
Derzeit baut die Telekom das Glasfasernetz in Karlstadt aus, auch eine Förderung über Bayerische Gigabitrichtlinie läuft. Nun kommt eine dritte Säule dazu: die Förderung über die "Gigabit-Richtlinie des Bundes 2.0". Der Ausschuss für Digitalisierung, Wirtschaft, Verkehr, Stadtentwicklung und Tourismus beschloss in seiner jüngsten Sitzung einstimmig, den Förderantrag einzureichen. Eine Markterkundungsstudie hatte ergeben, dass insgesamt 1098 Adressen im Stadtgebiet förderfähig wären. Grundsätzlich ermöglicht die Bundesrichtlinie die Förderung von Adressen, die nicht mit Bandbreiten von 200 Mbit/s im Upload und Download beziehungsweise mit mindestens 500 Mbit/s im Download versorgt sind.
Förderschwerpunkte könnten einerseits in Karlstadt direkt liegen, und zwar im Wurzgrund, am Kalvarienberg, am Steinlein und am Hammersteig, andererseits im Stadtteil Stetten und in Teilbereichen von Wiesenfeld. Außerdem gebe es vereinzelt Fördermöglichkeiten in den Stadtteilen Gambach, Karlburg und Laudenbach. Um Bereiche, die schon über Landesebene im Ausbau sind, gehe es nicht, erklärt Jan Binner, Teamleiter der Informations- und Kommunikationstechnik sowie der Digitalisierung der Stadt Karlstadt.
Eigenmittel der Stadt können noch nicht berechnet werden
Die Kosten belaufen sich Binner zufolge nach einer ersten Berechnung auf 9.882.000 Euro. Ein Teil werde vom Bund gefördert, aber der Netzbetreiber müsse Kundenentgelte abziehen und könne Eigenmittel einbringen. Deshalb können die Eigenmittel, die für die Stadt anfallen, derzeit nicht berechnet werden. Binner beruhigte allerdings dahingehend, dass diese bei den anderen Ausbauprojekten nur einen kleinen Anteil ausgemacht hätten. Außerdem könne die Stadt jederzeit aus dem Förderverfahren aussteigen.
Der Eigenausbau der GlasfaserPlus im Stadtteil Mühlbach laufe einigermaßen geräuschlos. Ohne große Vorkommnisse sei bis jetzt ein großer Teil ausgebaut, erklärt Binner. Seit Längerem sei mit der Telekom besprochen worden, dass in der historischen Altstadt sehr viel leere Struktur verlegt wurde und GlasfaserPlus kein komplett neues Netz aufgraben solle. GlasfaserPlus ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Deutschen Telekom und des IFM Global Infrastructure Fund.
Investitionen in die Altstadt sollen erhalten bleiben
"Wir haben das eskalieren lassen bis relativ weit oben", sagt Binner. Letztendlich sei ein Konzernbevollmächtigter der Telekom nach Karlstadt gekommen. Das Ergebnis: Die Telekom werde die Altstadt direkt ausbauen. "Das heißt, die Innenstadt wird punktuell aufgegraben, aber bei weitem nicht so intensiv", sagt Binner. Bürgermeister Michael Hombach (CSU) zeigt sich erfreut darüber, mit der Bitte durchgedrungen zu sein. "Wir haben so viel Geld in unsere Altstadt investiert über Jahrzehnte hinweg, wir werden das nicht zulassen", sagt er über die von GlasfaserPlus angedachten Bauarbeiten.