Immer wieder mal ploppt die Idee auf, den Personennahverkehr auf der Werntalbahn zu reaktivieren. In der jüngsten Sitzung haben die Arnsteiner Stadträte darüber nachgedacht, wo in der Werntalmetropole ein Bahnhof platziert werden könnte. Das Bahnhofsgebäude war vor 20 Jahren abgebrannt.
Der einstige Bahnhof und das Gebiet um ihn herum sind heute in Privatbesitz, erklärte Bürgermeister Franz-Josef Sauer. Dort ist also kein Bahnhof mehr möglich. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft werde eine Wirtschaftlichkeitsberechnung machen und ein Gutachten zu einem Haltepunkt in Arnstein erstellen.
Mit der Bahn Richtung Schweinfurt fahren zu können habe "einen gewissen Reiz", meinte Sauer. In die Gegenrichtung nach Gemünden sei der Bedarf dagegen wohl "überschaubar". Könnte der Zug bis Karlstadt fahren, wäre das von Vorteil. Doch da gibt es keine direkte Bahnlinie. Aus Richtung Bayreuth könnten Fahrgäste durchs Werntal schneller zum Frankfurter Flughafen gelangen als bei der Route über Würzburg. Arnstein müsse von Kosten in Höhe von 800.000 bis eine Million Euro für den Bau des "Bahnhofs" ausgehen. Ein solcher könnte beispielsweise auf Höhe der Firma Miwe eingerichtet werden. Auch ein Park- & Ride-Platz wäre dort denkbar.
Franz Eder befand, eine Unterführung wäre gut. Und eine solche gibt es schon bei Maria Sondheim. Dort könnte man auch gut parken. Josef Grodel berichtete, früher habe man bei Schienenbussen auf beiden Seiten ein- und aussteigen können. Im Allgäu gebe es Haltepunkte mit einer "schmal geschotterten Wiese". In einer solchen Machart sollte ein Haltepunkt doch auch preisgünstiger zu erstellen sein. Angesichts steigender Sicherheitsvorschriften bezweifelte dies Sauer. Er werde die Argumente der Stadträte aber in die Verhandlungen mitnehmen.
Ausweichkindergarten kommt in die Musikschule
Einstimmig befürworteten die Stadträte das Konzept für den Ausweichkindergarten im Gebäude der Musikschule. Weitgehend mit eigenen Kräften vom Bauhof werden Trennwände, Türen und Sanitäranlagen eingebaut. Wie Sauer erläuterte, entstehen links die Kleinkindgruppe, rechts die Regelgruppe und zudem eine Außenspielfläche. 200.000 Euro sind dafür laut Kostenschätzung nötig. Ebenso mit Bauhofleuten soll in der Aula der Mittelschule ein Werkraum eingebaut werden. Kostenpunkt rund 50.000 Euro.
Gut zehn Hektar groß ist der nächste Bauabschnitt im Arnsteiner Baugebiet "Sichersdorfer Berg". Rund 6,5 Hektar können als Baugrundstücke genutzt werden. 2,7 Hektar sind als Grün- und 1,3 als Verkehrsflächen vorgesehen. Beim Kanal wird es ein Trennsystem geben, also einen Kanal fürs Schmutz- und einen fürs Niederschlagswasser. Letzteres soll in einem Graben versickern, muss aber behandelt werden, weil es auch von Straßen und Höfen kommt.
Bei der Haupterschließungsstraße soll die asphaltierte Fahrbahn 10,50 Meter breit werden, bei der Ringstraße 8,50 Meter. Der 1,50 Meter breite Mehrzweckstreifen soll zum Laufen und Parken dienen. Der Baustellenverkehr soll über die Wenz-Straße führen und dann über einen mit Asphalt befestigten Erdweg erfolgen. Am Donnerstag um 17.30 Uhr ist in der Stadthalle Arnstein eine Bürgerversammlung zu diesem Baugebiet anberaumt.
"Der Rohbau steht schon"
Mit zwei Gegenstimmen genehmigten die Stadträte den Umbau einer Scheune zu Wohnraum in der Heugrumbach, Bücholder Straße 2. Stadtrat Johannes Keidel sagte: "Der Rohbau steht schon." Bürgermeister Franz-Josef Sauer verwies darauf, dass die bauplanungsrechtliche Zulässigkeit gegeben sei. Und über die wurde abgestimmt.