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Karlstadt
Neue Kita Karlstadt: Entscheidung für Planungsbüro ist gefallen
Das Ergebnis soll der Öffentlichkeit erst in zehn Tagen mitgeteilt werden. Warum ist das so?
Die Eußenheimer Straße soll zwischen beiden Kreiseln im Zuge des Kita-Neubaus umgebaut werden.
Foto: Karlheinz Haase | Die Eußenheimer Straße soll zwischen beiden Kreiseln im Zuge des Kita-Neubaus umgebaut werden.
Karl-Heinz Haase
Karlheinz Haase
 |  aktualisiert: 13.02.2024 08:14 Uhr

Im nichtöffentlichen Teil der Karlstadter Stadtratssitzung am Donnerstag wurde beschlossen, welches Planungsbüro den Zuschlag für den Neubau einer Kindertagesstätte in der Eußenheimer Straße erhält. Die Abstimmung ging laut Information der Pressestelle der Stadtverwaltung 17:6 aus. Da noch eine Widerspruchsfrist besteht, könne erst in zehn Tagen bekanntgegeben werden, wer die Planung erstellen soll, erklärte Bürgermeister Michael Hombach in der anschließenden öffentlichen Sitzung. Diese verfolgten rund 15 Interessierte – relativ viel für eine Stadtratssitzung.

Die Standortwahl hatte in den vergangenen Tagen in Karlstadt für einige Diskussionen gesorgt. Hombach stellte jetzt ausführlich die Gründe für diese Standortwahl dar. Schon 2018 wurden die infrage kommenden Standorte betrachtet. Der Leckertsgarten sei dabei schon 2015 untersucht worden. Ein Schallgutachten habe ergeben, dass sich die Fläche wegen der Nähe zur Bahnlinie und Bundesstraße nicht eigne. Außerdem müsste die Stadt noch Grund erwerben und Gebäude abbrechen.

Würde man den vorderen Teil beim Jugendzentrum verwenden, so bestünde dort erstens dieselbe Lärmproblematik und zweitens würden Parkplätze entfallen, die für Pendler und Kunden der Altstadt dringend benötigt würden.

Später wäre zusätzliche kleine Kita denkbar

Das Hegewaldgelände sei der letzte große Entwicklungsbereich in Altstadtnähe. Dort ist eine Machbarkeitsstudie in Arbeit. "Um diese Entwicklung nicht zu behindern, dürfen an dieser Stelle vor Abschluss der Studie und den weitergehenden städtebaulichen Planungen keine Fakten durch einen Neubau geschaffen werden", führte der Bürgermeister aus. Und er betonte, dass ein kleinerer Kindergarten auf dem Hegewaldgelände oder auch im Theresienheim zu einem späteren Zeitpunkt noch denkbar wäre, "sollten sich die Kinderzahlen in der jetzigen Form so weiterentwickeln".

Das Grundstück des EP-Medienlands stand nie zur Verfügung. Auch habe die Stadt kein Vorkaufsrecht: "Das städtebauliche Vorkaufsrecht greift nicht, da das Grundstück nicht innerhalb eines förmlich festgelegten Sanierungsgebiets der Altstadt liegt." Die Stadt habe sich nach Bekanntwerden der Geschäftsaufgabe "intensiv um den Erwerb des Grundstücks gekümmert" und Mitte 2021 das Kaufinteresse auch schriftlich eingereicht. Selbst kurz vor Weihnachten sei der Eigentümer vorrangig an einer Vermietung interessiert gewesen. Zwischenzeitlich ist das Grundstück verkauft – nicht an die Stadt. Hombach räumte ein, die Lage wäre "grundsätzlich interessant". Die Spielflächen einer Kita könnten sich in die Jahnanlage erstrecken.

Wohnbebauung soll eines Tages im Hirschfeld weitergehen

Der Kita-Standort in der Eußenheimer Straße liege "im Bereich der künftigen wohnbaulichen Entwicklungsmöglichkeiten der Stadt Karlstadt im Hirschfeld und bildet damit eine zukunftsweisende Entscheidung ab", verteidigte Hombach die vor einem Jahr gefallene Entscheidung für diesen Standort.

Um Fördergelder zu erhalten, ist ein sogenanntes VgV-Verfahren nötig, also ein Verfahren nach der Vergabeverordnung. Anfang Februar fanden die Verhandlungsgespräche mit den Büros statt, die sich um die Planung beworben hatten. Eine Jury aus je einem Mitglied der Stadtratsfraktionen, aus fünf Mitgliedern der Stadtverwaltung, der Kindergartenleiterin und dem Bürgermeister haben danach dem Stadtrat einen Zuschlag empfohlen, über den in der nichtöffentlichen Sitzung am Donnerstag abgestimmt wurde.

Im Februar hatte das Büro Haase & Bey die Baukosten auf 5,5 Millionen Euro geschätzt. Bis zur Umsetzung 2023/24 werden zwei Jahre vorüber sein. Wegen der enormen Kostensteigerungen in der Baubranche sei im Haushalt ein "Kostenpuffer" vorgesehen. So war kürzlich in der Haushaltsvorberatung von rund acht Millionen Euro einschließlich Umbau der Eußenheimer Straße die Rede.

400 000 für einen Parkplatz mit Zufahrtsstaße

Dieser Umbau der Eußenheimer Straße war in jener Sitzung des Bauauschusses Anfang Februar auf rund 900 000 Euro beziffert worden. In  der Stadtratssitzung vom Donnerstag sagte Hombach nun, der Darstellung, es gehe um knapp eine Million, "wird widersprochen". Richtig klar, wie es zu der genannten Zahl kommen konnte, wurde es auch nach Hombachs Ausführungen in der Stadtratssitzung nicht.

Wie Pressesprecher Uli Heck auf Nachfrage ausführt, soll sich der Umbau der Eußenheimer Straße zwischen den beiden Kreiseln auf rund 480 000 Euro belaufen. Weitere 400 000 Euro werde dann der Bau eines Parkplatzes für den Kindergarten erfordern – samt Umgriff und "Zuwegung". Der Parkplatz soll Stellplätze fürs Bringen und Holen sowie für die Mitarbeitenden bieten und ist unabhängig vom Standort zu bauen, wie Hombach betont. Mit der Zufahrtsstraße soll zugleich die Anbindung eines künftigen Wohnbaugebiets erfolgen, womit diese Kosten nicht alleine im Zusammenhang mit der Kita zu sehen sind. Und der Umbau der Eußenheimer Straße sei Bestandteil des derzeit in Ausarbeitung befindlichen Radwegekonzepts.

 
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