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Karlburg
Kommentar: Mit der Schließung des "Mainlädle" geht auch ein Stück Eigenständigkeit verloren
Das Geschäft in der Karolingerstraße schließt voraussichtlich. Unser Autor glaubt, manche könnten es in Zukunft bereuen nicht im Mainlädle eingekauft zu haben.
Das „Mainlädle“ wurde vor gut einem Jahr rundum erneuert.
Foto: Karlheinz Haase | Das „Mainlädle“ wurde vor gut einem Jahr rundum erneuert.
Karl-Heinz Haase
Karlheinz Haase
 |  aktualisiert: 08.02.2024 16:05 Uhr

Wenn das „Mainlädle“ in Karlburg schließt, ist wieder ein Stück Infrastruktur, ein Stück Daseinsvorsorge und damit ein Stück Heimat weg. Und das in einem Dorf, das mit fast 2000 Einwohnern der mit Abstand größte Stadtteil von Karlstadt ist.

Lydia Gerhard hat mit ihrem privatwirtschaftlichen Engagement den Karlburgern die Mühe erspart, die andernorts nötig war, um einen Dorfladen zu etablieren. Wenn sie den Laden nun wieder schließt, bleiben die auf der Strecke, denen der Weg über den Main in die Karlstadter Supermärkte im Alltag zu weit ist, also Ältere ohne Auto.

Und es werden diejenigen zu weiteren Wegen gezwungen, die bisher ihre Besorgungen im „Mainlädle“ machten, vom Einkauf bis zum Postdienst. So wird wieder mehr Verkehr verursacht. Sicher gibt es Menschen, die jeden Pfennig zweimal umdrehen müssen und daher ausschließlich im Discounter kaufen. Alle anderen nehmen gerade ihrem Dorf ein Stück Eigenständigkeit. Vielleicht wären sie im Alter froh gewesen, den Laden, der mehr ist also nur ein Laden, nämlich auch sozialer Treffpunkt, im Ort zu haben.

 
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Kommentare
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  • karlburgc67
    Grossen Respekt für Frau Gerhard dass sie den Mut dazu hatte und so viel Arbeit, Zeit und Geld in die Verwirklichung dieses Dorfladens gesteckt hat. Sie hat die Unterstützung von allen Karlburgern verdient.
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  • Platons
    Die Schliessung spart der Chefin auch viel Sprit. Da sie ja täglich unzählige male von ihrem Wohnhaus zum Geschäft ca. 500m fährt. Und die ständige Qualmerei vor der Türe hat auch ein Ende. Schon klar „unverpackt und Regional“ verkaufen wollen und die Umwelt ist völlig egal
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  • stefanmichler@web.de
    Der Qualm war unerträglich! Bäh
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  • christian@kreatil.de
    Realitätscheck. Wocheneinkauf im Discounter: 75 Euro. Wocheneinkauf im Dorfladen: 100 Euro. Jährliche Mehrkosten: 1200 Euro. Gerade bei den im Kommentar genannten Älteren ohne Auto dürften einige dabei sein, die sich das nicht leisten können.
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  • oliver-stuettgen@t-online.de
    Für den Dorfladen ist es wirklich sehr schade !!!!
    Den beiden ersten Kommentarschreibern gebe ich an dieser Stelle hier teilweise recht.
    Schlagwörter die man oft in Karlburg über das Mainlädle hört sind:
    * Keine Kartenzahlung möglich
    * Öffnungszeiten sind nicht Kundenfreundlich, sollten täglich sein. Kunden wollen auch Abends
    Nach ihrer Arbeit einkaufen
    * Bargeld abheben nicht möglich
    * Keine Sonderangebote etc……
    War man schon einmal im Mainlädle einkaufen, wird man feststellen das diese Punkte auch wirklich zutreffend sind.
    Das sind “Dienstleistungen“ die ein Kunde eigentlich heute schon für selbstverständlich hält.
    Regionale Produkte sind etwas sehr schönes, doch wo sind die günstigeren Basics ?

    Ein namhafter Metzger in unmittelbarer Nähe, sowie ein Bäcker auf der gegenüberliegenden Straßenseite sind noch zusätzliche Mitbewerber wenn es um die“Brotzeit“ etc. geht.
    Das jeder Kunde einen Einkauf von ca. 20,00 Euro tätigt ist schon ein wenig utopisch.
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  • stefanmichler@web.de
    Ein Lösungsansatz des Problems mit dem
    naheliegenden Metzgers wäre,

    - eine Kooperation mit dem naheliegenden metzger eingehen und die Produkte in kleinerem Sortiment abgepackt etc. anzubieten
    (Verhindert Konkurrenz und lange Wartezeiten beim Metzger direkt)
    - Handwerkergerechte Produkte
    (Bezahlbar und Portionsgerecht)
    - auf Wünsche der Kunden eingehen…

    Etc etc….
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  • stefanmichler@web.de
    Die Idee des Laden war super!!!
    Leider haperte es an der Umsetzung und am falschen Produktsortiment!
    Hier wurden leider die falschen Produkte angepriesen die den meisten Dorfbewohnern deutlich zu teuer sind!
    Auch fehlten die ganz einfachen Basics an Produkten im Sortiment…
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  • steffen.cyran@freenet.de
    Daß das nicht funktionieren würde, war mir von Anfang an sonnenklar.

    Die armen, alten Mütterchen die immer zitiert werden, gibt es nämlich gar nicht . Die haben nämlich alle Kinder/Enkelkinder, die mit ihnen jede Woche einen (Groß-)einkauf in einem Discounter machen oder auch sonst das vorbeibringen, was benötigt wird.

    Nur wenn zum Backen mal eine Zutat vergessen wurde, dann holt man die im Dorfladen. Davon kann dieser natürlich nicht leben.
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  • bernd-gold@t-online.de
    Mein "Mütterchen" hat auch Kinder.... Sie besteht aber bis zur Schließung darauf, dass sie alles im Lädle kauft, auch ein oder zwei Tage auf eine Bestellung wartet um es dort zu kaufen. Es wird wirklich nur das in Karlstadt gekauft, was absolut im Laden in Karlburg nicht zu bekommen bzw. zu bestellen ist.
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