Auf erfüllte 80 Lebensjahre blickt das Rienecker Urgestein Otmar Wiesenfelder zurück, 80 Jahre, die ihm nicht anzusehen sind. Und die 80 ist für ihn nur eine Zahl, die ihn nicht daran hindert, weiter aktiv zu bleiben.
„Das Reisegepäck meines Lebens ist die Fröhlichkeit“, verkündet der, Jubilar, während er Telefonate annimmt oder die vielen Gratulationsgäste begrüßt. Die Liste ist lang, kein Wunder bei dem großen Engagement Wiesenfelders. Stets an seiner Seite ist seine Frau Doris, geborene Bucher, aus Ulm. Sie hatte dort ein Blumengeschäft und konnte damals dem jungen Soldaten nicht widerstehen. Seit 58 Jahren sind sie nun verheiratet und haben einen Sohn, zwei Töchter und sieben Enkel.
Lang ist die Liste der Posten, die Wiesenfelder innehatte und -hat: Von 1953 bis 1997 arbeitete der Verwaltungsfachwirt an maßgeblicher Stelle in der Stadt Rieneck. Er wurde Vorsitzender der Hegefischerei-Genossenschaft Untere Sinn, Mitarbeiter für den Deutschen Wetterdienst, dem er bis heute regelmäßig Wetteraufzeichnungen liefert, war bis 2000 Naturschutzwächter, Biberkartierer und nicht zuletzt Rienecks Symbolfigur der Spessarträuber.
Als solcher bereiste er von 1976 bis 1989 die Tourismusbörse in Berlin und Wien, machte dort Werbung für das Weinland. Wiesenfelder war zwölf Jahre lang Schöffe, gründete den Verschönerungsverein Rieneck, war Mitglied im Gesangverein und eroberte den Jakobsweg, auch den Fränkischen.
Alles, was mit Natur zu tun hat, fasziniert ihn. So freut sich dieser anscheinend unermüdliche Mann über seine Forellenzucht, die ihn mindestens drei bis vier Stunden täglich beschäftigt. Klar, dass er die Teiche selbst ausgehoben hat, und ebenso klar ist, dass er auf Bestellung Forellen frisch räuchert. „Vom Ei bis zum Fisch, alles fest in meiner Hand“, sagt der Jubilar stolz.
Die Eheleute Wiesenfelder sind gute Gastgeber der Mieter ihrer Ferienwohnung. Eine Familie aus Neu-Ulm kam sogar auf 58 Aufenthalte.
Familienfeier am Wochenende
Zu dem fröhlichen Beisammensein am Ehrentag war auch seine damalige Mitschülerin und Klassensprecherin Hedwig Nickel gekommen, die Bürgermeister Wolfgang Küber so einiges über Otmars schulische Vergangenheit „steckte“. Eine große Familienfeier findet am Wochenende im Dürrnhof statt, denn so viel Platz ist selbst in Wiesenfelders großem Haus mit Blick auf den Spessart nicht.
