Wenn das „Mainlädle“ in Karlburg schließt, ist wieder ein Stück Infrastruktur, ein Stück Daseinsvorsorge und damit ein Stück Heimat weg. Und das in einem Dorf, das mit fast 2000 Einwohnern der mit Abstand größte Stadtteil von Karlstadt ist.
Lydia Gerhard hat mit ihrem privatwirtschaftlichen Engagement den Karlburgern die Mühe erspart, die andernorts nötig war, um einen Dorfladen zu etablieren. Wenn sie den Laden nun wieder schließt, bleiben die auf der Strecke, denen der Weg über den Main in die Karlstadter Supermärkte im Alltag zu weit ist, also Ältere ohne Auto.
Und es werden diejenigen zu weiteren Wegen gezwungen, die bisher ihre Besorgungen im „Mainlädle“ machten, vom Einkauf bis zum Postdienst. So wird wieder mehr Verkehr verursacht. Sicher gibt es Menschen, die jeden Pfennig zweimal umdrehen müssen und daher ausschließlich im Discounter kaufen. Alle anderen nehmen gerade ihrem Dorf ein Stück Eigenständigkeit. Vielleicht wären sie im Alter froh gewesen, den Laden, der mehr ist also nur ein Laden, nämlich auch sozialer Treffpunkt, im Ort zu haben.
Den beiden ersten Kommentarschreibern gebe ich an dieser Stelle hier teilweise recht.
Schlagwörter die man oft in Karlburg über das Mainlädle hört sind:
* Keine Kartenzahlung möglich
* Öffnungszeiten sind nicht Kundenfreundlich, sollten täglich sein. Kunden wollen auch Abends
Nach ihrer Arbeit einkaufen
* Bargeld abheben nicht möglich
* Keine Sonderangebote etc……
War man schon einmal im Mainlädle einkaufen, wird man feststellen das diese Punkte auch wirklich zutreffend sind.
Das sind “Dienstleistungen“ die ein Kunde eigentlich heute schon für selbstverständlich hält.
Regionale Produkte sind etwas sehr schönes, doch wo sind die günstigeren Basics ?
Ein namhafter Metzger in unmittelbarer Nähe, sowie ein Bäcker auf der gegenüberliegenden Straßenseite sind noch zusätzliche Mitbewerber wenn es um die“Brotzeit“ etc. geht.
Das jeder Kunde einen Einkauf von ca. 20,00 Euro tätigt ist schon ein wenig utopisch.
naheliegenden Metzgers wäre,
- eine Kooperation mit dem naheliegenden metzger eingehen und die Produkte in kleinerem Sortiment abgepackt etc. anzubieten
(Verhindert Konkurrenz und lange Wartezeiten beim Metzger direkt)
- Handwerkergerechte Produkte
(Bezahlbar und Portionsgerecht)
- auf Wünsche der Kunden eingehen…
Etc etc….
Leider haperte es an der Umsetzung und am falschen Produktsortiment!
Hier wurden leider die falschen Produkte angepriesen die den meisten Dorfbewohnern deutlich zu teuer sind!
Auch fehlten die ganz einfachen Basics an Produkten im Sortiment…
Die armen, alten Mütterchen die immer zitiert werden, gibt es nämlich gar nicht . Die haben nämlich alle Kinder/Enkelkinder, die mit ihnen jede Woche einen (Groß-)einkauf in einem Discounter machen oder auch sonst das vorbeibringen, was benötigt wird.
Nur wenn zum Backen mal eine Zutat vergessen wurde, dann holt man die im Dorfladen. Davon kann dieser natürlich nicht leben.