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Erlenbach
Närrische Bekenntnisse: Markus Söder plaudert in Erlenbach
Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Erlenbach (Lkr. Main-Spessart) plauderte der bayerische Ministerpräsident aus dem Nähkästchen. Manches davon war reif für die Bütt.
Ministerpräsident Markus Söder bei einer CSU-Wahlveranstaltung für Landratskandidatin Sabine Sitter in der Festhalle Erlenbach.
Foto: Roland Pleier | Ministerpräsident Markus Söder bei einer CSU-Wahlveranstaltung für Landratskandidatin Sabine Sitter in der Festhalle Erlenbach.
Roland Pleier
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:11 Uhr

Markus Söder braucht keinen Eisbrecher, Söder ist selbst einer. Kommt rein in die Festhalle in Erlenbach, grüßt und winkt, lächelt, setzt sich hin, lässt sich begrüßen und von dem ihm bestens vertrauten Landtagsabgeordneten Thorsten Schwab das Stichwort "Fastnacht" reichen – und schon legt er los.

So wie im vergangenen Jahr wird er sich wohl auch diesmal bei Fastnacht in Franken in Veitshöchheim zeigen: Markus Söder als Ministerpräsident im Smoking. 
Foto: Silvia Gralla | So wie im vergangenen Jahr wird er sich wohl auch diesmal bei Fastnacht in Franken in Veitshöchheim zeigen: Markus Söder als Ministerpräsident im Smoking. 

In welchem Aufzug er am Freitag bei Fastnacht in Franken erscheinen werde, wollte Talkmaster Schwab wissen. "Ich komme als Ministerpräsident", gab der Ministerpräsident wenig Überraschendes preis.

Korrekt, aber nicht unbedingt passend

Weil das allein ein bisschen dünn daherkam, legte er flugs nach. "Auch wenn man im Smoking dort erscheint, fühlt man sich nicht richtig angezogen", bekundete Söder und erntete damit die ersten Lacher der 600 Besucher, die zu dieser CSU-Wahlveranstaltung für Landratskandidatin Sabine Sitter gekommen waren.

Ausführlich schilderte er dann, wie er drei bis vier Stunden beim Schminken im Nürnberger Staatstheater zugebracht habe, als er noch nicht Ministerpräsident war und in Veitshöchheim mit jeweils eindrucksvoller Aufmachung erschien. 

Aufwändig maskiert: Markus Söder, damals noch Finanzminister, kam 2014 als 'Shrek der tollkühne Held' zur Prunksitzung nach Veitshöchheim.
Foto: David-Wolfgang Ebener | Aufwändig maskiert: Markus Söder, damals noch Finanzminister, kam 2014 als "Shrek der tollkühne Held" zur Prunksitzung nach Veitshöchheim.

Nach dem Schminken, so plaudert er weiter, habe er jeweils einen Test gemacht: Er sei nach Hause gefahren und habe sich seinem Hund gestellt. "Wenn er gebellt hat, dann war's eine gute Maske", grinste Söder jovial ins Publikum. 

Bekenntnisse eines Abschminkers

Probleme gegeben habe es hin und wieder nicht nur beim Abschminken, wo er auch schon zu Mitteln gegriffen habe mit einem Totenkopf auf der Flasche, übertrieb er erkennbar.

Der damalige Finanzminister Markus Söder 2012 als Punk mit seinem Vorgänger als Ministerpräsident, Horst Seehofer.
Foto: Karl-Josef Hildenbrand | Der damalige Finanzminister Markus Söder 2012 als Punk mit seinem Vorgänger als Ministerpräsident, Horst Seehofer.

Als er 2012 als Punk gestylt kam, habe er mit seiner hohen Stehfrisur nicht mehr aufrecht im Auto sitzen können. Irgendwie scheint er es dann doch geschafft zu haben: Als er nach Veitshöchheim kam, stand sein Irokesenschnitt wie eine Eins.

Eine Frage der Fliege

"Ich geh nächste Woche mit Smoking", beteuerte er dann ein zweites Mal. Mit welcher Fliege? Das ließ er offen. Rot komme nicht in Frage, schloss Söder aus. Und Grün sei auch irgendwie problematisch für ihn. Nun, im vergangenen Jahr hatte er die bayerische Koalition am Hals: Schwarze Fliege mit orangen Streifen. Damit schuf er wenigstens halbherzig den Bezug zu den Parteifarben der Freien Wähler, die sich bekanntlich mit orange und blau präsentieren.

Seine vorerst letzte Maske: Der damals schon designierte bayerische Ministerpräsident Markus Söder 2018 als Prinzregent Luitpold von Bayern.
Foto: Daniel Peter | Seine vorerst letzte Maske: Der damals schon designierte bayerische Ministerpräsident Markus Söder 2018 als Prinzregent Luitpold von Bayern.

"Ich könnte es auch so machen wie Joachim Herrmann", erlaubte sich Söder noch einen Seitenhieb auf den bayerischen Innenminister. Der nämlich kaufe sich "jedes Jahr ein neues Hemd in der nächsten Größe ...".

Schließlich plauderte auch Sabine Sitter aus dem Nähkästchen. Wenn Sie auf eine Prunksitzung gehe, gebe ihr Mann ihr eine dringliche Empfehlung mit auf den Weg: "Sei bitte nicht lustig – Du kannst das nicht!"

Die Wahl ist schwer: Sabine Sitter als Schneewittchen? Als Rotkäppchen? Als Piratin? 
Foto: Roland Pleier | Die Wahl ist schwer: Sabine Sitter als Schneewittchen? Als Rotkäppchen? Als Piratin? 

Das Schneewittchen habe sie sich nicht getraut, weil die Wähler dies möglicherweise als Parteinahme für die Lohrer aufgefasst hätten, so die Landratskandidatin der CSU Main-Spessart. Rotkäppchen scheide aus parteipolitischen Gründen auch aus. 

Beim Kinderfasching jüngst hätten ihr die eigenen Kinder die Kostümwahl aber erleichtert, erzählte die 44-Jährige. Denn diese machten mit beim Piratentanz. Sitter kam also als Piratin. Dass die gleichnamige Partei zwar aus dem Blickfeld geraten, aber noch nicht gänzlich von der Bildfläche verschwunden ist, war Sitter offenbar nicht in den Sinn gekommen. 

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