Seit April hat die Gaststätte von Campingplatz und Freibad in Gemünden einen neuen Betreiber: Francesco Rugolo. Der gebürtige Neapolitaner bietet typisch italienische Küche wie Pizza und Pasta, aber auch Burger. Nicht fehlen dürfen an einem Schwimmbadkiosk natürlich die Pommes, die gehen an guten Tagen kiloweise weg, berichtet der 54-Jährige. Wie die ebenfalls von ihm und seiner Frau betriebene Eisdiele in Kitzingen heißt die Gaststätte nun "Ciao Bella".
In Gemünden stehen Rugolos Fähigkeiten als Koch im Vordergrund, dabei ist der Wirt zugleich professioneller Eismacher. Als Eismeister mache er nur Eis mit natürlichen Zutaten, ein Fruchteis bestehe bei ihm aus 100 Prozent Frucht, allzu oft würden andere nur Pulver anrühren. Sein selbst hergestelltes Eis wird es zumindest vorerst nicht in Gemünden geben, kommendes Jahr vielleicht.
Francesco Rugolo war deutschlandweit als Techniker eines Eismaschinenherstellers tätig
Rugolo wuchs als Spross einer Gastwirtsfamilie mit mehreren Lokalen auf. Er spricht deshalb nach eigenen Angaben auch Englisch, Französisch, Spanisch und diverse slawische Sprachen. Seit rund 29 Jahren arbeite er in Deutschland, anfangs immer nur zeitweise, seit 15 Jahren voll. Als Techniker vertrat er hierzulande jahrelang den italienischen Eismaschinenhersteller Carpigiani und war in den verschiedensten Städten immer wieder monatelang zur Einweisung bei Eisdielenbetreibern aktiv.
Nach Gemünden kam Rugolo über den Campingplatzpächter Andre Benkert. Benkert führte bis 2020 mehrere Jahre das Weiße Lamm in Veitshöchheim. Rugolo war in der Küche und als Eismacher angestellt, erzählt Benkert. "Jetzt hab ich ihn halt nach Gemünden geholt." Die Campinggaststätte am musste ohnehin neu verpachtet werden. Früher habe das die Stadt übernommen, inzwischen ist Benkert Pächter und verpachtet nun an Rugolo unter. Er sei überzeugt, dass der seine Sache gut mache. Eine Gaststätte beziehungsweise ein Kiosk sei wichtig für den Campingplatz und das Freibad.
Sein Eis macht er für die Eisdiele in Kitzingen
Eis macht Rugolo weiterhin, aber eben für die Eisdiele in Kitzingen. Die schmeiße nun seine Frau, während er in Gemünden Hilfe von der Familie hat. Für Rugolo ist es derzeit ein ziemlicher Spagat: Sie wohnen in Heidingsfeld, er macht in Kitzingen Eis und betreibt die Gaststätte in Gemünden. Er würde sich gern in Gemünden ein Zimmer nehmen, aber die Zimmersuche gestalte sich schwierig.
Ein weiteres Problem: Personal für Gemünden zu finden. Rugolo ist weiterhin auf der Suche. Es hätten sich auch schon Geflüchtete bei ihm gemeldet, aber da hapere es mitunter noch an den Sprachkenntnissen.
Lange Arbeitstage für Wirt Rugolo und sein Team
Mit dem bisherigen Geschäft in Gemünden ist Rugolo zufrieden. Bei schönem Wetter sei viel los, bei schlechtem sei dafür Flaute. Für den Sommer rechnet er mit einem guten Geschäft. Es sind lange Arbeitstage. Schon früh am Morgen bietet er für die Campinggäste Brötchen an, auch ein Frühstücksbuffet schwebt ihm vor. Die Gaststätte selbst ist ab 11/11.30 Uhr auf und derzeit bis 20 Uhr geöffnet, im Sommer noch länger.
"Die Gaststätte soll für jedermann offen stehen", sagt Andre Benkert. In der Vergangenheit war sie nur für Campinggäste und Schwimmbadbesucher offen, damit sich niemand unter dem Vorwand eines Gaststättenbesuchs ohne zu zahlen ins Freibad schleicht. Bis in den Oktober oder November möchte Rugolo die Gaststätte geöffnet halten.
Er hat wie Campingplatzpächter Benkert selbst zunächst nur Jahresverträge. Er plane aber mit einem mehrjährigen Engagement in Gemünden. So mit 60 würde er dann gern in Rente gehen, erzählt er.
