Dass Freibäder im Freistaat nach den Lockerungen der Coronaregeln zum 8. Juni wieder öffnen dürfen, hat das bayerische Kabinett um Ministerpräsident Markus Söder kürzlich beschlossen. Doch der Termin wird wohl in den vier früheren Kreisstädten der Altlandkreise nicht zu halten sein. Einen konkreten Eröffnungstermin gibt es weder in Lohr, noch in Karlstadt, in Marktheidenfeld und in Gemünden.
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In Lohr hat allerdings das Badpersonal hat zu Beginn der Woche seine Kurzarbeit beendet und mit den Arbeiten an den Becken begonnen, wie der Geschäftsleitende Beamte, Dieter Daus, mitteilt. In seiner Mitteilung heißt es ferner: "Wir gehen davon aus, in den nächsten Tagen schriftliche Vorgaben zum Betrieb des Freibades zu erhalten."Erfahrungsgemäß dauerten die zu leistenden Vorarbeiten im Lohrer Main-Spessart-Bad etwa drei Wochen. "Näheres, wie die genauen Öffnungszeiten oder einzuhaltenden Hygieneregeln, werden in Kürze zu besprechen sein", so Daus.
Keine normale Badesaison
Gleichwohl betont der Geschäftsleitende Beamte: "Ein Blick nach Nordrhein-Westfalen lässt erahnen, dass keine normale Freibadsaison vor uns liegen wird. So regelt beispielsweise Aachen, dass in das dortige Freibad nur 280 Personen gleichzeitig für eine Zweistundenperiode Zugang zum Bad erhalten, obwohl bislang an schönen Tagen bis zu 5000 Leute üblicherweise im Freibad verweilten. Es stellt sich also die Frage nach der maximalen gleichzeitigen Besucherzahl, nach Regelungen auf Liegewiese, unter Duschen und in Umkleiden."
Auch in Karlstadt sind ähnliche Fragen noch offen: "Wir wollen natürlich so schnell wie möglich öffnen", sagt die städtische Pressesprecherin Kornelia Winkler. Allerdings gebe es noch viele offene Fragen, vor allem, was Hygieneregeln betreffe, so dass der Eröffnungstermin am 8. Juni kaum zu halten sei. Ferner habe die Stadt Karlstadt bis Donnerstagmittag noch kein Regelwerk von der Bayerischen Staatsregierung erhalten, was bei Schwimmbadöffnungen alles zu beachten sei. In der Kreisstadt soll zwar an diesem Donnerstagabend der Stadtrat über eine Öffnung des Freibads beraten. Ob die Beratung auch konkrete Ergebnisse zeitigt, wird sich zeigen.
In Gemünden warten sie auf ein Hygiene- und Sicherheitskonzept, wie Sprecherin Belinda Köhler von der Stadt versichert. "Den anvisierten Eröffnungstermin werden wir wohl nicht einhalten können", macht sie klar. Zudem hat das Freibad "Saaleinsel" noch eine Besonderheit: Es hat mit dem daneben liegenden Campingplatz eine gemeinsame Rezeption und Kasse, so dass die Umsetzung von Abstandsregeln eine Herausforderung darstellt. Ferner haben Camper eigentlich freien Eintritt ins Freibad. Ob dieser Übertritt dann noch möglich sein werde, wenn die Zahl der Badegäste zahlenmäßig begrenzt werde, müsse man sehen: "Andererseits macht es den Campingplatz besonders attraktiv, wenn man von dort aus ins Freibad kann", so Belinda Köhler.
Ein weiterer Punkt, der die Verwaltungen in Karlstadt und Gemünden umtreibt: Wie kommuniziere ich, dass die Anzahl der zugelassenen Badegäste ausgeschöpft ist und keine Menschen mehr auf das Areal gelassen werden können. Denn bei den Kommunen ist natürlich keiner begeistert von der Vorstellung, dass sich vor den Bädern große Ansammlungen wartender Menschen zusammenfinden könnten.
Auch für den Außenbereich des Wonnemar in Marktheidenfeld kommt der Öffnungstermin 8. Juni wohl zu früh. "Nach unserem Kenntnisstand kann das Wonnemar die Öffnung bis 8. Juni nicht realisieren", teilt Natalie Pfab von der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Marktheidenfeld mit. Eine Anfrage beim Wonnemar-Betreiber Interspa in Stuttgart, wann der Außenbereich des Bads wieder öffnen könne, blieb bis zum frühen Donnerstagnachmittag unbeantwortet.