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Rieneck
Otmar Wiesenfelder: Der Spessarträuber aus Rieneck ist im Alter von 86 Jahren gestorben
Der Rienecker repräsentierte jahrelang den Landkreis Main-Spessart. Wiesenfelder war Leiter der Hauptverwaltung der Stadt Rieneck und hat einige weitere Posten inne.
Otmar Wiesenfelder im Jahr 2018 mit dem Unterkiefer eines in Rieneck gefundenen Wollnashorns.
Foto: Karl-Heinz Wiesenfelder | Otmar Wiesenfelder im Jahr 2018 mit dem Unterkiefer eines in Rieneck gefundenen Wollnashorns.
Björn Kohlhepp
 |  aktualisiert: 08.02.2024 13:30 Uhr

In Räuberkluft gewandet und mit echtem Vollbart war Otmar Wiesenfelder jahrelang ein Gesicht des Landkreises Main-Spessart. Am 12. Dezember starb der Rienecker im Alter von 86 Jahren. Als "Spessarträuber" trat Wiesenfelder von 1976 bis 1989 etwa auf Tourismusbörsen in Berlin und Wien an der Seite der "Winzerin" Maria Hettrich auf, traf die Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker und Karl Carstens, den bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß und Unterhaltungsgrößen wie Hans Rosenthal und Erni Singerl und war bei einer Weltrekordfahrt im Bahntunnel dabei.

Der Spessarträuber und die Winzerin zierten einige Jahre die Landkreisschilder an den Kreisgrenzen und auf einem Wandteppich den Sitzungssaal des Kreistags. Seinen Posten als Spessarträuber übergab Wiesenfelder schließlich an Reinhold Scherg aus Partenstein, auch weil die Stadt Rieneck ihn nicht mehr für seinen Job beim Landkreis freistellen wollte.

In Rieneck war Wiesenfelder von 1953 bis 1997 in der Verwaltung beschäftigt, zuletzt als geschäftsleitender Mitarbeiter und Leiter der Hauptverwaltung. Lang ist die Liste der weiteren Posten, die Wiesenfelder innehatte: Er war Vorsitzender der Hegefischerei-Genossenschaft Untere Sinn, Mitarbeiter für den Deutschen Wetterdienst, dem er regelmäßig Wetteraufzeichnungen lieferte, war bis 2000 Naturschutzwächter und Biberkartierer. Wiesenfelder war zwölf Jahre lang Schöffe, gründete den Verschönerungsverein Rieneck, war Orts- und Heimatkundler und Mitglied im Gesangverein.

Forellenzucht und Feriengäste im Holzhaus

Wiesenfelder züchtete neben seinem 1993 fertiggestellten, markanten Holzhaus, wo er mit seiner Frau Doris auch Gäste in der Ferienwohnung empfing, in der Fließenbach Forellen. Die Fischerhütte war sein zweites Wohnzimmer. Der Rienecker ist auch den Jakobsweg gegangen. Mit seiner Frau, einer gebürtigen Ulmerin, hat er drei Kinder bekommen.

Die Urnenbeisetzung findet am Freitag, 29. Dezember, um 13 Uhr im Friedwald Rieneck statt.

 
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