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Karlstadt
Jeder Einwohner gibt im Jahr fast 70 Kilo in den Gelben Sack
Das gesamte Müllaufkommen im Landkreis Main-Spessart lag im Vorjahr bei 58 327 Tonnen. Sorgen bereitet der Rohstoff Altpapier, da der Preis dafür im Keller ist.
Beim Verpackungsabfall aus den Gelben Säcken gab es mit 8769 Tonnen im Jahr 2018 eine Steigerung um 54 Tonnen, je Einwohner waren es 69,44 Kilogramm.
Foto: Roland Pleier | Beim Verpackungsabfall aus den Gelben Säcken gab es mit 8769 Tonnen im Jahr 2018 eine Steigerung um 54 Tonnen, je Einwohner waren es 69,44 Kilogramm.
Jürgen Kamm
 |  aktualisiert: 03.12.2019 11:38 Uhr

Mit einem Anstieg des Gesamtabfallaufkommens aus den Haushalten um 20 Tonnen hat sich auch im Jahr 2018 der langjährige Trend im Landkreis Main-Spessart fortgesetzt: Kleine Änderungen statt gravierender Verschiebungen, geht es doch um insgesamt 58 327 Tonnen. Diese und weitere Informationen gab es im Umweltausschuss des Kreistags erstmals von Martin Oppmann, der den Bericht gemeinsam mit Selina Rüb erstellt hat.

Die Abfälle verteilten sich auf 35 906 (Vorjahr 36 239) Tonnen verwertbare Abfälle und DSD-Material ("Gelber Sack"), 19 872 (19 663) Tonnen nicht verwertbare Abfälle und 2549 (2405) Tonnen Sperrmüll. Somit ist der Anstieg auf den Sperrmüll und die nicht verwerteten Abfälle zurückzuführen. Trotzdem stieg die Verwertungsquote minimal um 0,4 Punkte auf 73,2 Prozent.

Vereine bekommen 22 Euro je gesammelter Tonne Papier

Einige Bereiche bereiten Sorge. Der Preis für den "Rohstoff Altpapier" etwa ist seit März 2018 im Keller, derzeit kann der Kreis den Vereinen noch 22 Euro je gesammelter Tonne bezahlen, bei großem Verwaltungsaufwand. Dennoch stieg 2018 die erfasste Menge (Sammlungen und Blaue Tonne) um 23 auf 9544 Tonnen Altpapier, was 75,6 Kilogramm je Bürger sind.

An Elektro- und Elektronikschrott wurden in Main-Spessart 2018 insgesamt 933 Tonnen erfasst, ein merklicher Rückgang um 75 Tonnen. Davon vermarktete der Landkreis 516 Tonnen selbst und erzielte dabei 28 600 Euro Überschuss, dank deutlich höherer Schrottpreise rund 10 000 Euro mehr als 2017 bei über 300 Tonnen weniger Masse. Der Kreis vermarktet die "weiße Ware" (Großgeräte) und Kleingeräte selbst, die anderen Gerätegruppen (Wärmeübertrager, Bildschirme, Lampen, Solarzellen) überlässt er der Stiftung ear (Elektro-Altgeräte-Register).

360 Standplätze für Glas- und Metallcontainer

Beim Verpackungsabfall aus den Gelben Säcken gab es mit 8769 Tonnen eine Steigerung um 54 Tonnen, je Einwohner waren es 69,44 Kilogramm. Zu den Gelben Säcken kommen Glas- und Metallcontainer an 360 Standplätzen, rechnerisch teilen sich 352 Einwohner einen Standplatz. Teilweise sind die für Blechdosen gedachten Metallcontainer überfüllt weil Dinge wie alte Grills darin landen.

Die Jahresmenge von Biomüll (Braune Tonnen) sank erneut um drei Prozent auf 14 360 Tonnen. Bei den Garten- und Grünabfallsammlungen gab es eine Steigerung um 16,9 Prozent auf 953  Tonnen. Daraus ergeben sich 7,53 Kilogramm je Einwohner (fast ein Kilogramm mehr). Die Sammlungen zweimal im Jahr sollen mittelfristig durch ein dichteres Netz von Sammelstellen ergänzt werden. Verarbeitet wurden diese 15 300 Tonnen Biomüll und Grüngut aus Haushaltungen im Humuswerk in Wernfeld mit 29 700 Tonnen Jahreskapazität.

Sperrmüllabfuhr 400 Mal mehr als 2017 angefordert 

Angefordert wurde die Sperrmüllabfuhr 15 298 Mal, gegenüber 2017 fast 400 Mal mehr. Beim Sperrmüll fällt auch der Großteil des Altholzes an, 2872 Tonnen (455 Tonnen mehr) ließ der Landkreis aussortieren und außerhalb des Gemeinschaftskraftwerkes Schweinfurt thermisch verwerten. Weitere 565 Tonnen Altholz kamen in den Wertstoffhöfen zusammen.

Weiter angestiegen ist auch die Menge hausmüllähnlicher Gewerbeabfälle. 3542 Tonnen wurden dem Kreis zur Entsorgung angedient, gegenüber 2017 (3035 Tonnen) eine Steigerung um 16,7 Prozent.

Auf der Kreismülldeponie eingebaut wurden 2446 Tonnen (2439 weniger) Abfälle zur Beseitigung, zusätzlich 2604 (176 mehr) Tonnen verwertbares Material angenommen.  9910 Tonnen Deponiesickerwasser (Aufbereitung im Abfallwirtschaftszentrum Schweinfurt) sind fast 60 Prozent mehr, aber letztlich eine normale Schwankung wegen einer Leerung des Pufferbehälters am Jahresbeginn.

In Schweinfurt 26 569 Tonnen Müll aus MSP verbrannt

Im GKS (Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt) wurden 2018 insgesamt 180 000 Tonnen (3000 weniger) Abfälle verbrannt. Davon stammten 26 569 Tonnen aus dem Landkreis Main-Spessart, 302 Tonnen mehr als 2017.

Bei den Problemabfällen gab mit 88 Tonnen eine Steigerung um 13 Tonnen, allerdings schwankt dieser Wert seit Jahren entsprechend. Diesmal waren es 0,7 Kilogramm je Einwohner. Seit Jahresbeginn 2019 wurden die kleineren stationären Sammelstellen aufgrund verschärfter gesetzlichen Vorgaben aufgegeben. Es gibt jetzt mehrere mobile Sammlungen als Ersatz, jeder Ort wird mindestens zweimal im Jahr vom "Safety Truck" angefahren. Die Kreismülldeponie in Karlstadt nimmt zu ihren üblichen Öffnungszeiten nach wie vor Problemabfälle an.

 
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