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Main-Spessart
Nur noch drei Städte mit über 10 000 Einwohnern in Main-Spessart
Viele Spessart- und Sinngrund-Gemeinden haben in den letzten zehn Jahren Einwohner verloren. Karlstadt dagegen hat beinahe schon die größte Stadt im Landkreis eingeholt.
Gemünden: Die Stadt mit dem schmucken Stadtbild verliert seit  Jahren Bürgerinnen und Bürger, inzwischen ist die Marke von 10 000 Einwohnern nach unten durchbrochen.
Foto: Archivfoto Gundel Herbert | Gemünden: Die Stadt mit dem schmucken Stadtbild verliert seit  Jahren Bürgerinnen und Bürger, inzwischen ist die Marke von 10 000 Einwohnern nach unten durchbrochen.
Joachim Spies
Joachim Spies
 |  aktualisiert: 09.02.2024 12:12 Uhr

Der Landkreis Main-Spessart hat in den vergangenen zehn Jahren 1679 Einwohner verloren, wie der Vergleich der Zahlen von 2021 und 2011 (jeweils 31. März) zeigt. Das ist angesichts von 125 918 Bürgerinnen und Bürgern insgesamt nicht allzu viel: rund 1,34 Prozent. Doch die Spanne ist beim Blick auf die einzelnen Städte und Gemeinden enorm. So hat beispielsweise das kleine Mittelsinn im Zehnjahres-Zeitraum über zehn Prozent seiner Bevölkerung verloren, Gössenheim sogar etwa 13, während Karbach über sieben Prozent dazugewonnen hat. Zwei unserer Städte haben Marken, die lange Bestand hatten, nach unten durchbrochen.

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So gibt es nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik seit diesem Jahr im Main-Spessart-Kreis nur noch drei Städte mit über 10 000 Einwohnern, denn die Einwohnerzahl in Gemünden ist auf 9990 gefallen. Größte Stadt im Landkreis ist mit 14 944 Bürgerinnen und Bürgern nach wie vor – aber ausgesprochen knapp – Lohr, das aber innerhalb von zehn Jahren 723 Einwohner verloren hat und jetzt auch unter die Marke von 15 000 gesunken ist. Den Lohrern auf den Fersen ist Karlstadt, wo nun 101 Menschen mehr als vor zehn Jahren wohnen, was insgesamt 14 935 ergibt. Wie lange die Differenz, die Ende März neun Personen betrug, wohl Bestand haben wird – vielleicht ist sie heute schon Vergangenheit? 

Welche Regionen gewinnen und welche verlieren

Bei der Einwohnerentwicklung gut unterwegs sind seit Jahren Marktheidenfeld und viele seiner Umlandgemeinden wie etwa Karbach und Esselbach. Auch Kreuzwertheim konnte innerhalb von zehn Jahren Zuwachs verzeichnen. Mit der Abwanderung von Menschen zu kämpfen haben dagegen die Orte im Sinngrund, wobei hier alle Gemeinden mehr oder weniger betroffen sind, aber auch Spessartgemeinden wie Wiesthal oder Neuhütten "schrumpfen" bei der Bevölkerung.

Mit 788 Einwohnern ist Mittelsinn die kleinste Gemeinde im Landkreis. Unter allen 2056 Städten und Gemeinden in Bayern belegt sie Platz 2015. Nicht weit dahinter auf den Plätzen 2004 und 2003 sind Neuendorf mit 822 und Fellen mit 832 Einwohnern. Lohr als größte Kommune im Main-Spessart-Kreis belegt Platz 121, Karlstadt Platz 122. Bayerns kleinste Stadt Rothenfels schafft übrigens den Sprung in die Vierstelligkeit auf 1011 Bürgerinnen und Bürger.

Anteil der Landwirtschaftsflächen schrumpft

Das Angebot an Arbeitsplätzen vor Ort oder in erreichbarer Nähe spielt bei der Entwicklung der Einwohnerzahlen ebenso eine Rolle wie das Angebot an Bauland oder Wohnraum und die Infrastruktur, also die Verkehrsanbindung, der ÖPNV oder das Versorgungsangebot. Die Verantwortlichen in der Politik bemühen sich, bei den negativen Faktoren gegenzusteuern und Stärken weiter auszubauen. Die verschiedenen Regler auf dem "kommunalpolitischen Mischpult" richtig zu bedienen ist jedoch schwierig: Die Einwohnerzahlen insgesamt sind rückläufig, neues Bauland versiegelt die Landschaft, neue Straßen befördern einerseits die Wirtschaft, senken andererseits womöglich aber die Wohnqualität, Infrastrukturmaßnahmen sorgen für hohe (Folge)Kosten.

Was die Flächenverteilung im Landkreis Main-Spessart anbelangt, so stammen die jüngsten statistischen Zahlen von 2019. Damals betrug der Anteil von Siedlungen an der Gesamtfläche 5,1 Prozent. Mit Verkehrsflächen waren 4,6 Prozent des Landkreises belegt. Der Anteil an Wald an der Gesamtfläche betrug 53,7 Prozent, der Anteil der Landwirtschaft 31,9 Prozent (dieser ist seit Jahren rückläufig).

 
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  • werner.mueller.65@freenet.de
    Hindenburg: Wenn Sie sich die MP-Statistik anschauen und Sie deuten können, frage ich mich, woran liegt`s? Warum haben die Bereiche um Zellingen, KAR, Arnstein und MAR Zuzug? Insbesondere für mich um MAR, sind die Voraussetzungen, um dort zu wohnen, ideal. Arbeitsplätze vor Ort und Natur und ein "gute Infrastruktur", abgesehen von einer fehlenden Bahnstrecke, die Gemünden hervorragend nutzen könnte. Gemünden liegt auch reizvoll mit einer herrlichen Naturlandschaft, es tut sich halt nix in Richtung Gewerbe. Ergebnis: Abzug, damit Disapora!! Leider!! Verwunderlich nur, warum der 10.000ter in Gemünden nicht schon früher "geknackt" wurde.
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  • evenbye2@gmx.de
    tagsüber fährt teilweise alle Viertelstunde ein Zug von Würzburg nach Karlstadt; das ist für Pendler ideal und eine schöne historische Altstadt läd nach Feierabend ein.
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  • bernhard@kreser.de
    Lohr, nicht Schneewittchen-Stadt sondern besser Dornröschen-Stadt. Da passiert in den letzten Jahren außer dem Bau der Stadthalle als Schuldenfalle nichts. Mit einem grün-angehauchten Bürgermeister und ein paar Möchtegern-Größen in der Verwaltung kein Wunder. Die sieben Zwerge waren da anders drauf.
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  • Hindenburg
    da haben Sie leider einiges verpasst (oder nicht hören wollen) oder nie Zeitung gelesen. Millionen-Investitionen von Rexroth für die nächsten Jahre schon beschlossen, Neubau Caritas-Altenheim, Zuschlag für "Starthouse", eine lebendige und liebevolle Altstadt und Einzelhandel, Zuschlag für das neue MSP-Zentralklinikum, etc., etc. Alles worüber sich die anderen Kreisstädte grün und blau ärgern. Jammern auf ganz hohem Niveau!
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  • bernhard@kreser.de
    Das bringt keine zusätzlichen Zuzug. In Lohr gibt es keine bezahlbare Bauplätze. Wenn soviel an Investitionen anstehen, dann sollten die nicht weite Anfahrtswege haben. Wir wollen die B26n nicht, aber tun nix für die Reduzierung des Verkehrs, sondern ziehen noch mehr in die Sackgasse Lohr. Arbeitsplatznahe Wohnungen wären da eine Hilfe. Außer den paar Bauplätzen in Sendelbach Fehlanzeige
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  • werner.mueller.65@freenet.de
    Nicht verwunderlich: Ohne Rexroth wäre Lohr noch mehr Provinz. Der Altlandkreis Gemünden ist Diaspora. Karlstadt liegt nah an Würzburg, Arnstein nah an Schweinfurt und von Marktheidenfeld bin ich gleich schnell in Würzburg oder Aschaffenburg, Frankfurt. Maßgeblich ist doch die Nähe zu meiner Arbeitsstätte. Arbeitsplätze fehlen in Gemünden seit mehr als 20 Jahren, Bau- und Gewerbegebiete ein Fremdwort. Also, was will ich dort, wenn ich nicht mit Haus und Hof gebunden bin. Ein Versagen der Politik.
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  • Hindenburg
    Ihnen liegt es frei sich woanders anzusiedeln. Wir finden Main-Spessart und auch vor allem Lohr wunderschön. Viel Spaß in ihren reizenden Alternativen Schweinfurt, Frankfurt usw.
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  • chrihand
    Einfach mal den Besen mit den ganz harten Eisenborsten rausholen und damit durch das LRA kehren.
    Dessen Eigenwilligkeit hat auch viele Bauwillige aus MSP vertrieben...
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  • Erding
    Lohr keine 15 Tausend mehr. Tja, die Mopper sterben langsam aus. Wird auch höchste Zeit mit dieser Arroganz. Mopper und Schnüdel, was soll das denn noch. Nicht einmal zu einer Erweiterung im Namenszug des Lohrer Faschingsverein sind sie bereit: Kein Lohrer Mopper und Schnüdel Karneval. Nur Mopper Fasching, Mopper Sitzung. Zwar sind die Schnüdel eingeladen aber Integration sieht anders aus. Wozu braucht es dieses "Denkmal" und akkurat vor dem Rathaus? Und das End vom Lied: Lohr hat keine 15 Tausend Einwohner mehr. Peinlich irgendwie. We were the Champions but we have a big Town Hall. "Wir" Mopper sind halt doch die größten. Weit und breit.
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  • steffen.cyran@freenet.de
    Wen genau interessiert diese Thematik?
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  • Erding
    Bitte Kommentare, die Ihrer Meinung nach gegen die Netiquette verstoßen, melden. Wir prüfen sie dann erneut.
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  • rainergaiss
    Mich zum Beispiel
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  • BuergerKar
    Wo kommen denn die ganzen Neu-Karschter her? Zumindest nicht über die B26n...
    Scheinbar lockt die Stadt mit anderen Werten!
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  • hansjoachim.ott@gmail.com
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • jochen.schoen79@web.de
    Die ganzen "NeuKarschter" fahren über die "alten Straßen" zu ihrer Arbeitsstätte........und somit durch die Dörfer....
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  • rauch.reinhard@t-online.de
    Es gibt sicher auch Neu- und Altkarschter, die arbeiten aus dem Homeoffice und fahren ÖPNV wo es geht. Aber weil es immer noch ewig gestrige gibt, die maßgeblich zu dem 40% Freizeitverkehr beitragen und meinen nichts ändern zu müssen, werden Anwohner unnötig belastet.
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