Die Deutsche Telekom möchte im kommenden Jahr damit beginnen, in der Karlstadter Altstadt und angrenzenden Bereichen der Kernstadt sowie in Mühlbach ein schnelles Glasfasernetz zu verlegen. Das Unternehmen will gut 3100 Haushalte (1500 Ausbauadressen) bis ins Haus mit Glasfaser versorgen. Der Stadt sollen durch den eigenwirtschaftlichen Aufbau dieses sogenannten FTTH-Netzes (engl. fiber to the home, Glasfaser ins Haus) keine Kosten entstehen. Der Stadtrat war am Donnerstagabend einstimmig für diese Pläne.
Der Bereich, der angeschlossen werden soll, umfasst neben der Altstadt die untere Siedlung bis hinauf zur Bodelschwinghstraße und im Süden bis zur Arnsteiner Straße. Im Norden der Altstadt gehen die Ausbaupläne bis zum Hirschfeld und die Haushalte zwischen Main und Gemündener Straße. Die Glasfaserkabel werden laut Thomas Weigand von der Telekom in 30 bis 50 Zentimeter Tiefe unter der Straße, über dem vorhandenen Kupferkabel, das irgendwann nicht mehr gebraucht werde, verlegt. Das Glasfaser wird von 80 mal 100 Zentimeter großen weißen Verteilungskästen aus, die jeweils 50 bis 60 Häuser versorgen, in jedes Haus gelegt. Ohne diese Kästen gehe es nicht. Mit den Hausbesitzern will sich das Unternehmen ins Benehmen setzen. 2023 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Telekom-Vertreter: "Es führt kein Weg am Glasfaser vorbei"
Mit dem Glasfasernetz, wie es die Telekom derzeit auch schon in der Würzburger Sanderau und in Ochsenfurt verlegt, sind Geschwindigkeiten von einem Gigabit im Download möglich, hieß es. Sein Kollege Markus Winter äußerte: "Es führt kein Weg am Glasfaser vorbei." Auch wenn die ältere Generation vielleicht der Meinung sei, ihr Internet reiche aus oder das brauche es gar nicht, werde das Thema spätestens beim Verkauf des Hauses aktuell. Glasfaser steigere den Wert der Immobilie, zeigte sich Winter überzeugt.
Die Telekom hofft darauf, dass 23 Prozent der Haushalte mit dem Unternehmen einen Vorvertrag über die Nutzung des schnellen Internets abschließen. Wenn im Haus Schächte zum Router vorbereitet und nötige Löcher gebohrt seien, geschehe das Verlegen im Haus bis zu einer Länge von 20 Metern kostenfrei. Auf Nachfrage von Stadträtin Isabel Frohnapfel, ob man künftig zu einem Vertrag mit der Telekom gezwungen sei oder ob man den Anbieter weiter frei wählen könne, sagte Telekom-Mann Winter: "Wir stellen unsere Leitungen für Kooperationen zur Verfügung."