wenn Müller klar ist, dass es außergewöhnlich ist, ein Privatunternehmen mit Ehrenamtlichen zu unterstützen, schlägt er diesen Weg für eine Übergangszeit vor. Er spricht von einem "Spagat". Der müsse ausnahmsweise einmal möglich sein, denn: "Wenn der Laden jetzt schließt, bekommen wir nie mehr einen." Müller verweist auch auf den zusätzlichen Verkehr, wenn mit dem Auto womöglich mehrmals am Tag nach Karlstadt zum Einkaufen gefahren wird. Und er erinnert an die Bemühungen zur Verlangsamung des Verkehrs in der Karolingerstraße. Es sei doch viel sinnvoller, innerhalb Karlburgs das Rad zu nehmen. Auch könnten da mal Kinder zum Einkaufen geschickt werden. Und die Älteren hätten einen Laden und einen sozialen Treffpunkt im Ort.

"Wenn der Laden jetzt schließt, bekommen wir nie mehr einen."
Gunter Müller über das drohende Aus des Mainlädle

Karlburger könnten den Laden unterstützen, indem sie Anlieferungen entgegennehmen, Ware auspacken, in die Regale einräumen, etikettieren und auszeichnen. Eine Hilfe wäre auch Unterstützung bei der Inventur. Reinigungsarbeiten wie etwa das Auswaschen der Regale könnten erledigt werden. Freiwillige könnten sich um die Dekoration und Werbung kümmern sowie bei Aktionstagen mithelfen. Und es könnte einen wöchentlichen Lieferservice für Ältere geben. All das sollte keine Dauerlösung sein, sondern in einer Übergangsphase stattfinden, meint Müller.

Er selbst wolle Ansprechpartner sein für alles, was mit dem jetzigen Rettungsversuch zusammenhängt. Erreichbar ist er unter seit Mobilnummer 0151 / 70 15 54 92 oder per Mail an guntermueller1@gmx.net. Lydia Gerhard kündigt an, sie werde den Laden erst einmal offen lassen, wenn er sich im Januar als wirtschaftlich erweisen sollte.

 
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  • petuer09121412
    Hochinteressant, wie viele es hier besser wissen. Schreiben an statt zu helfen. Schade.
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  • stefan.behringer@web.de
    Was ist eigentlich aus dem Laden in Winterhausen geworden. Dort gab es doch kürzlich eine Bürgerinitiative.
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  • Auf eigenen Wunsch gesperrt.
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Nichts von Energiekosten gelesen. Aber "wegen zu schlechter Umsätze"
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  • Mifranke
    Auch in Uffenheim hat es nicht funktioniert den Altstadtmarkt zu erhalten.Hier war eine Genossenschaft der Betreiber,Umsatzrückgang von über 20% in diesen Jahr ,benötigt hätte der Markt über 20 % mehr wie in den zurückliegenden Jahren.Am Jahresende ist Schluss u d somit kein einziger Lebensmittelladen mehr in der Stadt,nur noch Edeka und Co an den Stadteingängen. Sind einfach günstiger und mit Parkplätzen vor der Tür.
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Da ging es aber auch eher um Selbstverwirklichung als um den Betrieb eines Geschäfts. Anders kann ich mir das Sortiment an Waren und die damit verbundenen Preise nicht erklären.
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Wenn die Karlburger den Laden unterstützen wollten bräuchen sie nur dort einkaufen. Tun sie offensichtlich nicht hinreichend weil es bis zum nächsten Supermarkt nur 2km sind.
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  • Hilpert
    Das wird so nicht funktionieren, Zusagen sind leicht gemacht und schnell gebrochen. Eine Genossenschaft muss her, v.a. sollten die, für die der Laden besonders wichtig ist (Senoiren) das Risiko als Genossenschafter mittragen. Dann kann Frau Gerhardt in ihrem Laden angestellt sein und muss nicht das ganze Risiko tragen! Über feste Verkaufskontingente muss man auch nachdenken. Z.b. 100€ Verkaufsgutschein, der automatisch an die Abonenten ausgeben wird und innerhalb eines Kalendermonats aufgebraucht werden muss. Bezahlung per Vorkasse, damit Planungssicherheit reinkommt. Nägel mit Köpfen machen, nicht auf fromme Bekundungen verlassen.
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  • kratz.obersinn@web.de
    Wen sich Freiwillige finden die Frau Gerhard unterstützen möchten warum nicht,ob es funktioniert wird sich dann zeigen.Lernen kann man alles wen man möchte ,auch Regale einräumen.

    Was mich da eher interessiert, wie sind die Leute versichert?Also als Arbeitnehmer bin ich bei einem Arbeitsunfall versichert,wie ist das bei Freiwilligen?

    Ist es auch steuerrechtlich zulässig? Da ich ja für die Leute keine Lohnsteuer abführe aber ein gewerblicher Betrieb bin.
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  • stefanmichler@web.de
    Ein Stadtrat diesen Ausmaßes, wird wissen was er tut… und vorallem was erlaubt ist…
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  • oliver-stuettgen@t-online.de
    Eine Idee die weiterverfolgt werden sollte. Fraglich ist jedoch ob die Warenannahme die ja auch mit der Kontrolle der angelieferten Ware auf Vollständigkeit, Verfallsdatum etc. überprüft werden muss durch Freiwillige erfolgen kann die nicht aus dem Einzelhandel stammen.
    Gleiches gilt für die Inventur.
    Mit dem Verräumen der Ware alleine ist es nicht getan, wie schaut es mit der Überprüfung des MHD aus? Wann muss ein Produkt aus dem Regal heraus genommen werden weil das MHD abläuft? ? Wie wird ein Regal eingeräumt um Lücken zu füllen ?
    Grundregeln die zweifelsfrei mit zur Rettung gehören sollten.
    Ob sich Karlburger finden werden? Zu wünschen wäre es !!!!
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  • flyarcus@gmx.de
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • stefanmichler@web.de
    Wenn man so grundsätzliche kaufmännische Fehler begeht, bringt auch ein kurzfristiger Rettungsversuch nicht den nötigen Erfolg.
    Die Karre steckt im Dreck und ist nur durch Fleiß wieder rauszuholen.
    Also in diesem Fall eine Frage der Zeit bis der Karren versinkt…
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  • karlburgc67
    @Nogel: Ich finde es nicht sehr hilfreich, gute Ideen von vornherein schlecht zu reden. Vielleicht lieber selbst mal etwas zum Erhalt des Ladens beitragen ausser nur negative Kommentare abzugeben.
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  • steffen.cyran@freenet.de
    Wenn etwas unzulässig ist, hat das nichts mit Schlechtreden zu tun.

    Im übrigen kaufe ich seit über 10 Jahren im Karlstadter Spar/Marschall/Arslan Markt ein, obwohl die Preise höher sind als bei Aldi, Edeka etc. Weil ich auch diesen Laden für erhaltenswert halte.
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Bin Stolz auf Sie! Habe aber keinen "Spar/Marschall/Arslan Markt " in meiner Nähe.
    Nur Edeka, Norma und Rewe, die ich dafür mit Fahrrad oder zu Fuß erreichen kann.
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  • steffen.cyran@freenet.de
    Ob es sinnvoll ist (und rechtlich überhaupt zulässig?), daß ein einzelnes Geschäft vo Freiwilligen unterstützt wird? Da könnte ja jeder kommen, dessen Geschäft gerade zu wenig abwirft.
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  • kratz.obersinn@web.de
    @nogel..
    Sie haben Recht es scheint laut Internet nicht machbar zu sein..ehrenamtlich geht nur bei Organisationen und Institutionen..ehrenamtlich Senioren besuchen..Sportleiter usw.geht ..aber im gewerblichen Bereich wäre es dann wohl ein Gfb Job und das wird sich Frau Gerhard nicht leisten können..somit ist die Überschrift des Berichtes irreführend.. grinsen
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